Erdwärmetauscher sind sinnvolle Erweiterungen für Lüftungsanlagen aber auch für Wärmepumpen, denn sie können deren Effizienz erhöhen und zudem das Raumklima deutlich verbessern. Doch wie funktionieren die Wärmetauscher.

Wie funktionieren Erdwärmetauscher?

erdwaermetauscher
Das Funktionsprinzip eines Erdwärmetauschers ähnelt stark dem von Erdwärmekollektoren. In der frostfreien Schicht des Erdbodens werden Leitungen aus Kunststoff verlegt, durch die frische Außenluft transportiert wird.
Während des Transports nimmt die Luft die Wärmeenergie des Erdbodens an. Aufgrund der starken zeitlichen Verzögerung des Temperaturausgleichs zwischen Luft und Boden wird die Außenluft im Sommer auf bis zu 20 Grad Celsius gekühlt, im Winter hingegen auf ca. 0 Grad Celsius erwärmt.

Damit ist der Erdwärmetauscher ein wichtiger Bestandteil Ihres Heizungssystems. Generell lassen sich auf dem Markt verschiedene Arten von Wärmetauschern unterscheiden.

Welche verschiedenen Unterarten gibt es?

Die Wärmetauscher werden grundsätzlich in Luft-Erdwärmetauscher und Sole-Erdwärmetauscher unterschieden und zudem nach der Art der Verlegung unterteilt.

Wärmetauscherarten

Folgende Arten sind erhältlich:

  • luftgeführte Wärmetauscher
  • Sole-Wärmetauscher
  • Sole-Wärmetauscher mit Erdwärmekorb
  • Luftbrunnen

Luft-Erdwärmetauscher setzen allein die Außenluft und die thermische Energie des Bodens ein und sind durch ihren vergleichsweise einfachen Aufbau das gebräuchlichste System. Allerdings kann es durch kondensierendes Wasser im Laufe der Zeit zu unhygienischen Zuständen in den Rohren kommen. Bei der Verlegung kommt es daher auf entsprechende Winkel und einen funktionalen Ablauf oder einen Auffangbehälter an.

Sole-Erdwärmetauscher sind mit Sole gefüllte Rohre, die die thermische Energie des Erdbodens aufnehmen und die Luft somit über die Sole kühlen oder erwärmen. Hierdurch fallen hygienische Probleme ebenso weg, wie ein sorgfältig ausgerechnetes Gefälle beim Verlegen der Leitungen.

Sole-Wärmetauscher mit Erdwärmekorb kommen mit wenig Fläche aus, da sie tiefer in den Erdboden reichen. Hierdurch liegen sie nicht nur in der frostfreien Zone, sondern auch in Bereichen mit nahezu gleichbleibender Temperatur. Auch der Wärmeentzug wird dadurch gleichmäßiger. Beim Luftbrunnen handelt es sich um die älteste Form der Luftreinigung und des Wärmeaustauschers. Die Außenluft wird durch poröses, natürliches Material – wie Erde, Sand und Kies – geleitet und nimmt dabei nicht nur dessen thermische Energie an, sie wird auch gefiltert sowie automatisch ent- oder befeuchtet. Dadurch lässt sich ein sehr angenehmes Raumklima erzeugen. Allerdings gibt es abhängig von der Qualität des Filtermaterials potenzielle Hygieneprobleme.

Was ist beim Kauf zu beachten?

Vor allem ist zu prüfen, ob sich das Grundstück und die Bodenqualität überhaupt für die Verlegung eignen. Gerade bei Luftbrunnen dürfen diese Faktoren nicht vernachlässigt werden. Zusätzlich sollten Sie sich umfassend von einem Fachmann über passende Arten und mögliche Ersparnisse beraten lassen.

Welche Hersteller und Modelle gibt es?

REHAU Regenerative Energien, Vaillant und VisionAIR bieten bewährte Erdwärmetauscher an. Darunter auch luftgeführte Wärmetauscher, die potenziellen hygienischen Probleme mit innovativen Filtern aber auch mit antibakteriellen Beschichtungen vorbeugen.

Mit welchen Kosten muss ich als Verbraucher rechnen?

Für einen Meter Kunststoffrohr für den luftgeführten Wärmetauscher werden je nach Durchmesser und Qualität etwa 25 bis 45 Euro fällig. Bei dem gebräuchlichsten System ist eine Länge von circa 40 Metern optimal. Die Kosten hierfür belaufen sich also auf 1.000 bis 1.800 Euro. Hinzu kommen Verbindungsteile, der Aushub und Filter.

Selbstverständlich spielen vor allem die Gegebenheiten vor Ort sowie die Art des Erdwärmeaustauschers entscheidende Rollen – eine genaue Preisauskunft erhalten Sie für Ihr Grundstück daher vom Heizungsintallateur.