Zahlreiche Hausbesitzer planen im Zuge einer nachträglichen Haussanierung, die Wärmedämmung zu verbessern oder erstmalig auszuführen. Vor allem bei älteren Gebäuden gestaltet sich eine klassische Innen- oder Außendämmung angesichts der Bausubstanz oft schwierig.

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Ferner ist bei größeren Sanierungsmaßnahmen zu beachten, dass die Dämmwerte den Vorgaben der derzeit gültigen Energieeinsparverordnung (EnEV) zu entsprechen haben. Einen praktikablen Kompromiss ohne handwerklichen und somit kostenintensiven Aufwand bietet eine Hohlraumdämmung der Immobilie. Neben den vielen Vorteilen weist dieses Dämmsystem allerdings auch diverse Mankos auf. Zudem
gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten, gerade dann, wenn Sie die Hohlraumdämmung selber machen möchten.

Die Hohlraumdämmung verbessert die Energiebilanz

Im Rahmen der Hohlraumdämmung geht es darum, mit einem geeigneten Dämmmaterial die innerhalb einer zweischaligen Außenwand bestehende Luftschicht zu verfüllen. Demzufolge sollen die Dämmstoffe den bestehenden Hohlraum schließen. Gerade in Altbauten erweist sich dieses Dämmsystem als kostengünstig, effizient sowie bauphysikalisch vorteilhaft. Im Sommer reflektiert die Dämmschicht die Hitze und verhindert so das Aufheizen der Innenräume, während im Winter weniger Wärme aus den Wohnräumen entfliehen kann. Hierdurch verbessert sich der Energieverbrauch. Das zur Dämmung verwendete Material wird in Hohlräume und Fugen eingeblasen, wodurch ein porenfreies sowie winddichtes Dämmsystem entsteht.

Als Materialien kommen dabei in erster Linie folgende drei Kategorien in Betracht:

  • Synthetische Dämmstoffe wie Neopren-Kautschuk, Polyurethan oder Polystyrol
  • Anorganische Dämmstoffe wie Perlite, Blähton, Stein- oder Glaswolle
  • Tierische und organische Dämmstoffe wie Schafswolle, Zellulose, Kokos, Hanf, Flachs oder Holz

Vorteile der Hohlraumdämmung

Es bleibt festzustellen, dass die Hohlraumdämmung im Test vergleichsweise gut abschneidet. Insbesondere folgende Argumente sprechen für den Einsatz:

  • Dämmsysteme entstehen ohne Baugerüst und in kurzer Ausführungszeit
  • die äußere Optik des Altbaus bleibt unverändert
  • mit Kosten ab etwa 2.000 Euro erweist sich die Dämmung als vergleichsweise preiswert
  • kleine Füllöffnungen für die Dämmung entstehen lediglich im Fugenkreuz
  • die Dämmschicht ermöglicht nachträgliche bauliche Veränderungen zur Verfestigung und ist fugenlos
  • das Mauerwerk wird vom Energieleiter zum vorteilhaften Energiespeicher

Nachteile der Hohlraumdämmung

Neben den Nutzen birgt diese Art der Dämmung auch gewisse Risiken, insbesondere bei unsachgemäßer Ausführung. Probleme können im Falle einer Taupunkt-Verschiebung auftreten, gerade in Gestalt von Schimmel und Feuchtigkeit. Hierzu kommt es, wenn die Luft im Mauerwerk den Taupunkt überschreitet und sich dadurch Wasser im Mauerwerk niederschlägt.

Nachteilig sind ferner verbleibende Wärmebrücken, an denen überdurchschnittlich viel Wärme entweicht. Diese resultieren beispielsweise dann, wenn sich der Dämmstoff schlecht verteilt.

Nachträgliche Hohlraumdämmung – Leitfaden zur Anwendung

Grundsätzlich können Sie die Dämmung in Eigenregie vornehmen. Recht geläufig ist die Hohlraumdämmung mit Schaum. Gehen Sie hierbei Schritt für Schritt wie folgt vor:

1. Setzen Sie zunächst zur Vorbereitung Bohrlöcher zwischen 12 und 16 mm anhand eines Bohrmusters. Der Abstand variiert in Abhängigkeit der Stärke der zu dämmenden Luftschicht.

2. Nun können Sie mithilfe eines Schaumpumpenaggregats Schaum mit leichtem Druck in die Luftschicht einlassen. Verwenden Sie ein Aggregat mit feinst regulierbaren Druckreglern, das in der Lage ist, Druckluft mit Kunstharz und Schaumlösung zusammenzuführen.

3. Kontrollieren Sie die Verteilung der Schaumlösung, indem Sie kleine Stäbe in die benachbarten Bohrlöcher einlassen.

4. Im Anschluss an das Schäumen können Sie die Bohrlöcher mit Mörtel im Originalton der Fugen schließen.

Was für die Ausführung durch einen Fachbetrieb spricht

Selbst handwerklich begabten Hausbesitzern wird regelmäßig davon abgeraten, die Hohlraumdämmung selber zu machen. Denn sie bedarf nicht nur Geschick, sondern auch entsprechende Erfahrungen in der Ausführung. Andernfalls können sich die oben genannten Risiken konkretisieren, mit entsprechenden Schäden an der Bausubstanz. Fachbetriebe wissen, wie das Bohrraster auszusehen hat, verfügen über hochprofessionelle Gerätschaften, kennen die einzelnen Materialien und können Ihnen sagen, ob es vielleicht ein besseres Verfahren als dieses Dämmsystem gibt. Ein sorgsamer und fachgerechter Umgang mit der Technik ist zudem ebenso wichtig, wie langjährige Arbeitsroutine.