Abperrventil mit KugelIm alltäglichen Sprachgebrauch wird fast jede Armatur, die den Durchfluss von Wasser, anderen Flüssigkeiten oder Gas blockiert oder reguliert, als Absperrventil bezeichnet. Ihr herkömmlicher Wasserhahn ist das populärste Beispiel. Technisch präzise handelt es sich bei reinen Absperrhähnen nicht um Ventile, da sie nur geöffnet oder geschlossen sein können. Ventile haben immer eine regulierende Funktion. Auch bei Klappen, Kugelhähne und Schieber ist die Bezeichnung Absperrventil unzutreffend. Ein Ventilelement wirkt in Strömungsrichtung und eine stufenlose Regulierbarkeit vergrößert oder verringert die Durchflussmenge.

Je nach Aufgabe setzen Sie die Absperrventile in der Wasserleitung für Brauch- und Trinkwasser und Heizungswasser ein. Die Montage erfolgt an freiliegenden Rohrleitungen zwischen zwei Rohrenden oder im Unterputz. Handrad, Hebel oder automatische Bedienung sind möglich.

Aufgaben und Standardmaße

Generell können Sie zwischen reinen Durchflussbegrenzern und einem Absperrventil mit erweiterter Funktion unterscheiden. Dazu gehört das Mischen von Flüssigkeiten beispielsweise mit unterschiedlichen Temperaturen oder das Absperrventil mit Entleerung. Ein typisches Absperrventil in der Haushaltsinstallation erfüllt folgende Aufgaben:

  • Regulierung der Durchflussmenge von Brauch- und Trinkwasser
  • Schutz vor „zurückschlagendem“ Rückfluss
  • Verschlussfunktion bei technischen Notfällen und Schäden (Rohrbruch, Undichtigkeit)
  • Mischung von mehreren Strömen (Temperaturregelung des Heizungswassers)
  • Vermindern oder Erhöhen des Drucks im Rohr/in der Leitung (auch automatisch)

Als Standardmaße in der Installation werden für eine Wasserleitung zwei Durchmesser eingesetzt, zu denen die Anschlussgewinde vom Absperrventil passen müssen:

  • 1/2 Zoll entspricht 12,07 Millimeter
  • 3/4 Zoll entspricht 19,05 Millimeter

Montage und Anzahl

In einem Rohrsystem zirkulieren flüssige oder gasförmige Fließstoffe. Sie werden zugeleitet, transportieren sich durch Druck weiter und erreichen Punkte und Stellen, an denen sie ihre Funktion ausüben. Versorgungsleitungen dienen dem Abzapfen und Heizungsleitungen dem Wärmetausch. Ein Absperrventil ist mindestens am Eingang beziehungsweise Zugang des Systems und am Auslass erforderlich. Es reguliert, abhängig vom Rohrdurchmesser 1/2 Zoll oder 3/4 Zoll, die eintretende und austretende Menge des fließenden Stoffs. Eine zu hohe Druckentwicklung im Systeminneren ist durch diese Regulierungsfähigkeit vermeidbar.

Bei komplexen Zirkulationssystemen übernehmen weitere Absperrventile detailliertere Steuerungsaufgaben. Sie gleichen Druckabfall, der durch das Öffnen der Abzapfstellen entsteht, aus und nivellieren hydraulische und thermische Differenzen.

Platzierung und Regelungsanspruch

Innerhalb eines Rohrsystems und Zirkulation können die Absperrventile je nach Funktion montiert werden. Wenn ein späteres Wechseln nicht auszuschließen ist, sollten sie über Putz möglichst freiliegend montiert werden. Ein Absperrventil mit Entleerung muss gut erreichbar sein und möglichst an einem Ort unweit eines Abflusses platziert werden. Für Ventile ohne besondere Aufgabe kann auch eine Montage Unterputz erfolgen, wobei ein Bedienungselement (Rad oder Hebel) erreichbar bleiben muss.

Jedes Absperrventil muss in der Lage sein, die erforderlichen Regelungswerte jederzeit auf das physikalisch errechnete Maß zu korrigieren. Absperrventile mit Rückschlagfunktion und Sicherheitsventile reagieren auf in der Zirkulation entstehende Gegebenheiten. Druck und/oder Strömungsvolumen und Geschwindigkeit passen den Öffnungsgrad automatisch beispielsweise durch Federlagerung an.

Ausrichtung und Fließrichtung

Ein Absperrventil verringert oder vergrößert durch das Bewegen eines physikalischen Körpers in der Rohrleitung den Leitungsquerschnitt. In Ihrer Wasserleitung werden an den Zapfstellen, den Wasserhähnen, Teller im Durchfluss „versenkt“ oder „angehoben“. Auch Kegelförmige und runde Körper dienen der Querschnittveränderung. Die beweglichen Verschlussteile treffen dabei immer auf ein Negativ ihrer Form, dem Ventillager oder -sitz. Die Einbaurichtung der meisten Ventile richtet sich nach der Fließrichtung des Wassers oder Gases.

Je näher der Verschluss in der Fließrichtung eingreift, desto präziser steuert er Druck und Geschwindigkeit. Zusätzlich verhindern in Fließrichtung eingebaute Ventildurchlässe das Entstehen von Wirbeln, die physikalische „Irritationen“ im Zirkulationskreislauf auslösen können. Die minimal invasive Funktion der Ventildurchgänge mindert zudem das mögliche Entstehen von Fließgeräuschen. Die mechanische Steuerung erfolgt auf drei Arten:

  • Manuelles Einstellen mit Rad oder Hebel
  • Auslösung durch Druck und/oder Menge des Durchflussstoffes mit Federlagerung
  • Durch Magnete

Je nach Systemgröße und Umfang kann ein Wechseln der Absperrventilsteuerung erforderlich werden.