In einer Welt, die sich zunehmend auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz fokussiert, spielt Biogas eine entscheidende Rolle in der Energiewende. Biogas, gewonnen aus organischen Abfällen und Reststoffen, bietet eine umweltfreundliche Alternative zu fossilen Brennstoffen und trägt zur Reduzierung der CO2-Emissionen bei. Mit der Einführung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) 2024 ist die Bedeutung von Biogas noch weiter gestiegen. Warum das so ist und wie sich nachhaltig mit Gas heizen lässt.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) 2024 fördert den Einsatz erneuerbarer Energien wie Biogas, um die Klimaziele zu erreichen. Neubauten müssen einen Teil ihres Energiebedarfs durch erneuerbare Energien decken, wobei Biogas eine wichtige Rolle spielt, insbesondere in Regionen mit wenig Solar- oder Windenergie.
- Biogas wird aus organischen Abfällen gewonnen, muss jedoch vor der Nutzung gereinigt und mit Methan angereichert werden, um fossilem Erdgas in Effizienz und Heizwert zu entsprechen. Rund 5.000 Biogasanlagen in Deutschland liefern bereits Biogas, das dem Erdgas beigemischt wird.
- Biogas gibt es in verschiedenen Qualitätsklassen (Austauschgas und Zusatzgas), und nur bei richtigem Methangehalt ist es wirklich CO2-neutral. Verbraucher sollten sich über ihre Gasquelle und den Biogasanteil informieren, um sicherzustellen, dass sie tatsächlich ein nachhaltiges Produkt nutzen.
Bedeutung von Biogas seit Inkrafttreten des neuen Heizungsgesetzes
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) 2024 hat neue Regelungen und Ziele eingeführt, um die Energieeffizienz und den Klimaschutz im Gebäudebereich zu verbessern. Eine wichtige Rolle spielt dabei Biogas. Hier sind die wesentlichen Bedeutungen und Auswirkungen von Biogas seit Inkrafttreten des GEG 2024:
Förderung Erneuerbarer Energien
Das GEG 2024 legt besonderen Wert auf die Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärmeerzeugung in Gebäuden. Biogas ist eine wichtige erneuerbare Energiequelle, die zur Erreichung der im Gesetz festgelegten Klimaschutzziele beiträgt. Biogas kann durch die Vergärung organischer Materialien wie landwirtschaftlicher Abfälle, Reststoffe und Energiepflanzen gewonnen werden und ist somit eine nachhaltige Alternative zu fossilen Brennstoffen.
Erfüllung der Pflicht zur Nutzung erneuerbarer Energien
Das GEG 2024 schreibt vor, dass Neubauten einen bestimmten Anteil ihres Energiebedarfs durch erneuerbare Energien decken müssen. Biogas kann hierbei eine Schlüsselrolle spielen, insbesondere in Regionen, wo andere erneuerbare Energiequellen wie Solar- oder Windenergie weniger effektiv sind. Durch die Nutzung von Biogas können Bauherren und Immobilienbesitzer die gesetzlichen Anforderungen erfüllen und gleichzeitig zum Klimaschutz beitragen.
Methananteil und ökologischer Fußabdruck
Die Bandbreite an Abfallprodukten aus der Landwirtschaft ist groß und dementsprechend werden bei der Vergasung sehr unterschiedliche Gaszusammensetzungen gewonnen. Das reine Biogas ist in nahezu allen Fällen fast zur Hälfte aus Füllstoffen ohne Energiewert.
Beim Heizen mit Biogas wird nur der Methananteil verbrannt, der die erforderliche Heizenergie liefert. Eine herkömmliche Gasheizung würde bei der Einleitung dieser Rohgase schnell verstopfen und abgesehen vom niedrigen Effizienzgrad bald die Funktion einstellen.
Als unverzichtbarer Arbeitsschritt für die Herstellung von nutzfähigem Gas sind die Reinigung des Gases und die Anreicherung mit Methan notwendig. Das so entstandene Methangas entspricht in Heizwert und Effizienz fossilem Erdgas. Auf dem Weg zur Entstehung ist zu beachten, wie viel externe Energie für die Aufbereitung verbracht wird. Erst bei Beurteilung dieses Verhältnisses kann ein nachhaltiges Gas mit einer annähernd neutralen Klimabilanz definiert werden.
Gas als Austausch oder Zusatz
Das Biogas hat bereits in vielen Gasnetzen fast unbemerkt Einzug gehalten. Knapp 5000 Biogasanlagen in Deutschland produzieren heizfähiges Gas. Es wird von vielen Versorgern anteilig dem fossilem Erdgas beigemischt. Es gibt 2 Qualitätsklassen des Methangases:
- Austauschgas
- Zusatzgas
Während das Austauschgas dem fossilen Erdgas entspricht und auch in herkömmlichen Gasheiungszanlagen genutzt werden kann, ist das Zusetzen von Zusatzgas begrenzt. In Deutschland existieren etwa 15 gewerbliche Biogaseinspeiseanlagen. Dazu kommen allerdings viele Klein- und Kleinstproduzenten, vor allem aus dem landwirtschaftlichen Bereich. Unter allen Gasanbietern auf dem deutschen Markt bieten rund 150 Versorger Bio- oder Ökogas an.
Definition und Ökologie
Technisch aufbereitetes Gas aus organischer Vergärung wir schnell und oft von Anbietern als Biogas oder als ökologisch nachhaltiger Brennstoff bezeichnet. Bei der Definition muss allerdings differenzierter vorgegangen werden. Als Leitfaden können 3 Bewertungskriterien helfen:
- Kohlendioxidneutrales Gas
- Rein regeneratives Gas
- Beimischungs- oder Zusatzgas
Zu beachten ist auch, dass viele Versorger eine Anlage als Biogas Heizung definieren, die mit herkömmlichem fossilen Erdgas betrieben wird. Zum klimatischen und ökologischen Ausgleich werden Aufforstungsprojekte betrieben oder Emissionszertifikate gekauft. Bei diesen Öko- oder Biogastarifen handelt es sich mitnichten um Gas aus regenerativer Erzeugung.
Informationen der Deutschen Energie-Agentur
Sollten Sie die Installation einer Biogas Heizung beabsichtigen, informieren Sie sich über die Bezugsquellen und die dort vorhandenen Qualitätsklassen. Im Prinzip sollte in Ihrer Kalkulation sowohl bezüglich der Heizungsanlage als auch des Brennstoffs das Ergebnis in etwa mit dem Bezug von herkömmlichem fossilen Erdgas übereinstimmen.
Im Biogasregister der deutschen Energie-Agentur (DENA) unter www.biogasregister.de finden Sie die grundsätzlichen Funktions- und Organisationsbeschreibungen des Biogasmarktes. Auch wir von Kesselheld beraten Sie natürlich gerne zu diesem Thema.