Eine staatliche Förderung zum Einbau einer neuen Heizung können Sie 2022 in vielen Fällen beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle beantragen. Bevor Sie einen Auftrag erteilen, sollten Sie aber auf den Zuwendungsbescheid warten.

Bundesförderung für effiziente Gebäude als Grundlage für staatliche Förderung

Wenn Sie in Deutschland 2022 eine staatliche Förderung zum Einbau einer Heizung in Ihrem Einfamilienhaus oder anderen Wohngebäuden benötigen, eröffnet das Bundeswirtschaftsministerium mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude hierfür verschiedene Möglichkeiten. Dieses Förderprogramm ersetzte im Januar 2021 das eingestellte Vorgängerprogramm „Heizen mit Erneuerbaren Energien“. Anträge auf staatliche Zuschüsse zur Erneuerung der Heizungsanlage müssen Sie beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle stellen. Falls im Einzelfall Kreditförderungen möglich wären, ist wiederum die Kreditanstalt für Wiederaufbau der zuständige Ansprechpartner.

Im Januar 2022 kam es vor dem späteren Neustart zum kurzfristigen Stopp der Bundesförderung für effiziente Gebäude. Vom Programmstopp war die staatliche Förderung von Einzelmaßnahmen wie einem Heizungsaustausch im Gegensatz zu umfassenderen Sanierungen und Neubauten allerdings nicht betroffen. Trotzdem sollten Sie sich immer über die aktuelle Situation mit möglichen Änderungen informieren, bevor Sie Ihre Heizungsanlage beispielsweise mit einer Hybridheizung erneuern wollen und auf Förderzahlungen angewiesen sind.

Förderantrag mit Angebot und Warten auf Zuwendungsbescheid

Sie dürfen auf keinen Fall Aufträge zur Erneuerung Ihrer Heizung vor der Antragstellung vergeben, wenn Sie sich eine staatliche Förderung mit Zuschüssen erhoffen. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle bewertet die verfrühte Auftragsvergabe als vorzeitigen Maßnahmenbeginn, der eine Antragsbewilligung verhindert. Bei der Beantragung benötigen Sie Angebote der Fachunternehmen, die Ihre Heiztechnik mit einer Hybridheizung oder sonstigen Anlagen erneuern sollen.

Obwohl ein Maßnahmenbeginn im Einfamilienhaus und anderen Gebäuden theoretisch vor dem Erhalt der Bewilligung möglich wäre, ist davon abzuraten. Solange Sie den Zuwendungsbescheid nicht erhalten haben, nehmen Sie das Kostenrisiko auf sich. Nach einer Ablehnung des Antrags müssten Sie die Rechnungen für den Einbau der Heizung ohne Förderung alleine begleichen.

Beitrag zum Klimaschutz durch Effizienz der Heizung als Grundvoraussetzung

Von der Bundesförderung für effiziente Gebäude profitieren Sie, sobald die ausgewählten Wärmeerzeuger durch den Einbau Ihrer neuen Heizung eine ausreichende Effizienz erreichen. Genauso wie bei Förderprogrammen für ein Elektroauto steht der Klimaschutz im Mittelpunkt. Indem Sie Ihre Heiztechnik zum Beispiel mit einer hochwertigen Hybridheizung erneuern und den Energieverbrauch reduzieren, können Sie unter bestimmten Voraussetzungen einen Förderantrag stellen. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle hat ausführliche Details zu technischen Mindestanforderungen an förderberechtigte Heizungen veröffentlicht. Außerdem stellt die Behörde für manche Heizungsanlagen Positivlisten mit einzelnen Modellen zusammen.

Antragsberechtigung für Eigentümer, Mieter und Pächter eines Bestandsgebäudes

Insofern Sie die Bundesförderung für effiziente Gebäude wegen einer Einzelmaßnahme in einem Bestandsgebäude beanspruchen möchten, muss das Datum des Bauantrags zumindest fünf Jahre zurückliegen. Bei energieeffizienten Neubauten ist eine staatliche Förderung an zusätzliche und umfassendere Voraussetzungen gebunden. In unterschiedlichen Einzelfällen können Eigentümer, Mieter oder Pächter den Antrag auf einen Zuschuss zur Erneuerung der Heizung stellen.

Mindestinvestitionsvolumen und Fördersätze für Anlagen zur Wärmeerzeugung 2022

Die maximale Höhe der zuschussfähigen Ausgaben im Rahmen einer energetischen Sanierungsmaßnahme liegt laut dem Stand im Frühling 2022 bei 60.000 Euro pro Kalenderjahr und Wohneinheit. Zugleich entspricht das Mindestinvestitionsvolumen für Anlagen zur Wärmeerzeugung einem Brutto-Betrag von 2.000 Euro.

Bei Gas-Brennwertheizungen ist eine staatliche Förderung mit 20 Prozent möglich, wenn die „Renewable Ready“-Kriterien erfüllt sind und somit die spätere Erweiterung zur Hybridheizung vorgesehen ist. Falls Sie direkt eine komplette Gas-Hybridheizung anschaffen oder die Heizung mit förderfähigen Solarthermieanlagen erneuern, können Sie auf 30 Prozent hoffen. Für förderberechtigte Biomasseheizungen, Wärmepumpen und eine Erneuerbare-Energien-Hybridheizung beträgt der übliche Zuschuss 35 Prozent. Besonders emissionsarme Biomasseanlagen ermöglichen eine Zuschusserhöhung um 5 Prozentpunkte. Weitere 10 Prozentpunkte winken unter bestimmten Voraussetzungen als Austauschprämie gegen Ölheizungen. Beim Anschluss an ein Gebäude- oder Wärmenetz entscheidet der Anteil der erneuerbaren Energien über den Fördersatz.