Wussten Sie? In seiner umfassenden Bedeutung bezeichnet der Begriff Biomasse die bestehende Gesamtheit aller tierischen, menschlichen und pflanzlichen Lebewesen, inklusive des daraus resultierenden, abgestorbenen Materials.

Definition nach Lesart der EU-Richtlinien

Was ist Biomasse nach Lesart der EU-Richtlinien? In einem Wirtschaftskreislauf fokussiert sich der Begriff auf die Thematik der sogenannten „Erneuerbaren Energien„. In diesem Kontext zählen alle organisch gewachsenen Stoffe tierischer und pflanzlicher Herkunft zur Biomasse. Die Richtlinien der Europäischen Union beschreiben die verwertbaren Stoffe als biologisch abbaubaren Teil von Erzeugnissen aus dem Wirtschaftskreislauf sowie aus Reststoffen und Abfällen.  Als wichtige Ursprungsquellen für wertvolle Energieträger gelten

  • Land- & forstwirtschaftliche Prozesse
  • Fischereiwirtschaft
  • Unternehmen der Holzindustrie
  • Biologische Abfälle
  • Alt- & Gebrauchtholz-Verwertung.

Nicht unter den Gesamtbegriff „Biomasse“ fallen hingegen die weithin genutzten, fossilen Brennstoffe, wie Erdgas, Kohle oder Erdöl.

Durch Transformation entsteht Bioenergie

Die Photosynthese von Pflanzen ist eine wesentliche Einflussgröße bei der Bildung von Biomasse. Zu ihrer Entstehung bedarf es der Sonnenenergie in Verbindung mit den auf Erden verfügbaren Elementen

  • Kolendioxid der Luft
  • H2O – Wasser
  • im Boden befindlichen Nährstoffen.

Im übertragenen Sinne handelt es sich um gespeicherte Sonnenenergie. Art und Vorkommen reichen von Energiepflanzen über Holz bis hin zu Rest-Wertstoffen wie beispielsweise Stroh, Biomüll oder Gülle aus der Nutztier-Haltung.

Diese erneuerbaren Energien in Form fester, flüssiger oder gasförmiger Form gelten in Deutschland als bedeutende, vielseitig einsetzbare Energieträger. Sie werden zur Strom– und Wärme-Erzeugung sowie teilweise zur Herstellung von Biokraftstoffen verwendet.

Energie aus Material biologischen Ursprungs lässt sich gut speichern und permanent verfügbar halten. Nachhaltig geerntetes Material hat außerdem das Alleinstellungsmerkmal der CO2-Neutralität. Die auf diesem Wege gewonnenen Energieträger setzen bei ihrer Verbrennung stets nur jene Mengen an CO2 frei, die sie während der Periode des Pflanzenwachstums aus der Atmosphäre entnommen haben.

 

Wärme, Kälte & Strom: Energiegewinnung aus Biomasse

Bioenergie gilt als älteste Energiequelle des Menschen. Seit Jahrtausenden wird sie für Heizung und Kochen genutzt. Die Nutzung fossiler Brennstoffe als Energiequelle führte einst zum Bedeutungsverlust der Biomasse. Erst die im letzten Jahrhundert einsetzenden Energiekrisen führten zu einer beginnenden Trend-Umkehr. Auch im persönlichen Umfeld können Sie der Endlichkeit der fossilen Ressourcen durch persönliche Nutzung regenerativer Energieträger ein Schnippchen schlagen. Biologische Energiequellen existieren in gasförmiger, fester und flüssiger Form. Damit lassen sie sich in unterschiedlichsten Bedarfsbereichen als nachhaltige Energieträger einsetzen. Typische Beispiele sind:

  • als Kraftstoff zur Strom-Gewinnung
  • als Treibstoff für Fahrzeuge, zu Lande, im Wasser & in der Luft
  • als Brennstoff zur Wärme-Erzeugung und Heizung.

 

Die Biomasse-Heizkesselanlage als Wärmelieferant

Als komfortable Heizungslösung kann ein Biomasse-Heizkessel die Stelle Ihres herkömmlichen Heizkessels einnehmen. Anstelle fossiler Energieträger können Sie Ihre Heizung dann auf der Basis nachwachsender Rohstoffe befeuern. Die Bandbreite für die Verfeuerung verfügbarer Rohstoffe reicht vom hierzulande populären Holz bis hin zu anderen jederzeit verfügbaren biologischen Rohstoffen. Insbesondere Holzabfälle aus Forstwirtschaft, Industrie oder Handwerk lassen sich bestens für die Erzeugung von Heizwärme und Warmwasser verwenden.

Die Funktionsweise des Biomasse-Heizkessels überzeugt durch sparsamen Verbrauch in Verbindung mit hohem Wirkungsgrad und niedrigem Schadstoffausstoß. Entsprechende politische Rahmenbedingungen, beispielsweise in Form des  BAFA (Kürzel „BAFA“ für Bundesamt für Wirtschaft und Außenkontrolle) Förderung erneuerbarer Energien können den Weg auch bei der privaten Wärmegewinnung ebnen.

 

Fazit: Vor- und Nachteile

Neben den zahlreichen Vorteilen bezüglich der Einsatzmöglichkeiten für die Gewinnung von Wärme, Strom, Brauchwasser und als Kraftstoff bestehen auch Kritikpunkte. Tatsächlich sind nachwachsende Energieträger mit höheren CO2-Emissionen behaftet als andere „Erneuerbare“. Außerdem stehen biologische Rohstoffe als Energieträger teilweise im Nutzungswettbewerb mit der Lebensmittel-Produktion.