warmwasserbereitung
Aufgewärmtes Brauchwasser wird gewöhnlicherweise in der Küche, im Bad und gegebenenfalls in der Gästetoilette benötigt. Die meist zwei bis fünf Abzapfstellen werden entweder durch den Anschluss an eine zentrale Warmwasseraufbereitung gespeist oder durch einzelne Warmwasserbereiter versorgt. Neben den Platzverhältnissen spielt die Art des Heizsystems, das vorhandene Leitungsnetz und das Verbrauchsverhalten eine Rolle.
Als zentrale Warmwasserbereiter werden Heizungsbrenner genutzt, die einen von der Heizwasserzirkulation getrennten Brauchwasserkreislauf bedienen. Meist sind Pufferspeicher erforderlich, um Effizienz und Verfügbarkeit zu garantieren. Bei der dezentralen Variante der Warmwasserbereitung stehen mehrere Gerätetypen zur Auswahl. Gängig sind Durchlauferhitzer, Heizthermen und Warmwasserboiler. Als Energiequellen wird in der Regel Gas oder Strom genutzt.

Warmwasserbereitung mit Solar oder lokal ohne Speicher

Eine Sonderform der Brauchwassererwärmung stellt die Solarthermie dar. In einem Dachtank wird mit Solarpaneelen das Wasser erhitzt. Beim Öffnen einer im separaten Leitungsnetz angeschlossenen Entnahmestellen wird das Wasser zugepumpt beziehungsweise befördert sich zum großen Teil wegen der Schwerkraft. Selbst im klimatisch nicht immer zuverlässigen Mitteleuropa reicht die Sonnenkraft in Kombination mit einem geeigneten Speicher für die Warmwasserbereitung eines Einfamilienhauses meist aus.

Wie bei der durch eine Heizung geleisteten zentralen Warmwasseraufbereitung wird das erwärmte Wasser teilweise durch lange Leitungen geführt. Gute Dämmungen sind wichtiger als bei der dezentralen Variante. Zudem muss immer ein Warmwasservorrat bereitgehalten werden, was bei Durchlauferhitzern und Gasthermen entfällt.

Zentrale Versorgung

Wenn der Heizbrenner als Warmwasserbereiter fungiert, sollte es möglichst unabhängig von den Bedarfszeiten und Abzapfzeitpunkten sein. Ein Pufferspeicher hält immer genug Warmwasser bereit, um ein Anspringen des Heizkessels spät abends oder nachts zu vermeiden. Die vorgehaltene Warmwassermenge sollte anhand der Verbraucher kalkuliert werden. Für den Tagesbedarf eines Erwachsenen sollte die Warmwasseraufbereitung für etwa achtzig Liter Reserve sorgen.

Moderne Warmwasserspeicher werden auf Vorhaltetemperaturen zwischen 55 und 60 Grad Celsius konzipiert. Ein Thermostat überwacht die Temperatur und löst bei Abfall entsprechend Einstellung Nacherwärmungen aus.

In Blockzeiten kann die automatische Auslösung bei längeren Abwesenheitszeiten ausgeschaltet werden. Automatische Antilegionellensysteme erhitzen und bewegen das Wasser in notwendigen Mindestabständen.

Dezentrale Versorgung

Beim Einsatz von Einzelgeräten, die meist erst im konkreten Bedarfsfall die Warmwasserbereitung beginnen, kann zwischen zwei Energieträgern entschieden werden. Wenn baulich bezüglich der Zuführung umsetzbar, ist ein Warmwasserbereiter mit Gas an jeder Zapfstelle die wirtschaftlichste Lösung. Moderne Regel- und Leitungstechnik sorgt für nahezu verzögerungsfreie Erwärmung. Elektrisch betriebene Geräte sind die Alternative, wenn Gas keine Option darstellt. Durch den gezielt bedarfsorientierten Einsatz können die hohen Stromkosten im Rahmen gehalten werden. Ein Wannenbad oder ein längerer Duschaufenthalt erzeugt allerdings signifikante Kosten.

Boiler sind ein Kompromiss zwischen dezentraler Versorgung und Speichervorhalt. Sie sind technisch überholt, liefern keine energetische oder Komfortvorteile. Zudem steigt mit jedem Boiler das hygienische Risiko bezüglich Legionellenbildung.

Offene „Feriengeräte“ und Preisspannen

Der Boiler zählt zu der Gruppe offene Warmwasserbereiter. Das Gerät ist natürlich verschlossen, aber es entsteht kein eigener Geräte- und Wasserdruck. Diese kostengünstigste Variante einer Einzelversorgungsstelle kann über ein Spül- oder Waschbecken gehängt werden, wo das Wasser im über dem Ablasshahn liegenden Speicherkorpus „aufgekocht“ wird. Diese Geräte werden gerne in Garten- und Ferienhäusern eingesetzt.

Wenn gas- oder strombetriebene Thermen oder Durchlauferhitzer angeschafft werden, ist je nach Komfortumfang und Leistungsfähigkeit mit Einzelpreisen ab hundert Euro zu kalkulieren. Eine große Auswahl bewegt sich im Preisbereich zwischen 300 und 600 Euro. Zu den Kosten müssen der Installationsaufwand hinzugerechnet werden, der auch bei zentralen Systemen anfällt.