Eine Heizung als Komplettlösung kann Eigentümer Geld sparen – gemeint ist damit, alle Bestandteile wie auch die Montage aus einer Hand zu beziehen. Der offensichtliche Vorteil solch einer Komplettlösung ist die perfekt aufeinander abgestimmte Auswahl der Komponenten, zudem sind die für die Montage beauftragten Monteure mit den Geräten und ihrem Aufbau bestens vertraut. Eigentümer sparen sich indes Aufwand: nämlich den, verschiedene Bauteile von unterschiedlichen Händlern zu beziehen und simultan noch Monteure beauftragen zu müssen. Aber wie viel kostet solch eine Heizung-Komplettlösung?
So beeinflusst die Wahl des Heizsystems die Kosten
Heizung ist nicht gleich Heizung. Tatsächlich existieren in der Praxis erhebliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Heizsystemen. Traditionell sind vor allem die Anlagen teuer in der Anschaffung, die später relativ günstig im Verbrauch sind und umgekehrt. Anlagen mit fossilen Brennstoffen sind ebenfalls meist etwas günstiger in der Anschaffung, wobei speziell in Deutschland ein weiterer wichtiger Punkt, der der Förderung und Zuschüsse, zu berücksichtigen ist. Dieser könnte die Anschaffungskosten eines teuren, modernen Heizsystems mitunter effektiv etwas reduzieren, wodurch sich diese den mittlerweile vermeintlich weniger zeitgemäßen Heizsystemen mit fossilen Brennstoffen preislich annähern.
Die zwei Heizungsklassiker sind in Deutschland auch heute noch die Öl- und Gasheizung, wobei diese heute nur noch als Brennwertkessel verbaut werden. Die Brennwerttechnologie erlaubt eine effizientere Nutzung des Rohstoffes, da sie eine Wiederverwertung der Abgase ermöglicht.
Als Komplettlösung für ein Einfamilienhaus können Sie von folgenden Kosten ausgehen:
- Ölbrennwertkessel ab 3.500 Euro
- Gasbrennwertkessel ab 2.500 Euro
Unterschiede zwischen den Herstellern sind natürlich zwangsläufig zu erwarten, ebenso mit Hinblick auf die Leistungsfähigkeit und Größe des jeweiligen Modells. Unter den umweltfreundlichen Heizsystemen müssen Sie mit höheren Anschaffungskosten bei einer Komplettlösung rechnen. Zu diesen zählen Heizsysteme, die Solarenergie oder unendlich verfügbare Rohstoffe wie Holz nutzen, ebenso Wärmepumpen in unterschiedlichen Ausführungen.
Kosten für ein Komplettsystem belaufen sich auf circa:
- Hackschnitzel– und Pelletheizsysteme machen sich in der Summe mit rund 22.000 Euro in der Haushaltskasse bemerkbar
- günstiger sind Scheitholzvergaser mit rund 13.000 Euro Kosten, dafür aber auch weitaus weniger komfortabel
- Solarthermieanlagen beginnen ab rund 4.000 Euro, inklusive Heizungsunterstützung ab 8.000 Euro
- Wärmepumpen (Luft) kosten rund 13.000 Euro
- Erdwärmepumpen und solche mit Wasser, die einen Brunnen benötigen, sind weitaus teurer und kosten rund 24.000 Euro
- Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung kosten Sie etwa 30.000 Euro als Kombinationsgerät
Solch eine Komplettlösung kostet also weitaus mehr, im Gegenzug erhalten Sie aber auch teilweise sehr hohe Fördermittel. In welcher Höhe exakt, ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Teilweise existieren in einzelnen Bundesländern zudem separate Fördermittel, die manchmal mit Förderlösungen auf Bundesebene kombiniert werden können und manchmal nicht. Es ist also zwangsläufig notwendig, sich vor der Anschaffung, auch bei einer Komplettlösung, sehr genau zu informieren.
In den genannten Kosten zur jeweiligen Heizung sind bei den Komplettsystemen Montage und Inbetriebnahme bereits enthalten. Wenn Sie die Geräte einzeln erwerben und dann einen separaten Dienstleister beauftragen würden, ist das meistens (deutlich) teurer. Lohnenswert wäre das daher nur, wenn Sie die Geräte wirklich sehr viel günstiger oder aus zweiter Hand beziehen. Bei einer gewöhnlichen Anlage für ein Einfamilienhaus müssen Sie mit etwa 2.000 bis 5.000 Euro für die Montage, Installation und Inbetriebnahme rechnen. Die Kosten können steigen, wenn beispielsweise ein Brunnen gelegt werden muss.