Gashahn in gelb in der AnsichtAnders als bei flüssigen Energieträgern besteht bei Gas die permanente Gefahr, unkontrolliert auszuströmen und zu Explosionsgefahr zu führen. Diesem Risiko ist mit geeigneten technischen Einrichtungen zu begegnen. Eine Selbstschutzfunktion besitzt hierbei das Sperren und das Öffnen durch einen Gashahn. Der deutsche Gesetzgeber definiert dabei Gasverbrauchseinrichtungen, deren Anschluss mit einem Gashahn mit thermischer Sicherung bestückt werden muss. Gasanschlüsse und Gashähne sind demnach von Fachleuten einzubauen und zu montieren.

Aufbau von einem Gashahn

Im Gashahn sitzt eine vorgespannte Feder, die durch einen schmelzfähigen Stoff in ihrer Position gehalten wird. Beim Gashahn aufdrehen und Gashahn abdrehen unter regulären Bedingungen bleibt die Feder ohne Wirkung auf dem Verschlusskegel. Er „drückt“ sich auf den Ventildurchlass und verschließt den Strom luftdicht.

Bei Erhitzung der Umgebung durch einen Brand schmilzt die Sicherung der Feder bei etwa 100 Grad Celsius. Die Feder befördert den Verschlusskegel des Ventils ohne Bewegung des Gashahns auf den Durchlass und verschließt ihn. Diese Vorrichtung trägt auch den Namen thermisch auslösende Absperreinrichtung (TAE).

Stellungen des geschlossenen und offenen Gashahns

Für Anschlüsse und Leitungen, durch die Gas strömt oder aufgehalten werden soll, sind anders als bei den meisten Standardhähnen, Linksgewinde verbreitet. Sowohl in der Haustechnik als auch an Gasflaschen ist die Richtung zum Zudrehen dem Uhrzeigersinn entgegengesetzt.

Ein weiteres und einfach zu erkennendes Indiz für einen offenen oder geschlossenen Gashahn ist die Richtung des Drehgriffs. Er verläuft bei fachgerecht montierten Gasanschlüssen im geschlossenen Zustand immer quer zur Leitung. Diese Regel gilt sowohl für runde Drehknöpfe und für Flügelgriffe als auch die Stellung von Drehhebeln.

Bei runden Drehrädern mit symmetrischer Form ohne erkennbare Querstellung senkt sich der Hahn Richtung Rohr, wenn Fachleute oder Hausbesitzer diesen schließen. Seine niedrigste Position am Anschlag entspricht der kürzesten Länge des Mittelstabs. Umgekehrt hebt sich der Drehgriff beziehungsweise das Drehrad im Uhrzeigersinn und das Ventil öffnet sich.

Funktionsweise eines Druckknopfes als Hahn

Ein an Heiz- und Warmwassergeräten angeschlossener Gashahn mit Thermoelement lässt sich auch per Druckknopf bedienen beziehungsweise öffnen. Typisch für diese Anwendungsart ist das Auslösen am Gasdurchlauferhitzer. Der Knopf arbeitet in zwei Phasen. Zuerst „räumt“ er eine Sperre, das Sicherheitsventil, zur Seite. Nach dem Gaseintritt öffnet sich im zweiten Schritt das Hauptventil und der Druckknopf „springt“ wieder in den Ursprungszustand zurück.

Neben dem Auslöseknopf ist immer auch ein Gashahn außerhalb des Gerätes an der Gaszuführungsleitung vorhanden, der sich nach dem Prinzip des „Querstellens“ bedienen lässt. Auf dem Durchflusselement des Gashahns ist ein Pfeil mit der Fließrichtung des Gases eingraviert, um eine seitenverkehrte Montage zu verhindern.

Blockaden und Dysfunktion

Alle in Deutschland zugelassenen Gashähne müssen verpflichtend das CE-Zeichen tragen. Die mechanische Technik im Inneren ist so einfach wie wirkungsvoll angelegt. In seltenen Fällen kann es dazu kommen, das der Gashahn klemmt. Folgende Bedienungssituationen können entstehen:

1. Der Hahn befindet sich im geöffneten Zustand und lässt sich nicht bewegen
2. Der Hahn ist geschlossen und lässt sich nicht öffnen
3. Der Anschlag des Hahn beim Bewegen wird in eine der beiden Richtungen nicht erreicht.

Korrosion oder Schmutz kann den Drehmechanismus beeinflussen oder blockieren. Keinesfalls sollte mit aggressiven Hilfsmitteln wie Caramba- oder WD40-Spray das Auflösen der Blockade versucht werden.

Wenn eine hierarchisch über dem Hahn existierende Abstellmöglichkeit wie ein Haupthahn existiert, ist dieser zu schließen. Ein Austausch ist von einem Fachmann vorzunehmen. In keinem Fall sollte eine weitere Nutzung mit Gas betriebener Geräte erfolgen, wenn die Zuführung nicht in gewohnter und voller Funktion gewährleistet ist.

Unterschiedliche Gassorten

Die Gashähne für unterschiedliche Gasarten funktionieren im mechanischen Grundprinzip ähnlich. Unterschiede entstehen durch die Dichte und Flüchtigkeit der Gassorte. Das in Flaschen oft verwendete Propan ist flüchtiger als herkömmliches Erdgas. Am wenigsten flüchtig ist Flüssiggas. Diesen physikalischen Eigenschaften entsprechen die Hähne insbesondere durch die Größe der Durchflussvolumen (Durchmesser) und die Beschaffenheit der Ventilverschlüsse. Die eingesetzten Hähne sollten immer für die entsprechende Gassorte zugelassen sein.