FeinstaubNeben dem CO-Ausstoß ist die Feinstaubbelastung der Luft ein entscheidendes Kriterium für Umweltschutz und Raumklima. Dabei liegen gerade die Messwerte für Feinstaub in der Wohnung häufig höher als in der unmittelbaren Umgebung, da im Innenraum weniger Verdünnungseffekte zum Tragen kommen. Die möglichen Quellen sind vielfältig und reichen bis hin zu Anhaftungen an Schuhen und Kleidung, die Sie kaum beeinflussen können. Anders sieht es bei der Heizungsanlage aus. Hier sind die Unterschiede zwischen den verschiedenen Brennstoffen erheblich. Gerade Holz, das CO2-neutral verfeuert werden kann, liegt in puncto Feinstaub deutlich vor Öl oder Gas.

Faktoren der Belastung durch Feinstaub beim Heizen

Wie viel Feinstaub eine Heizung ausstößt, ist abhängig vom Brennstoff und der eingesetzten Verbrennungstechnik. Grundsätzlich sind Öl- und Gasheizungen bezogen auf die emittierten Luft-Schadstoffe um einiges unbedenklicher als beispielsweise ein Scheitholz-Kaminofen. Denn dieser liegt bei der Feinstaubbelastung unangefochten an der Spitze. Wesentlich emissionsärmer im direkten Vergleich sind Kaminöfen für Pellets sowie Hackschnitzel– und Pellet-Kessel. Gemessen wird der Feinstaub-Ausstoß in Milligramm pro Kilowattstunde (mg/kWh). Die Emissionsbilanz des Bundesumweltamtes aus dem Jahr 2019 zeigt hierbei folgende Werte bezogen auf das Vorjahr:

Heizsystem mg/kWh
Erdgaskessel 6
Luftwärmepumpe 20
Heizölkessel 22
Fernwärme 59
Kessel für Pellets 71
Hackschnitzelkessel 85
Kaminofen für Pellets (ohne Warmwasserbereitung) 107
Scheitholzkessel 123
Scheitholzkaminofen (ohne Warmwasserbereitung) 382

 

Das heißt, wer durch die Verwendung von Holzbrennstoffen für einen geringen CO2-Ausstoß sorgt, unterschätzt möglicherweise die negativen Auswirkungen von Feinstaub. Für die Umwelt und die eigene Gesundheit. Gerade ältere Kaminöfen sind hier im Fokus des Gesetzgebers, zumal es die Grenzwerte innerhalb der EU zu beachten gilt.

Einzelfeuerungsanlagen älteren Baujahrs: Grenzwerte und Fristen

Für Kaminöfen, die vor dem 22. März 2010 installiert und in Betrieb genommen wurden, gilt ein Grenzwert von

  • 0,15 Gramm Feinstaub und
  • 4 Gramm Kohlenmonoxid

pro Kubikmeter Abgas.

Als Nachweis dient eine Bescheinigung des Herstellers oder eine aktuelle Messung, die Ihr Schornsteinfeger gegen Gebühr vornimmt. Fällt die Prüfung negativ aus, kann ein Feinstaubfilter im Schornstein die letzte Lösung sein, bevor Sie Ihren Kamin außer Betrieb nehmen müssen. Sie haben die Wahl zwischen einem passiven Feinstaubfilter, der für etwa 300 Euro zu haben ist, und einem aktiven Gerät. Letztere zeichnen sich durch einen wesentlich höheren Abschneidegrad aus, kosten jedoch ein Vielfaches – etwa 1.000 bis 1.500 Euro. Allerdings bieten die aktiven Feinstaubfilter in der Praxis einen weiteren Vorteil: Der Austausch von Filterkassetten ist hier nicht erforderlich.

Übergangsfristen für den Betrieb älterer Kaminöfen

Für alle Modelle, die vor dem 1. Januar 1995 errichtet und in Betrieb genommen wurden, ist die Frist zur Nachrüstung /Außerbetriebnahme bereits abgelaufen. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Für Anlagen bis einschließlich 21. März 2010 läuft die Übergangszeit am 31. Dezember 2024 ab. Die Verordnung schreibt weiterhin die Nachrüstung von Geräten „nach dem Stand der Technik“ vor.

Ausnahmeregelungen

Die oben genannten Bestimmungen treffen längst nicht auf alle Kamine/Öfen zu. So dürfen Sie Einzelraumfeuerungsanlagen, die nachweislich vor dem 1. Januar 1950 gefertigt oder installiert wurden, weiterhin betreiben. Gleiches gilt insgesamt für offene Kamine, Grundöfen und näher bestimmte Backöfen, sofern sie nicht gewerblich genutzt sind. Auch wenn Sie beispielsweise Ihre gesamte Wohnung mit nur einem Kaminofen heizen, sind Grenzwerte und somit eine Nachrüstung für Sie nicht bindend.

Fazit

Umwelt- und Gesundheitsschutz sollten beim Thema Holzheizung nicht außer Acht gelassen werden. Moderne Anlagen wie Holzvergaserkessel mit nachgeschalteter Verbrennung geben weitaus weniger Feinstaub in die Luft ab als ein offener Kamin. Auch die Qualität und die Lagerung der Brennmittel wie Holzscheite oder Pellets spielen eine entscheidende Rolle.

Artikelbeschreibung
Feinstaubmessgerät

Feinstaubmessgerät mit eingebauten elektrochemischen Sensor. Maße 162 x 70 x 43 mm.

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