Die Heizung zu entlüften ist spätestens dann erforderlich, wenn sich ein Heizkörper nicht mehr (vollständig) erwärmt oder dieser gluckernde, pfeifende und vergleichbare störende Geräusche von sich gibt. Bei den allermeisten Heizungen funktioniert die Entlüftung über ein an der Seite angebrachtes Ventil, das Sie mit dem passenden Werkzeug einfach geringfügig aufdrehen, die Luft entweichen lassen und dann wieder verschließen. Etwas komplizierter wird es, wenn Ihre Heizung eben dieses Ventil nicht hat – entlüften können Sie aber dennoch!

#1 – Ursachenforschung und andere Fehlerquellen ausschließen

Wenn Sie aus bestimmten Gründen den Heizkörper entlüften möchten, beispielsweise wegen der Geräuschkulisse, sollten Sie immer zuerst andere Fehlerquellen ausschließen. Prüfen Sie außerdem, ob der Heizkörper tatsächlich kein Entlüftungsventil hat oder ob Sie dieses bisher vielleicht nur übersehen haben. Am häufigsten sind es sehr alte Heizkörper, bei denen das Ventil fehlt. Selbst ohne konkrete Probleme können Sie eine Entlüftung der Heizung durchführen, denn diese steigert im Winter den Wohnkomfort und legt den Grundstein für eine beständig hohe Energieeffizienz. Mindestens am Anfang und am Ende der Heizperiode sollten entlüften.

#2 – Vorbereitung für die Entlüftung

Was Sie benötigen, ist ein Maulschlüssel, mit dem Sie die Überwurfmutter lösen. Nehmen Sie sich am besten einen Werkzeugkasten zur Hand, um die passende Größe ausfindig zu machen. Alternativ verwenden Sie einen einstellbaren Maulschlüssel. Sie benötigen selbigen aber nur für zwei Handgriffe, seine Größe muss also nicht zwangsläufig ganz exakt zur Überwurfmutter passen, sofern Sie in der Lage sind, diese zuerst zu lösen und später wieder festzuziehen. Ebenso ist empfehlenswert, wenn Sie sich ein saugfähiges Tuch und eine Schüssel bereitstellen. Beim Entlüften der Heizung tritt zwangsläufig eine geringe Menge Wasser aus. Dieses signalisiert Ihnen zugleich, dass die Entlüftung funktioniert hat und sich nun mehr keine Luft im Heizkörper befindet. Da das Wasser mit etwas höherem Druck herausspritzt, sollten Sie den Lappen mindestens so halten, dass es nicht direkt gegen die Wand beziehungsweise Tapete spritzt. Die Schüssel können Sie unter den Bereich mit der Überwurfmutter stellen.

#3 – Heizung ohne Ventil fachmännisch entlüften

Drehen Sie zuerst die Heizwärme am Thermostat ab und warten Sie rund 30 bis 60 Minuten. Nun öffnen Sie die Überwurfmutter am Vorlauf des Heizkörpers, zeitgleich drehen Sie das Thermostat auf die höchste Stufe. Sie sollten deutlich hören, wie Luft entweicht. Sobald keine Luft mehr herauskommt, sondern stattdessen Wasser aus dem Vorlauf spritzt, drehen Sie die Überwurfmutter wieder fest. Ihre Heizung haben Sie damit erfolgreich entlüftet! Es ist übrigens völlig normal, wenn die Heizung während der Entlüftung ein wenig klackert und poltert. Das ist das Geräusch des „nachsackenden“ Wassers, wenn die Luft aus dem Heizkörper entweicht.

Kontrollieren Sie, wenn Sie direkten Zugang zur Anlage haben, den Wasserdruck. Gegebenenfalls muss dieser bei sehr alten Anlagen neu angepasst werden, nachdem Sie die Heizung entlüftet haben. Heutzutage ist das aber definitiv die Ausnahme und sollte nicht auftreten, wenn Sie eine gewöhnliche Entlüftung vollziehen. Falls doch, kontaktieren Sie gegebenenfalls den Fachmann, da zum Ausgleich des Wasserdrucks ein speziell dafür aufbereitetes Wasser erforderlich ist.

Übrigens: Ist Ihnen das Vorgehen mit der Überwurfmutter langfristig zu anstrengend, kann ein Installateur auch ein Ventil nachrüsten, mit dem die Entlüftung fortan schneller und einfacher funktioniert.