In jedem Heizungssystem ist an mehreren Stellen der Wasserdurchfluss zu regulieren. Um eine stufenlose Regulierung des Durchflusses von Brennstoffen wie Öl und Gas oder Heizungswasser zu ermöglichen, kommen eine Klappe und ein Kugelhahn in Betracht. Da beim Fließen Druck entsteht, sind Klappen nur bedingt tauglich. Die im Kugelhahn sitzende durchbohrte Regulierungskugel wird von der Fließenergie geringer belastet.

Kugelhahn in der Ansicht

Schieber und Spindelventile funktionieren ähnlich und schieben zur Verringerung des Querschnitts keil- , scheiben- oder zapfenförmige Regulierungsköpfe in die Durchflussöffnung. Dabei benötigen sie für ihre Regulierungsspindel viel Platz. Die typischen Absperrventile mit ihren runden Absperrgriffen ragen bei ihrer Öffnung weit hervor. Kugelhähne für Heizung und Wasser haben den konstruktionstechnischen Vorteil, dass sich die drehend gelagerte Kugel um bis zu 90 Grad drehen kann, ohne einen hohen Spindelaufsatz zu erzeugen. Ein Handhebel in de Länge einer Handbreite ist sein charakteristisches Erkennungsmerkmal für einen Kugelhahn.

Gängige Maße und Durchflussmedien

Kugelhähne sind mit vollem und reduziertem Durchgang erhältlich. Mit vollem Durchgang entspricht der Durchmesser der Bohrung in der Kugelmitte dem Querschnitt des Rohrs. In dieser Variante sind ungehinderte Durchflüsse in Geschwindigkeit und Menge möglich. Da moderne Heizungsanlagen hydraulisch abgeglichen sind, bleibt die Einstellung und Effektivität erhalten.

Die klassischen Rohrquerschnitte in Heizungsanlagen betragen einen halben und einen ganzen Zoll. Je nach flüssigem oder gasförmigem Medium und Montageort verbaut der Heizungsbauer entsprechend einen voll durchgängiger Kugelhahn mit 1/2 Zoll oder einen Kugelhahn mit 1 Zoll für die Heizung.

Der Querschnitt einer Leitung richtet sich auch nach dem Medium, das durch sie hindurchfließt. Ein Kugelhahn mit 1/2 Zoll findet meist bei Gaszuführungen Anwendung. Ein Kugelhahn mit 1 Zoll für die Heizung reguliert hingegen flüssige Strömungen wie Öl und Wasser.

Kugellagerung erzeugt Hohlräume

Der Aufbau von Kugelhähnen weist die Besonderheit auf, sogenannte Toträume zu erzeugen. Bei allen Einstellungen der Kugel, die zwischen voll geöffnet und komplett geschlossen liegen, schließen sich kleine Menge des hindurchströmenden Mediums in den Hohlräumen zwischen Kugel und Gehäuse ein. Neben dem Effekt der Verschmutzung kann dieser Einschluss zu Funktionsstörungen führen.

Wenn höhere Druckschwankungen und erhitzte Medien in den Hohlräumen ihrer Ausdehnung beraubt werden, ist ein verklemmter oder undichter Hahn unter Umständen die Folge. Spezielle Kugelhähne sind in totraumreduzierten, totraumfreien oder mit Entlastungsbohrung versehenen Ausführungen erhältlich.

Einsatzarten und Orte von einem Kugelhahn

Ein montierter Kugelhahn übernimmt vielfältige Aufgaben an Heizungsanlagen und Heizkörpern. Eine typische Verwendung ist der Kugelhahn für die Heizungspumpe und am Heizkreisverteiler.

Andere gut geeigneten Einsatzarten sind solarthermische Installationen. Die hier entstehenden hohen Temperaturen machen den Hähnen nichts aus. Wenn Kugelhähne für Trinkwasser Anwendung finden, müssen sie eine Zulassung des deutschen Vereins des Gas- und Wasserfachs (DVGW) besitzen. Zu erkennen sind sie an den grün gefärbten Griffen und Hebeln.

Produktfamilie des Herstellers Oventrop

Der Oventrop Heizungskugelhahn des sauerländischen Armaturenherstellers wird unter dem Produktnamen Optibal angeboten. Die aus Messing bestehenden Kugelhähne sind mit drei unterschiedlichen Griffformen erhältlich. Statt des bekannten und populären Hebelgriffs aus verzinktem Stahl mit rotem Kunststoffüberzug stehen ein rot lackierter Flügelgriff und ein schmaler Knebelgriff aus Kunststoff zur Wahl. Die Auswahl kommt in vielen Situationen der guten Erreichbarkeit der Hähne entgegen.

Zu verpressende Anschlussstücke als Zubehör ermöglichen das dichte und einfache Verbinden mit Edelstahl- und Kupferrohren. Alle Hähne halten einem Nenndruck von 16 PN und bis zu 100 Grad heißem Wasser stand. Der Durchflusskoeffizient (Kvs), auch als Durchflussfaktor bezeichnet, lässt sich je nach Nennweite im Bereich zwischen 5,6 bis zu 1120 Kvs auswählen.