Bei Heizungen in Mehrfamilienhäusern kommt ein Heizkostenzähler zum Einsatz, um die Heizkosten möglichst gerecht zwischen den Mietparteien zu verteilen.
heizkostenzaehler Jede Familie verursacht individuelle Energiekosten, sodass es in der Verantwortung des Vermieters liegt, Zählergeräte zu installieren. Entscheidend ist die Passgenauigkeit zwischen den Geräten und der Heizungsanlage. Nur unter dieser Voraussetzung reduziert sich die Gefahr der Manipulation durch die Mietparteien. Funk-Modelle haben den Vorteil des unkomplizierten Ablesevorgangs. Immobilieneigentümer müssen in diesem Fall keine Termine mit den Mietern vereinbaren, damit sie in die Wohnungen gelangen. Denn die Geräte senden die Informationen per Funk.

Wie lässt sich der Heizkostenzähler ablesen?

Beauftragen Vermieter eine Service-Agentur mit dem Ablesen der Zähler, erhalten sie eine unabhängige Bestätigung der Daten. Zunächst einmal wird der Ablesetermin den Mietern schriftlich angekündigt. Bestehen keine Einwände gegen die Terminfestsetzung, liest die Agentur zum vereinbarten Termin alle Zähler der einzelnen Wohnungen ab und berechnet aus den Werten die individuellen Kosten für die Heizkostenabrechnung der Mietparteien.

Heizkostenzähler und Heizkostenverteiler

Oftmals verwenden Verbraucher beide Begriffe als Synonym. Ein Wärmezähler misst jedoch die Wärmeverteilung für die einzelnen Wohnungen. Der Heizkostenverteiler ist kein Mess-, sondern ein Erfassungsgerät. Der Heizungsbauer montiert ihn an die Heizkörper, sodass das Gerät die Wärmentwicklung ermittelt. Diese Erfassung ist zunächst nicht in Heizeinheiten, sondern als unspezifischer Wert möglich. Alle in dem Gebäude genutzten Wärmekostenverteiler müssen den gleichen Bautypen aufweisen, damit die Berechnung der Kosten möglich ist.

Verdunster als Heizkostenzähler

Geräte, die nach dem Verdunstungsprinzip arbeiten, besitzen ein Glasröhrchen, welches mit Flüssigkeit gefüllt und nach oben offen ist. Die Messflüssigkeit verdunstet, wobei die Verdunstungsgeschwindigkeit von der Wärmeentwicklung abhängt. Aus der Menge der verdunsteten Flüssigkeit können Sie entsprechend den Herstellerangaben den Wärmeverbrauch bestimmen. Über eine Skala an der Vorderseite lässt sich der Messwert ablesen.

Die Flüssigkeiten dürfen nur langsam verdunsten, da diese ansonsten oft nachzufüllen sind. 1-Hexanol oder Benzoesäuremethylester eignen sich, da eine Füllung im Mittel für ein Jahr ausreichend ist.

Wie genau sind die Heizkostenzähler?

Bei Modellen mit Verdunstungsprinzip besteht das Problem des Kaltverdunstens. Scheint im Sommer die Sonne in den Raum und erhitzt die Luft, erwärmt sich auch der Heizkörper, obgleich die Heizung ausgeschaltet ist. Die Flüssigkeit verdunstet und die Kosten erhöhen sich. Bestehen zwischen den einzelnen Wohnungen Unterschiede in Bezug auf die Sonneneinstrahlung, sind Fehlmessungen und Fehlberechnungen die Folge. Da das Problem der Kaltverdunstung bekannt ist, werden die Messröhrchen nicht nur bis zum Nullpunkt, sondern auch darüber hinaus befüllt.

Bei Niedertemperaturheizkörpern beträgt die Auslegung der Heizmediumtemperatur weniger als 60 Grad Celsius. Hier dürfen nach dem Verdunstungsprinzip arbeitende Heizkostenverteiler nicht eingesetzt werden. Ihre Messgenauigkeit ist nicht ausreichend. Eine Alternative stellen die Kapillarheizkostenverteiler dar. Das Röhrchen muss jedes Jahr nach dem Ablesen des Wertes ausgetauscht werden. Als Nachweis für den Verbrauch, empfiehlt sich die Aufbewahrung des Röhrchens.

Wie finde ich die passenden Modelle für die Montage?

Das Manipulieren von Heizkostenzählern durch den Mieter, verursacht für dessen Nachbarn höhere Kosten. Aus diesem Grunde müssen Sie sicher stellen, dass die Geräte möglichst manipulationssicher sind und zur Heizungsanlage passend gewählt werden. Die Zusammenarbeit mit einer Fachfirma ist unerlässlich. Die Montage erfolgt meistens unter Nutzung einer Verplombung, sodass Manipulationen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit entdeckt werden und eine Abschreckung diesbezüglich erfolgt. Beim Ablesen ist darauf zu achten, dass Sie alle Zähler des Hauses zum annähernd gleichen Zeitraum ablesen, da ansonsten Abweichungen existieren würden. Diese lassen sich lediglich unter ungenauen Umständen herausrechnen.