Weil Kellerräume in der Regel, die am wenigsten genutzten Wohnräume im Eigenheim sind, stellt sich schnell die Frage, muss ich meinen Keller heizen? Im Folgenden lesen Sie, warum eine Kellerbeheizung sinnvoll ist und welche Möglichkeiten zur Umsetzung bestehen.

Keller heizen gegen Feuchtigkeit

Keller heizen
Wenn das Untergeschoss zum Wohnen dienen soll, ist es immer sinnvoll dieses zu heizen und gleichzeitig eine ausreichende Wärmedämmung an Wänden, Decken und Fenstern sicherzustellen. Besonders letztere gewährleistet, dass Energieverluste und Heizkosten niedrig bleiben.
Doch eine Heizung im Keller schafft auch wohlige Wärme und erhöht damit den Wohnkomfort. Zudem unterbindet sie die Ausbreitung von Kälte an Wänden und Decken.Dies wirkt der Entstehung von Feuchtigkeit entgegen. Denn bilden sich auf Dauer feuchte Stellen am Gemäuer, bietet dies optimale Bedingungen für Schimmelbildung. Oftmals entsteht gleichzeitig ein unangenehmer und muffiger Geruch. Wer hingegen eine Temperatur von mindestens 15 bis 16 Grad Celsius sicherstellt, wirkt diesen Umständen entgegen. Daher ist von Kellern ohne Heizung generell abzuraten.

Mögliche Heizungsarten

Je nach baulichen Gegebenheiten und vorliegendem Heizwärmebedarf lassen sich verschiedene Heizungsarten einsetzen:

Wasserführende Heizkörper

Für Hausbesitzer besteht die Möglichkeit, mit einem Warmwasser Heizkörper im Keller zu heizen. Dieser ist mit einer Zentralheizung verbunden. Hierbei kann es sich beispielsweise um einen Öl- oder Gaskessel handeln. Sofern ein Kellerraum mit einem wassergeführten Heizkörper nachgerüstet werden soll, ist es ratsam einen Heizungsfachmann zu Rate zu ziehen. Denn in diesem Fall ist eine Verrohrung zum Heizkessel nötig.

Mit Elektroheizungen den Keller heizen

In einigen Immobilien bietet die Aufstellung einer mobilen Elektroheizung eine Alternative. Diese lässt sich über den Anschluss an eine Steckdose ohne größere Umbauarbeiten betreiben. Dazu zählen Heizstrahler, ein Heizlüfter, ein Konvektor oder ein Ölradiator.

Diese Heizungsarten eignen sich nicht als alleinige Heizungssysteme, da sie mit Strom betrieben werden. Dieser ist mit Ausnahme von Strom aus Photovoltaikanlagen immer teurer als beispielsweise Öl oder Gas. Bei niedrigem Wärmebedarf können Elektroheizungen jedoch durchaus rentabel und sinnvoll sein. Niedrige Heizwärmebedarfe liegen häufig in gut isolierten Niedrigenergie- oder Passivhäusern vor.

Heizung im Keller – Was ist zu beachten?

Grundsätzlich sind Sie bei der Wahl Ihres Wärmeerzeugers frei. Einige Heizsysteme sind jedoch nicht für die Aufstellung im Untergeschoss geeignet. Dazu zählen Heizungen, die mit Flüssiggas betrieben werden sowie Gasheizungen mit Gasflaschen und Holzöfen sowohl offen als auch geschlossen. Grund hierfür ist der raumluftabhängige Betrieb. Das heißt: Der Wärmeerzeuger bezieht die für die Verbrennung notwendige Zuluft aus dem Aufstellungsraum. Hinzu kommen oftmals fehlende Abgasleitungen, die die bei der Verbrennung entstehenden Rauchgase nach außen abführen. Wer eine der genannten Heizungen im Keller aufstellt, riskiert Rauchgasvergiftungen.

Keller heizen und regelmäßig lüften

Damit in Ihrem Kellerraum eine gute Raumluft herrscht und Schimmelbildung vermieden wird, kommt es neben dem richtigen Heizen auch auf eine ausreichende Belüftung an. In den heißen Sommermonaten ist die Luft draußen wärmer, als im kühlen Untergeschoss des Hauses. Gelangt diese warme Außenluft in den kälteren Keller, entsteht Kondenswasser. Daher ist es ratsam, im Sommer möglichst früh morgens für wenige Minuten stoß zu lüften.

Als Faustregel gilt:

    Lüften Sie, wenn die Außenluft trockener als die Innenluft ist. Die Luftfeuchtigkeit in der Kelleretage sollte nicht mehr als 65 Prozent betragen.

Im Winter lässt sich hinsichtlich Kondenswasserbildung bedenkenloser Lüften. Führen Sie Ihre Lüftungsvorhaben jedoch immer dann aus, wenn Sie die Heizung herunter gedreht haben. Ebenso empfiehlt es sich, die Fenster lediglich kurz zu öffnen. Andernfalls entweicht wertvolle Wärmeenergie nach außen.