Die Heizkennlinie gibt der Heizung vor, wie viel Wärme sie erzeugen muss. Sie wird auch als Heizkurve bezeichnet. Ziel ist es, eine vordefinierte Wunschtemperatur aufrechtzuerhalten. Bei kalten Außentemperaturen muss der Heizkessel dazu stärker heizen, bei höheren Temperaturen weniger. Der Handlungsstrang beziehungsweise die Richtschnur für den Heizkessel ist die Heizkennlinie. Sie gibt dem Kessel vor, in welchem Fall wie viel Wärme die Heizung erzeugen soll. Zur Berechnung der Kennlinie sind verschiedene Variablen relevant:
- Zieltemperatur im Gebäude
- Außentemperatur
- Leistungsbedarf des Kessels oder der Wärmequelle
- Dämmungssituation und Wärmehaltevermögen der Räume
- Wärmeausgabesystemen und Effizienz
Die permanent angemessene Raumtemperatur erzeugt eine Heizungsanlage, in dem sie die Vorlauftemperatur regelt. Die Heizkennlinie dient der Einstellung, die nach dem Wirkungsprinzip „wenn, dann“ funktioniert. Fehler beim Heizkennlinie berechnen führen zu Überhitzung mit Energieverschwendung oder zur Aus- und Unterkühlung der Gebäuderäume.
Gewünschte Raumwärme entscheidet
Die auch als Heizkurven bezeichneten Heizkennlinien können in einem einfachen zweiachsigen Koordinatensystem erzeugt werden. Beim Einstellen der Heizkennlinie dient die horizontale x-Achse zu abnehmender Skalierung der Außentemperatur und die vertikale y-Achse bemisst die sich erhöhende Vorlauftemperatur, beide in Grad Celsius. Von allen weiteren Einflussfaktoren bereinigt, würde die Linie gerade beziehungsweise linear verlaufen.
Stauchungen und Streckungen des Kurvenverlaufs entstehen beim Hinzuziehen individueller technischer Parameter. Als Heizziel wird die optimale Raumtemperatur definiert, die nicht parallel zur Vorlauftemperatur verläuft. So passiert auf dem Weg zur Raumlufterwärmung die Heizwärme einige Wärmeausgabegeräte.
Die Abgabeart der Wärme bei identischer Vorlauftemperatur führt zu unterschiedlichen Erwärmungsergebnissen in unterschiedlichen Temperaturbereichen. Für ein doppeltes Raumwärmeergebnis ist keine Verdoppelung der Vorlauftemperatur erforderlich.
Flacher und steiler Verlauf
Die Ergebnisorientierung am tatsächlichen Raumerwärmungsergebnis macht die Heizkennlinie zum entscheidenden praktischen Hilfsmittel zur effizientesten Energieausnutzung, die möglich ist. Die Arten und Wege, auf denen die Heizwärme am Bestimmungsort ankommt, beeinflusst den Verlauf. Flächenheizungen wie Decken-, Wand- und Fußbodenheizungen erzielen bei gleicher Wärmeeinspeisung andere Heizwirkungen als herkömmliche Rippenheizkörper oder Gebläse unterstützte Heizsysteme.
EInfluss auf den Kurvenverlauf
Tendenziell steigt die Linie oder Kurve bei kleineren Heizausgabeflächen stärker an. Gute Dämmungseigenschaften eines Gebäudes flachen den Kurven- oder Linienverlauf ab.
In den meisten Fällen werden zwei parallele Verläufe berücksichtigt. Durch sie kann eine proportionale Nachtabsenkung realisiert werden. Die Zieltemperatur im Gebäude wird beispielsweise von 22 auf 18 Grad Celsius gesenkt, wobei alle anderen Parameter unverändert bleiben.
Anpassen und Einstellen in der Praxis
Das Ermitteln der optimalen Heizkennlinie kann nur während des Heizbetriebes erfolgen. Gängig ist eine erste an Erfahrungswerten bemessene Grundeinstellung, die der Installateur bei der Heizungseinrichtung vornimmt. Anpassungen können nach Eigendiagnosen fehlerhafte oder unerwünschte Heizergebnisse abstellen:
- Bei dauerhaft zu niedrigen Raumtemperaturen muss die Linie senkrecht nach oben verschoben werden
- Bei dauerhaft zu hohen Raumtemperaturen muss die Linie senkrecht nach unten verschoben werden
- Kommt die Raumtemperatur an besonders kalten Tagen nicht nach, braucht die Linie einen steileren Verlauf
Heizungskennlinie zu Übergangszeiten
- Wenn kühle Raumtemperaturen herrschen, verschiebt sich die Linie senkrecht nach oben und flacht ab.
- Wenn hohe Raumtemperaturen herrschen, verschiebt sich die Linie senkrecht nach unten und nimmt an Steigung zu
Heizkennlinie selber einstellen
Renommierte Heizungshersteller wie Buderus und Viessmann liefern in ihren Bedienungsanleitungen eine illustrierte Skala mit den möglichen Einstellungsoptionen. Diese Eingabe besteht aus drei Werten. Die Raumsolltemperatur, der senkrechte und der wasserechte Neigungswinkel sind maßgeblich für die Einstellung.
Eine Heizkennlinie für die Fußbodenheizung muss deutlich flacher verlaufen als die für Rippenheizkörper. Änderungen sollte der Beistzer in Dreitagesabständen kontrollieren und entsprechend optimieren.