Manometer

In Zirkulationssystemen mit oft langen Rohrwegen über Stockwerke hinweg kommt der Druckhaltung eine größere Bedeutung zu als oft angenommen. Das flüssige Medium Wasser transportiert Ihre Wärmeenergie durch die Installation. Dabei ist es unterschiedlichen äußeren Umständen ausgesetzt. Die Temperatur beeinflusst das Volumen. Ventile reagieren je nach Auslegung und können defekt sein. Das Herzstück der Druckhaltung sind Ausdehnungsgefäße und Ausdehnungsleitungen. Die unter der Bezeichnung Membran-Druckausdehnungsgefäß (MAG) bekannten Bauteile garantieren eine flexible Volumenanpassung. Ausgedehntes Wasser findet weiter seinen Platz, ohne dass sich der Leitungsdruck zu stark ändern. Dafür schwingt die Membran „aus dem Weg“ und gibt Raum frei. Eine Füllung mit Stickstoff in Gasform schützt das Gefäß vor Korrosion. Das Ausdehnungsgefäß sicher an jeder Stelle und permanent, dass sich der Innendruck im technisch erforderlichen Rahmen bewegt. Ausdehnung des Wassers durch Wärme wird genauso abgefedert wie ein möglicher Druckverlust am Ventil.

Verhältnis von Volumen und Wassermenge

In Ihren Anlagebauteilen und Rohren verteilt sich eine definierte Menge Wasser. Sie nimmt einen Teil des Gesamtvolumens ein, dass in Ihrem Heizungssystem herrscht. Die Wassermenge muss so berechnet werden, das ein Solldruckbereich nicht über- und unterschritten wird. Beim Überschreiten springen die Überdruckventile an und Wasser verlässt den Kreislauf. Entsteht Unterdruck, wird der Wärmetransport gestört. Neben ungleichmäßiger Verteilung sind Geräuschentwicklungen ein häufiges Phänomen. Heizkessel schalten oft bei Unterdruck automatisch ab.

Klassische Fehlerquellen und Störungsursachen

Die Druckhaltung kann durch mehrere gängige Defekte und Ursachen beeinträchtigt werden:

  • Druckverlust am Ventil
  • Eingeschlossene Luft
  • Falsche Dimensionierung
  • Falscher oder fehlender hydraulischer Ausgleich
  • Gasfüllung mit Stickstoff hat sich vermindert
  • Im Ausdehnungsgefäß befindet sich Luft, die Korrosion ermöglicht
  • Korrosion im Rohrsystem
  • Leckagen im System
  • Membran des Ausdehnungsgefäßes gerissen oder spröde
  • Nachfüllen von Heizwasser

Skeptisch bezüglich Ihrer funktionierenden Druckhaltung sollten Sie werden, wenn Sie außergewöhnliche Schwankungen bemerken. Auch einzelne kühle und kalte Heizkörper deuten auf eines der Probleme hin. Gluckernde Geräusche sind ein weiteres Indiz. Ganz besonders sollten Sie auf austretendes Wasser aus Ventilen achten. Sie bemerken es oder der Heizkessel schaltet sogar ab. Wenn Sie nun Wasser nachfüllen, starten Sie einen tückischen Kreislauf. Das warme Wasser dehnt sich wiederum zu stark aus. Das Ventil senkt den Druck erneut. Sie füllen erneut nach und aus Ihrem Zirkulationssystem wird eine Art Wasservernichtungsanlage.

Fehldiagnosen sind verbreitet

In der Praxis ist es immer wieder zu erleben, dass der Druckhaltung in Ihrem Heizungssystem wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Entstehen gluckernde Geräusche oder die gleichmäßige Versorgung der Heizkörper mit Wärme nimmt ab, fokussiert sich das Beheben oft auf den hydraulischen Ausgleich oder die Pumpe. Eine falsch dimensionierte, gestörte oder defekte Druckausgleichsanlage wird zuerst übersehen.

Eine grobe Prüfung Ihres Membran-Druckausdehnungsgefäßes können Sie selber vornehmen. Klopfen Sie mit den Fingern rund um das Gefäß. Es sollte sich etwa in eine Dreiviertelrunde hohl anhören und auf der Reststrecke etwas dumpfer. Dort steht das Wasser. Hört sich das Gefäß verdächtig voll an, drücken Sie kurz den Mittelstift des Gasventils. Zischt Gas heraus, ist ein Nachfüllen sehr wahrscheinlich erforderlich. Sehen Sie austretendes Wasser, brauchen Sie ein neues Gefäß. Sowohl das Nachfüllen von Gas als die Installation eines neuen Gefäßes für die Druckhaltung sollten Sie unbedingt einem Fachmann überlassen.