Die Heizlast repräsentiert den Wärmeverlust von Gebäuden. Entscheidenden Einfluss nimmt die Dämmung des Gebäudes. Je schlechter die Immobilie gedämmt ist, desto mehr Wärme geht verloren und umso mehr muss die Heizung arbeiten, um eine vordefinierte Raumtemperatur aufrechtzuerhalten. Ältere, nicht modernisierte Häuser verzeichnen eine größere Heizlast als jüngere. Ein weiterer Einflussfaktor besteht in der Wohnfläche. Je mehr Quadratmeter ein Gebäude besitzt, desto mehr Leistung benötigt die Heizung, um die Wohnfläche zu erwärmen. Die folgende Grafik berücksichtigt beide Faktoren:

Heizlast Entwicklung als Grafik

Die Folgen einer falsch berechneten Größe führen zur Kostenerhöhung

Die Heizlastberechnung erfolgt nach DIN EN 12831. Sie bildet die Grundlage für die vorteilhafte Dimensionierung der Heizung. Wird die Heizleistung fehlerhaft berechnet, dann entstehen Energieverluste und die Kosten steigen. Zu große Umwälzpumpen verbrauchen unnötige Energie und die Heizung kann nicht optimal arbeiten. Viele Energieversorgungsunternehmen berechnen zudem einen Grundpreis, der auf der Heizlast basiert.

Kritiker führen an, dass in Deutschland die Heizungsanlagen oftmals fast die doppelte Größe aufweisen, die erforderlich wäre. Wird die Heizlast eines Passivhauses nach DIN EN 123831 bestimmt, kann ebenfalls eine Überdimensionierung auftreten. Es wird bei der Rechnung vom worst case ausgegangen, obgleich die modernen Dämmverfahren hohe Leistungen erbringen.

Die Heizlast selbst berechnen: Wichtige Informationen

Die Berechnung der Heizleistung erfolgt für eine festgelegte Norm-Innentemperatur und eine festgelegte Norm-Außentemperatur. Es gelten folgende Vorgaben:

  1. Bestimmung der Norm-Außentemperatur: Es wird der Zeitraum der letzten 20 Jahre betrachtet. Gemessen wird die tiefste Temperatur, welche sich mindestens zehn Mal an mindestens zwei aufeinanderfolgenden Tagen gehalten hat.
  2. Die Heizungsanlage muss bei Vorliegen der Norm-Außentemperatur in der Lage sein, die Norm-Innentemperatur herzustellen.
  3. Die Norm-Innentemperatur wird in Abhängigkeit von der geplanten Gebäudenutzung bestimmt.
  4. Die Norm-Last setzt sich aus folgenden Faktoren zusammen:

Diese Größe kann zu Dimensionierung der Heizung für einzelne Räume oder auch für gesamte Gebäude genutzt werden. Gehen Sie von der Normheizlast der jeweiligen Einzelfläche aus, dann können Sie die Werte addieren und erhalten die Gesamtheizlast für die Immobilie.

Beispiele für Temperaturauswahl

Für Wohngebäude kann es üblich sein, die Innen-Temperatur auf 20 Grad Celsius festzusetzen. Im Beiblatt 1 der DIN EN 12831 sind Außen-Temperaturen für mehr als 500 Städte/Regionen in Deutschland aufgeführt.

  • Wohnen Sie in Berlin, beträgt der entsprechende Wert -14 Grad Celsius
  • In Stuttgart wurde für die Norm-Außentemperatur -12 Grad Celsius ermittelt
  • Für Düsseldorf liegt sie bei -10 Grad Celsius

Eine Beispielrechnung zur Bestimmung der Heizleistung für ein Einfamilienhaus in NRW

Energie-Jahresverbrauch: 30.000 kWh/a (Warmwasserbereitung und Raumheizung)
Jahresheizzeit: 2.100 Vollbenutzungsstunden

Berechnung: 30.000 kWh : 2100 h = 14 kW

Gängige Ergebnisse für Gebäude

Möchten Sie die Norm-Heizlast eines Einfamilienhauses bestimmen? Dann können Sie sich im ersten Schritt an folgenden Werten orientieren. Es handelt sich um eine grobe Einschätzung, da die Werte stets individuell bestimmt werden müssen.

Neben der exakten Bestimmung existieren Schätzmethoden, die beispielsweise die spezifische Heizlast nach EnEV berücksichtigen.

Beheizte Fläche in Quadratmetern

Durchschnittliche Heizlast in kW

100 5
150 8
200 9,5
250 10,5
300 12
350 14
400 17
450 19
500 20