Füllstandsanzeige auf einem Öltank
Die Lagerung von Heizöl muss aus zwei Gründen kontrollierbar sein. Eine Heizöl Füllstandsanzeige klärt über den Vorrat und damit erwartbare Restheizzeit auf. So wissen EIgentümer, wann die nächste Heizöllieferung fällig ist. Unverzichtbar ist die Füllstandsanzeige zudem beim Nachfüllen. Nur so lässt sich ein Überlaufen vermeiden.

Bei der Wahl einer Füllstandsanzeige spielt die Einbau- und Konstruktionsform der Tanks eine Rolle. Bei im Erdboden eingelassenen Tanks muss, auch wenn andere Messverfahren genutzt werden, ein Peilrohr installiert werden. Es arbeitet nach dem Prinzip, das bei Ölprüfstäben in Kraftfahrzeugen bekannt ist.

Transparente Tanks aus Kunststoff, die oberirdisch in Kellerräumen aufgebaut sind wie Batterietanks, benötigen in der Regel keine Füllstandsanzeige. Gesetzlich vorgeschrieben ist allerdings, das Durchscheinen oder die sogenannte Transluzenz durch angemessenes Reinigen zu erhalten. So lässt sich der aktuelle Ölstand jederzeit per Augenmaß ablesen. Statt der Reinigung kann eine Füllstandsanzeige für den Heizöltank nachgerüstet werden.

Mögliche Messverfahren

Grundsätzlich kommen als Messverfahren mechanische, pneumatische und elektronische Verfahren infrage. Neben dem Peilstab ist die mechanische Schwimmertechnik am verbreitetsten.

mechanisch

pneumatisch

elektronisch

  • In einem Messrohr ist ein Schwimmer aufgehängt, der an den Zeiger der Messskala gekoppelt ist.
  • Feder- und Rolltechnik überträgt die Höhenveränderung auf die Anzeige.
  • Das mechanische Messprinzip mit einem Schwimmer kann mit einer elektronischen Messwertausgabe kombiniert werden.
  • Pneumatische Messung basiert auf Luftdruck und Volumenverdrängung.
  • Mit einer „Luftpumpe“ wird im Messrohr des Tanks das Heizöl herausgedrückt.
  • Der Druck, den die Luft zur Verdrängung braucht, liefert die Füllstandshöhe in Prozent des Tankvolumens.
  • Eine elektronische Öltank Füllstandsanzeige kann mit den mechanischen Messmethoden kombiniert werden.
  • Rein elektronische Verfahren sind mit Ultraschall oder Kapazitätsmessung möglich.

Seltener anzutreffen sind folgende zwei Messverfahren:

  • Bei der kapazitiven Messung werden zwei Strompole auf unterschiedliche Weise im Tank genutzt. Voraussetzung für die dafür benötigte Messsonde ist eine leitfähige Tankwand als Gegenpol. Erweiterte Kapazitätsmesswerte sind durch die Messung der Leitfähigkeit von Wärme und Strom erhältlich.
  • Als optische Verfahren wird Infrarotlicht oder Ultraschall für die Mengenermittlung genutzt. Beide Anwendungen nutzen die Änderung der Laufzeit durch Widerstand zwischen einer Absender- und Empfängereinheit.

Füllstandsanzeige: Direkte und indirekte Messwerte

Die unterschiedlichen Messverfahren liefern Werte in verschiedenen Maßeinheiten. Bei einigen insbesondere mechanischen Erfassungen können Parameter und Skalen auf Liter angepasst werden. Die präzisieren kapazitiven Messungen müssen immer umgerechnet beziehungsweise durch Tabellen zugeordnet werden. Idealerweise wird anhand der Tankanlage über das vorteilhafteste Messverfahren entschieden. Spezialanbieter von Mess- und Regeltechnik wie der Hersteller Afriso bieten Geräte und Kombinationen für jede individuelle Konstruktionslösung an.

Verschmutzung und Messgenauigkeit

Die Messverfahren werden von Verschmutzungen im Tank in unterschiedlich starkem Maß beeinflusst. Sowohl abgesetzte Verschlammung auf dem Tankboden als auch aufgewirbelte Schmutzpartikel verfälschen manche Messergebnisse. Diese Auswirkung kann vor allem bei der Nachfüllung zu Abweichungen zwischen Füllstand und getankter Menge führen. Eine regelmäßige Öltankreinigung beugt verfälschten Messerwerten vor.Eine Protokollierung aller Werte wie Restbestand im Tank, Zählerstand am Tankwagen und Messwert nach der Betankung ist unerlässlich, um den tatsächlichen Heizölbestand und die zukünftige Messgenauigkeit zu garantieren.