Heizung finanzierenDer Heizungstausch ist in aller Munde, die Frage der Finanzierung einer neuen Heizung stellt sich immer öfter. Vor allem bei erneuerbaren Heizträgern wie Wärmepumpen oder Pelletsheizungen können die Investitionskosten schnell in die Höhe schießen. Daher stellen sich viele Hausbesitzer die Frage, wie sie denn die neue Heizung finanzieren können. Im Folgenden sprechen wir über drei, teilweise kombinierbare, Finanzierungsmöglichkeiten einer neuen Heizungsanlage.

Die bekanntesten Lösungen sind der Barkauf mit staatlicher Förderung, die Aufnahme eines Kredits oder das Heizungsleasing. Die letztgenannte Variante wird Contracting genannt. Sie findet in der Praxis immer mehr Anhänger, denn es fallen keine hohen Anschaffungs- oder Installationskosten an. Sie müssen lediglich eine feste monatliche Rate über einen genau definierten Zeitraum an den Anbieter entrichten. Die Vorgehensweise ist vergleichbar mit dem Leasing von Autos oder anderen hochwertigen Gebrauchsgegenständen. Contracting ist oftmals über den Hersteller möglich. In einigen Fällen können Sie die Heizung auch über die Stadtwerke finanzieren.

Förderung einer neuen Heizungsanlage – BAFA

Einer der wichtigsten Ansprechpartner für eine staatliche Förderung ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Hier wird der Fokus auf erneuerbare Energien gelegt. Sollten Sie also eine Wärmepumpe oder einen Biomasse-Kessel installieren wollen, können Sie Förderungen von bis zu 50% auf die Angebotssumme erhalten.

Möchten Sie sich aber eine Gas- oder eine Ölheizung anschaffen, können Sie leider keine Förderung über das BAFA erhalten. Die BAFA-Förderung zielt darauf ab, dass sich Endverbraucher mittelfristig auf umweltfreundlichere Heizmethoden umsteigen. Seit diesem Jahr können daher auch keine „renewable ready“-Anlagen, das heißt fossile Brennträger die (nachträglich) mit erneuerbaren Heizträgern, wie Solar oder Wärmepumpen, gekoppelt werden, gefördert werden.

Kredite der KfW – als Alternative zur BAFA

Viele Personen stellen sich die Frage, ob Sie eine Förderung durch das BAFA mit einem zinsgünstigen Darlehen oder einem Zuschuss der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) kombinieren können. Das wird nur in wenigen Fällen möglich sein und zwar dann, wenn die maximale Förderhöhe bei einer Institution nicht ausgeschöpft wurde. Die KfW stellt zinsgünstige und zweckgebundene Darlehen bereit, die in der Regel mit einem Tilgungszuschuss verbunden sind. Das bedeutet, dass Sie nur einen Teil des Kredites zurückzahlen müssen. Haben Sie zum Beispiel einen Kredit in Höhe von 30.000 Euro aufgenommen und erhalten einen Tilgungszuschuss in Höhe von 10.000 Euro, müssen Sie nur 20.000 Euro zurückzahlen.

Heizanlage mit Contracting finanzieren

Beim Contracting ist der Vertragspartner nicht der Heizungsbauer, sondern ein meist großes Unternehmen wie die E.ON oder Ihre lokalen Stadtwerke. Auch oft Mietkauf genannt, kaufen Sie die Heizungsanlage beim Contracting nicht, sondern vereinbaren mit dem Contractor eine monatliche Rate die Sie über einen fixen Zeitraum (üblich sind 10-15 Jahre) entrichten müssen. Diese Rate beinhaltet nicht nur die Heizungsanlage, sondern auch jegliche Wartungs- und Reparaturkosten. Da der Contractor vertraglich festgelegter Eigentümer der Heizungsanlage ist, ist dieser auch verantwortlich für die Instandshaltungskosten.

Hochgerechnet auf den Vertragszeitraum ist Contracting meist deutlich teurer als der Barkauf einer neuen Heizungsanlage, aber vor allem für nicht-liquide Kunden oder Vermieter kann der Mietkauf eine interessante und sehr bequeme Möglichkeit sein, eine neue Heizungsanlage zu installieren.

Übrigens: Mietkauf nennt man diese Option, da die verbaute Heizungsanlage nach Ablauf des Leasings meistens für eine symbolische Summe in den Besitz des Hauseigentümers übergehen kann.

Teilverkauf des Haus für energetische Sanierungen

Auch der Teilverkauf eines Hauses kann eine Option für die energetische Sanierung Ihrer Immobilie sein. Viele Hausbesitzer zahlen über Jahrzehnte Ihre Immobile ab, haben im Falle einer energetischen Sanierung aber weder die finanziellen Mittel noch die Möglichkeit einen Kredit aufzunehmen.  Eine Alternative dazu wäre es, Anteile an Ihrem Haus an eine Teilkaufsgesellschaft zu veräußern. Neben der Freisetzung Ihres Kapitals, gibt es auch Gesellschaften die in der Rolle des Miteigentümers zu energetischen Maßnahmen einen Großteil beisteuern. So können Hausbesitzer schnell zu Geld kommen ohne die eigenen vier Wände verlassen zu müssen und gleichzeitig die Modernisierung ihrer Immobilie vorantreiben.