Flansch Funktion und BedeutungIn der Entwicklungsgeschichte des Rohrleitungsbaus drängte sich immer wieder die Frage auf, welche Verbindungsart die beste sei. Für hohle runde Bauteile und andere runde Bauteile wie Deckel und Wellen entwickelte sich der Flansch. Sie erkennen am Rohr einen Flansch als scheibenförmig herausstehende Verbindungen. Auf den beiden Ringen befinden sich Schraublöcher, mit denen die Rohrverbindung fixiert wird. Der Flansch ist in den meisten Fällen auf den Rohrenden verschweißt. Es gibt auch aufgeschobene, aufgeschraubte und aufgepresste Flansche. Das ermöglicht die Herstellung und Verwendung von Flanschen aus Kunststoff. Als weiteren Verwendungszwecke fungieren Flansche auch als druckresistente Deckel und als Schlauchverbindungen.

Die Maßeinheit DN (Diamètre Nominal)

Die mittlere Öffnung des Flansches kann ein Loch in einer flachen Scheibe sein oder ein rundes Aufsatzstück, das als Bundbuchse oder Muffe bezeichnet wird. Beim Flansch wird die Größeneinteilung nach dem Diamètre Nominal (DN) vorgenommen. Diese Nennweite gibt den inneren Durchmesser eines Rohres, einer Leitung oder einer Durchführung an. Allerdings handelt es sich nur um Annäherungswerte, da die Wanddicken der Hohlkörper variieren. Die europäisch genormte Nennweite DN 50 gibt beispielsweise den äußeren Rohrdurchmesser 60,3 Millimeter an und zieht die Wandstärke von 3,65 Millimeter ab, was im Ergebnis zum Innendurchmesser von 53 Millimetern führt. Diese Toleranzen ermöglichen, einen relevanten gleichmäßigen Innendurchmesser bei wechselnden Wandstärken zu erzielen.

Edelstahl ist nicht immer edel

In Rohrleitungen entstehen durch das Fließmedium Drücke, denen jede Verbindung mit einem Flansch widerstehen muss. Stahl ist bei metallischen Flanschen ein bevorzugter Werkstoff. Neben den auf die verschraubte Verbindung wirkenden Kräfte macht auch Erwärmung und mögliche Korrosion rostfreien Edelstahlflanschen nichts aus. Allerdings werden Flansche materialtreu eingesetzt, was heißt, dass Kupferrohre an den falschen Stellen nicht mit Stahl geflanscht werden. Bei sogenannten Mischinstallationen entstehen physikalische und chemische Reaktionen. Werden die Leitungen nicht in der Reihenfolge der Fließregel installiert, können Kupferionen Stahl angreifen und zerstören. Entgegen seinem Namen zählt Edelstahl zu den unedlen Werkstoffen und muss in Trinkwasserinstallationen vor Kupferleitungen durchflossen und montiert werden.

 

Kupfer dominiert die Trinkwasserinstallationen
Flansche aus Metall sind nach dem Werkstoff in folgende drei Gruppen normiert:
1. Stahlflansche aller Art
2. Flansche aus Gusseisen
3. Flansche aus Kupfer und Kupferlegierungen (Messing, Rotguss)
In Trinkwasserinstallationen sind unter den metallischen Lösungen Kupferrohre immer noch am weitesten verbreitet. Die Mehrzahl der Flansche werden nicht verschraubt, sondern gepresst oder gelötet werden. Als standardisierte Maße für Rohrleitungen und Flansche zu diesem Zweck wird eine private Wohneinheit mit den Nennmaßen DN 16 für Kalt- und DN 13 für Warmwasser angeschlossen. Kupfer wird oft nicht rostendem Edelstahl vorgezogen, da es kostengünstiger ist. Mit Kunststoff ummantelte Kupferrohre können auch mit Flanschen aus Kunststoff verbunden werden.

Kunststoffflansche aus Hartkunststoff

Kunststoffrohre aus Polyvinylchlorid (PVC) sind eine kostengünstige Lösung. Dabei muss sowohl das Rohr als auch der Flansch aus Hart-PVC (PVC-U) ohne enthaltene Weichmacher bestehen. Die physikalisch vorteilhafte Verbindungsart, die ein Flansch bildet, kann auch in Kunststoffform hohe Stabilität erzielen. Wie bei allen Flanschen ist die Lösbarkeit der Verbindung von herausragender Bedeutung. Eine außerhalb der Rohrverbindungstechnik bekannte Form, einen Flansch einzusetzen, sind Halterungen für runde Stangen wie beispielsweise an Garderoben und in Kleiderschränken.