DruckausgleichsbehälterDer Druckausgleichsbehälter für ein Hauswasserwerk wird oft auch als Ausdehnungsgefäß oder Druckkessel bezeichnet und besteht in der Regel aus einem Behälter mit zwei Kammern, die durch eine Membrane getrennt sind. Fachmänner nutzen in vielen Fällen den Fachausdruck MAG, was einfach Membran-Ausdehnungsgefäß bedeutet. Ohne dieses Ausdehnungsgefäß würde ständig Trink- oder Brauchwasser über das Sicherheitsventil aus der Anlage entweichen.

In einer Kammer dieses Ausgleichsbehälters befindet sich ein Gasgemisch oder Stickstoff. Es wird absichtlich kein Sauerstoff verwendet. Sauerstoff könnte bei einem Defekt der Membrane zu Korrosionsschäden in der Anlage und im Behälter führen. Sobald Wasser in die zweite Kammer gepumpt wird, kommt es zu einer Erhöhung des Drucks und der enthaltene Stickstoff wird komprimiert. Durch diese Komprimierung steigt der Druck im Behälter an. Beim Öffnen eines Verbrauchers wird das Brauch- oder Trinkwasser mit dem zuvor eingestellten Druck in die Leitungen gepumpt. Sobald der Minimaldruck erreicht wird, schaltet die Pumpe des Druckausgleichsbehälters wieder ein. Welcher Druckausgleichsbehälter für Heizungen und Warmwasser verwendet werden muss, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dies sind im Einzelnen das Wasservolumen der Heizungsanlage, die maximale Betriebstemperatur und der Einstelldruck des Sicherheitsventils. Ein Druckausgleichsbehälter ist in der Regel im Nachlauf der Anlage installiert. Die Haltbarkeit eines Druckausgleichsbehälters, besser gesagt für die Membrane beträgt etwa 10 Jahre.

Überprüfung eines Druckausgleichsbehälters einer Anlage

Liegt ein Defekt vor, schaltet eine Heizungsanlage normalerweise automatisch ab. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn die defekten Membrane durch das einlaufende Wasser einen Druckabfall verursachen. Ein Druckausgleichsbehälter, zum Beispiel des Herstellers ‚reflex‘, muss daher in regelmäßigen Abständen geprüft werden. Eine sehr einfache, aber durchaus effektive Methode ist der sogenannte Klangtest.

Mit dem Klangtest wird die Funktion der Membrane des Druckausgleichsbehälters überprüft. Dazu wird auf die mit Stickstoff oder mit Gas gefüllte Seite des Ausgleichsbehälters geklopft. Entsteht ein hoher respektive hohler Ton, ist die Membrane funktionstüchtig und nicht beschädigt. Entsteht bei Klopfen allerdings ein dumpfer Ton, ist dieser Teil des Ausdehnungsgefäßes mit Brauch- oder Trinkwasser gefüllt. Wer sich nicht sicher ist, kann einen Fachmann hinzuziehen. Eine Funktionsprüfung durch einen Fachbetrieb ist sowieso ratsam. Viele regionale Unternehmen bieten dazu sogenannte Werkverträge an. Die Heizungsanlage wird dann in regelmäßigen Intervallen geprüft.

Die Berechnung eines Druckausgleichsbehälters für verschiedene Ansprüche

Damit eine Heizung und die angeschlossenen Wasserkreisläufe richtig funktionieren, muss die Größe des Druckausgleichsbehälters bei der Planung einer Anlage genau berechnet werden. In diese Berechnungen fließen viele verschiedene Werte ein. Die Berechnungen für den Druckausgleichsbehälter erfolgen nach DIN EN 12828 in mehreren Schritten. Bei der Berechnung werden Faktoren wie das Wasser- und Ausdehnungsvolumen der Heizung, der Druck durch die statische Höhe des Heizkreislaufs, der Druck des installieren Sicherheitsventils, der Vordruck des eingebauten Druckausgleichsbehälters und der sogenannte Auslegungsdruck der gesamten Heizungsanlage berücksichtigt.

Fachmänner aus der Sanitär- und Heizungsbranche arbeiten in der Regel nach Tabellen und verwenden sogenannte Daumenwerte. Die Tabellen und Daumenwerte fließen selbstverständlich in einen detaillierten Rechenvorgang ein. Zur Berechnung des MAGs stehen den Spezialisten mittlerweile auch verschiedene Softwarelösungen oder Apps für das Smartphone zur Verfügung. Diese Softwarelösungen und Apps beziehen bei der Berechnung von einem Druckausgleichsbehälter sämtliche Einflussfaktoren ein und ermöglichen es neben der Behältergröße auch die Betriebsdrücke einer Heizung zu ermitteln.