Biogas mit Wiese, Blumen und Schmetterling
Die Entwicklung von neuen und zukunftsweisenden Energiegewinnungsarten für Heizsysteme schreitet schnell voran. Fossile Brennstoffe haben auch wegen ihrer praktischen Nutzbarkeit lange das Bild bestimmt. Während bei Festbrennstoffen immer auch die Lagerung und Beschickung eine große Rolle spielen, ist Gas einbedienungsfreundlicher Brennstoff. Es liegt daher nahe, statt aus fossilem Erdgas aus regenerativen Energieträgern Gas zum Heizen zu gewinnen. Das Biogas war geboren. Nahezu alle organischen Stoffe lassen sich in einen gasförmigen Zustand umwandeln. Wenn pflanzliche und tierische Abfälle und Reste verwendet werden, entsteht ein ökologisch nachhaltiges Gas, das unbegrenzt zur Verfügung steht. Lange war die Ausbeutung, Effizienz und Gasqualität beim Heizen mit Biogas suboptimal. Moderne Heizungen können heute mit allen Heizarten in Wettbewerb treten.

Methananteil und ökologischer Fußabdruck

Die Bandbreite an Abfallprodukten aus der Landwirtschaft ist groß und dementsprechend werden bei der Vergasung sehr unterschiedliche Gaszusammensetzungen gewonnen. Das reine Biogas ist in na­he­zu allen Fällen fast zur Hälfte aus Füllstoffen ohne Energiewert.

Beim Heizen mit Biogas wird nur der Methananteil verbrannt, der die erforderliche Heizenergie liefert. Eine herkömmliche Gasheizung würde bei der Einleitung dieser Rohgase schnell verstopfen und abgesehen vom niedrigen Effizienzgrad bald die Funktion einstellen.

Als unverzichtbarer Arbeitsschritt für die Herstellung von nutzfähigem Gas sind die Reinigung des Gases und die Anreicherung mit Methan notwendig. Das so entstandene Methangas entspricht in Heizwert und Effizienz fossilem Erdgas. Auf dem Weg zur Entstehung ist zu beachten, wie viel externe Energie für die Aufbereitung verbracht wird. Erst bei Beurteilung dieses Verhältnisses kann ein nachhaltiges Gas mit einer annähernd neutralen Klimabilanz definiert werden.

Gas als Austausch oder Zusatz

Das Biogas hat bereits in vielen Gasnetzen fast unbemerkt Einzug gehalten. Knapp 5000 Biogasanlagen in Deutschland produzieren heizfähiges Gas. Es wird von vielen Versorgern anteilig dem fossilem Erdgas beigemischt. Es gibt 2 Qualitätsklassen des Methangases:

  1. Austauschgas
  2. Zusatzgas

Während das Austauschgas dem fossilen Erdgas entspricht und auch in herkömmlichen Gasheiungszanlagen genutzt werden kann, ist das Zusetzen von Zusatzgas begrenzt. In Deutschland existieren etwa 15 gewerbliche Biogaseinspeiseanlagen. Dazu kommen allerdings viele Klein- und Kleinstproduzenten, vor allem aus dem landwirtschaftlichen Bereich. Unter allen Gasanbietern auf dem deutschen Markt bieten rund 150 Versorger Bio- oder Ökogas an.

Definition und Ökologie

Technisch aufbereitetes Gas aus organischer Vergärung wir schnell und oft von Anbietern als Biogas oder als ökologisch nachhaltiger Brennstoff bezeichnet. Bei der Definition muss allerdings differenzierter vorgegangen werden. Als Leitfaden können 3 Bewertungskriterien helfen:

  1. Kohlendioxidneutrales Gas
  2. Rein regeneratives Gas
  3. Beimischungs- oder Zusatzgas

Zu beachten ist auch, dass viele Versorger eine Anlage als Biogas Heizung definieren, die mit herkömmlichem fossilen Erdgas betrieben wird. Zum klimatischen und ökologischen Ausgleich werden Aufforstungsprojekte betrieben oder Emissionszertifikate gekauft. Bei diesen Öko- oder Biogastarifen handelt es sich mitnichten um Gas aus regenerativer Erzeugung.

Informationen der Deutschen Energie-Agentur

Sollten Sie die Installation einer Biogas Heizung beabsichtigen, informieren Sie sich über die Bezugsquellen und die dort vorhandenen Qualitätsklassen. Im Prinzip sollte in Ihrer Kalkulation sowohl bezüglich der Heizungsanlage als auch des Brennstoffs das Ergebnis in etwa mit dem Bezug von herkömmlichem fossilen Erdgas übereinstimmen.

Im Biogasregister der deutschen Energie-Agentur (DENA) unter www.biogasregister.de finden Sie die grundsätzlichen Funktions- und Organisationsbeschreibungen des Biogasmarktes. Auch wir von Kesselheld beraten Sie natürlich gerne zu diesem Thema.