Die Brennwerttechnik hilft dabei, rund 30 Prozent der Heizkosten einzusparen. Der Unterschied einer Brennwertheizung zu einem konventionellen Nieder- oder Konstanttemperaturkessel besteht in der Wiederverwertung des Kondensats. Als Kondensat bezeichnet man verflüssigte Bestandteile des Abgases, die bei der Verbrennung von beispielsweise Öl oder Gas entstehen. Während das Kondensat bei Heiwertthermen ungenutzt durch den Schornstein entweicht, nutzen es Brennwertheizungen ein weiteres Mal zur Bereitstellung von Heizwärme. Dadurch arbeiten Brennwertgeräte deutlich energieeffizienter.

Kondensat bei einer BrennwertheizungWie entsteht der Kondensat im Abgas?

Der Wasserdampf entsteht durch Verbrennung, also die Reaktion von Sauerstoff mit Kohlenwasserstoffen. Es bildet sich H2O, das aufgrund der Hitze den gasförmigen Zustand einnimmt. Viele Brennstoffe weisen zudem eine gewisse Produktfeuchte auf. Vor allem Stückholz, Biomasse oder Kohle enthalten eine bestimmte Restfeuchte.

Die Neutralisation von Kondensat in einem Brennwertkessel

Kann die Kondensationswärme des Wasserdampfes genutzt werden, verbessert sich der Wirkungsgrad der Anlage. Es entstehen noch viele weitere positive Effekte:

  • Die Kosten für den Energieverbrauch reduzieren sich.
  • Der Ausstoß an CO2 verringert sich.
  • Die Menge an säurebildenden Gasen nimmt ab.

Wird das Kondensat in das Abwassersystem geleitet, dann muss in der Regel zuvor die Neutralisation durchgeführt werden. Die gesetzlichen Grundlagen sind in den Vorschriften der Deutschen Vereinigung für Warmwasser, Abwasser und Abfall e.V. geregelt. Wurde Heizöl als Brennstoff genutzt, dann ist die Kondensat-Neutralisation meistens Pflicht. Nutzen Sie Flüssiggas oder Erdgas, dann entscheidet die Größe des Heizkessels über die Notwendigkeit der Neutralisation. Die Stoffe können durch eine Neutralisationsbox geleitet werden. In der Box befindet sich ein Granulat, das störende Inhaltsstoffe aufnimmt. Das Granulat muss regelmäßig ausgetauscht werden und kann im Müll entsorgt werden. In den Vorschriften ist meistens geregelt, dass bei Gas- und Öl Brennwertkesseln bis zu einer Nennwärmeleistung von 25 kW von keinen entscheidenden Schädigungen ausgegangen werden muss.

Sind die Abwasserleitungen im Haus säurefest, dann kann auf die Neutralisation verzichtet werden. Liegt die Leistung niedriger als 200 kW, dann kann die Neutralisation unter Umständen mit Hilfe der Verdünnung durch Abwasser erfolgen. Gegebenenfalls muss das Kondenswasser gespeichert werden, bis ausreichend Abwasser zur Verfügung steht. Es ist aber auch möglich, das Kondensat mit Magnesiumhydrat zu vermengen. Die schweflige Säure wandelt sich zu Wasser und Magnesiumsulfat um. Andere Säuren werden zu Nitraten oder Karbonaten umgewandelt

Die Abläufe und der Hintergrund bei der Neutralisation

Wird ein Kubikmeter Erdgas verbrannt, dann entsteht rund 1,5 Liter Wasser in Form von Dampf. Ein Liter Heizöl erzeugt rund 0,9 Liter Wasserdampf. Bei 1.600 Betriebsstunden pro Jahr und einer Leistung von 15 kW entstehen rund 1,6 bis 2,9 m³ Kondenswasser. Im Wasser sind unter anderem:

  • Stickoxide
  • Kohlenmonoxid
  • Kohlendioxid
  • Chlorwasserstoff
  • Schwefeloxide

Es entstehen zudem bei der Lösung Salpetersäure, Salzsäure, Schwefelsäure oder auch salpetrige Säure. In der Fachwelt wird über die Aggressivität des Kondensates gestritten. Während einige Experten das Kondensat als extrem gefährlich bezeichnen, gehen andere Experten von der völligen Harmlosigkeit aus. Die Antwort wird sich höchstwahrscheinlich zwischen diesen Aussagen befinden, wobei die gesetzlichen Bestimmungen zur Neutralisation von dieser Frage unabhängig bleiben.

Der Verbrennungsablauf und die Reinheit der fossilen Energieträger üben zweifelsohne einen Einfluss auf die Zusammensetzung des Wassers aus. Das Brennwertkondensat ist stets sauer.

  • Bei der Heizölverbrennung muss von einem pH-Wert zwischen 1,5 und 3,5 ausgegangen werden.
  • Die Erdgasverbrennung führt zu pH-Werten zwischen 3,5 und 5,5.
  • Im Vergleich hierzu wird der pH-Wert von neutralem Wasser betrachtet, welcher bei 7 liegt.
  • Regenwasser weist in vielen Regionen einen pH-Wert von 4 bis 5,5 auf.

Zwar weist das Abwasser im Leitungssystem basische Eigenschaften auf, die Vermischung mit dem Kondensat findet jedoch erst zu spät statt, sodass die gesetzlichen Vorschriften notwendig sind.