In einem Heizkessel entsteht eine Brenntemperatur. Sie wird abgeschöpft und bringt die berechnete Wärmeleistung ins Zirkulationssystem. Bei zu niedriger Temperatur reicht die Wärmekraft nicht aus und bei zu hohen Temperaturen ergibt sich Energieverschwendung und das Heizsystem ist unter Umständen überlastet. Der Kesselthermostat erfühlt die Temperatur während des Betriebs. Die Sonden melden Abweichungen von der optimalen Zieltemperatur.
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Zudem kontrolliert und regelt es die Temperatur für die Heizung permanent nach. Mittels einer technischen Steuerung, dem Stellglied, reguliert das Kesselthermostat die Temperaturentwicklung. Entscheidende Funktionen sind das Erhöhen oder Reduzieren der Brennstoffzufuhr und das Regulieren der Wärmeausgabemenge. Das steuernde Bauteil ist in analoger und digitaler Konstruktionsart erhältlich.
Bauteile für die Temperaturerfassung
In der Steuereinheit des Kesselthermostates programmiert der Fachmann Zielwerte und erwünschte Schaltungen ein. Gängigerweise werden Pumpen und Ventile in Gang gesetzt oder ausgeschaltet und Ventile geöffnet und geschlossen. Die Erfassung der Temperatur erfolgt im Prinzip an beliebigen Stellen im oder am Kessel. Das Bauteil zur Temperaturmessung nutzt bei Sonden metallische Widerstandswerte. Alternativ ist auch das Ausnutzen der Eigenschaften einer Flüssigkeit in einem Kapillarröhrchen möglich.
Ein Kesselthermostat mit Tauchhülse wird durch das Ansteigen und Absinken des flüssigen Inhalts zur Impulsauslösung benutzt. Die Funktionsweise lässt sich bildlich mit einem Fieberthermometer vergleichen. Die Flüssigkeitssäule im Röhrchen steigt oder fällt und löst an vorbestimmten Punkten technische Schaltimpulse aus, um die Temperaturentwicklung zu bremsen oder umzukehren.
Beeinträchtigungen und Defekte
Das Kesselthermostat kontrolliert zudem die tatsächliche Heiz- und Kesselleistung im Heizsystem. Abweichungen von der idealen und optimalen Brenntemperatur blieben ohne dieses Bauteil unbemerkt. Bei ständiger Verfehlung der technisch erforderlichen Zieltemperaturen würde entweder Unterversorgung oder Energieverschwendung entstehen. Zu hohe Temperaturen schädigen sowohl die Heizungsbauteile als auch das Zirkulationssystem.
Ein großer Vorteil einer Tauchhülse als Messwerkzeug ist der nicht notwendige direkte Kontakt zum Medium, das gemessen wird. Auf diese Weise sinkt das Risiko für einen Defekt deutlich. Bei Funktionsstörungen ist entweder das erfühlende Bauteil, die Sonde oder die Tauchhülse, nicht mehr in der Lage, die reale Temperatur zu erfassen oder die Steuerung löst die Schaltungsimpulse falsch oder nicht aus.
Defekte am Kesselthermostat erkennen
Es gibt einige Symptome, an denen sich eine Fehlfunktion oder der Ausfall beim Kesselthermostat für die Heizung erkennen lässt. Um dem Fehler auf die Spur zu kommen, empfiehlt sich das Ausschlusssystem.
Da der Kesselthermostat für das Ein- und Ausschalten anderer Bauteile, typischerweise einer Pumpe oder eines Gebläses, verantwortlich ist, ist es ratsam zuerst die Funktion dieser Heizungskomponente zu überprüfen. Das kann beispielsweise durch einen „Extremtest“ beim Einstellen des Kesselthermostats durchgeführt werden. Der Steuerungseinheit wird mittels Änderung der Einstellung an den unteren oder oberen Maximalwert eine sofortige Impulsauslösung „vorgegaukelt“. Wenn das angesteuerte Bauteil nicht anspringt oder abschaltet, ist dessen Lauffähigkeit unabhängig zu messen.
Weitere typische Symptome für eine Störung sind unerklärliche Veränderungen im Brennstoffbedarf und den Betriebszeiten des Heizbrenners.
Defekte beheben
Renommierte Heizungshersteller wie Buderus und Viessmann bieten Ersatzteile einzeln oder als Gesamtbauteil an. Die Bandbreite reicht von Regelknöpfen über steckbar zu verbindende Sonden und Tauchhülsen bis zu Komplettbausätzen für die entsprechenden Heizungstypen.
Analoge Kesselthermostaten kosten ab circa 80 Euro, digitale Modelle beginnen ab etwa 120 Euro. Das Austauschen ist für geübte Laien möglich. Für Feststoffbrennkessel und Holzvergaser, wie sie der Hersteller Atmos vertreibt, ist der Austausch in Eigenleistung konstruktionstechnisch ausdrücklich vorgesehen. Die Kesselthermometer kosten ab circa 50 Euro.