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/ Kerstin Bruns

Flüssiggasheizungen mit erneuerbaren Energien kombinieren 

Die Heizungsbranche diskutiert bereits fleißig über den Einsatz erneuerbarer Energien bei der Beheizung von Gebäuden. Schließlich sind diese ein wichtiger Hebel, um die angestrebten Klimaschutzziele in Deutschland zu erreichen. Für Neubauten gilt bereits heute eine Pflicht, erneuerbare Energien zu einem gewissen Anteil einzusetzen. Mit einer Hybridheizung besteht für Bauherren dabei aber dennoch die Möglichkeit, die Gasheizung im Keller weiterhin zu betreiben.

Wir haben uns einmal näher mit hybriden Wärmesystemen beschäftigt und den Flüssiggas Experten Manuel Gigli, von Tyczka Totalgaz, zu den Vorteilen, Einsatzmöglichkeiten und Kosten für Verbraucher befragt. Hier gibt es die Antworten: 

Kesselheld: Hybridautos kennen wir aus dem Straßenverkehr, was aber sind hybride Wärmesysteme?

Manuel Gigli: So werden Heizsysteme genannt, bei denen mindestens zwei Wärmequellen an der Wärmeproduktion für Heizung und Warmwasser beteiligt sind. Zum Beispiel sichert eine Wärmepumpe, Solarthermie oder ein Mikro-BHKW die Wärmegrundlast, der Flüssiggas-Brennwertkessel deckt Verbrauchsspitzen im Wärmebedarf ab. Viele Hersteller bieten inzwischen solche 2-in-1-Hybridgeräte an, meist in Kombination mit einem Warmwasserspeicher.

Kesselheld: Für welche Zwecke eignen sich hybride Wärmesysteme?

Manuel Gigli: Wegen der vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten sind die Systeme grundsätzlich für alle Neubauten, aber auch zur Nachrüstung bestehender Heizungsanlagen geeignet. Nach dem bundesweit gültigen Gesetz zur Förderung Erneuerbarer Energien im Wärmebereich (EEWärmeG) muss ein Teil der Wärmeerzeugung eines Gebäudes aus erneuerbaren Energien kommen. Um diese Vorgabe zu erreichen sind in vielen Fällen Hybridlösungen notwendig.

Die ideale Lösung für alle Objekte gibt es nicht, entscheidend sind die vorliegenden Rahmenbedingungen des zu bauenden oder sanierenden Objekts. Flüssiggas ist im erneuerbaren Energie-Mix ein starker Faktor, weil es beliebig mit unterschiedlichen erneuerbaren Energien kombiniert werden (Sonne, Erdwärme, etc.) kann.

hybride waermesysteme

Kesselheld: Welche Vorteile haben Hybridsysteme?

Manuel Gigli: Verschiedene Wärmeerzeuger zu kombinieren hat den Vorteil, die Wärme jeweils aus der energieeffizientesten, umweltschonendsten und preiswertesten Quelle zu erzeugen. Hybridgeräte reagieren flexibel je nach Wärmebedarf und Wetterbedingungen, da sie mit einer intelligenten Steuerung ausgerüstet sind. Die entscheidet, unter welchen Betriebsbedingungen welcher Wärmeerzeuger zum Einsatz kommt. Ist Strom nachts billig, arbeitet die Wärmepumpe oder das Mikro-BHKW. Tagsüber liefert die Solarthermie-Anlage auf dem Dach die Wärme.

Und noch ein Vorteil: Die Systeme lassen sich gut erweitern. Wenn Sie einen Holzkaminofen im Wohnzimmer haben, können Sie dessen Hitze über einen Wärmetauscher in den Warmwasser-Speicher einspeisen. Wird mehr Wärme benötigt, unterstützt der Flüssiggas-Brennwertkessel bei der Wärmeerzeugung. Auch die Kombination mit eigener Stromerzeugung aus Photovoltaik ist denkbar. Dann liefert die Sonne kostenlos den Strom für Haushalt und Betrieb der Heizung.

Kesselheld: Wie groß sind Hybridgeräte?

Manuel Gigli: Je nach Ausstattung haben sie etwa die Größe einer Kühlgefrierkombination, andere lassen sich auch an die Wand hängen. Das Fassungsvermögen des Warmwasserspeichers hängt vom Heizwärmebedarf des Gebäudes und seiner Bewohner ab.

Kesselheld: Was kosten die Geräte?

Manuel Gigli: Das hängt von der jeweiligen Leistung und den Energieerzeugern ab. Die Preise beginnen bei etwa 8.000 Euro, ohne Montage.

Vielen Dank an Manuel Gigli, Produktmanager bei Tyczka Totalgaz, einem der führenden Flüssiggasversorger in Deutschland. 

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