Die Wärme der Außenluft lässt sich auch effizient zum Heizen des eigenen Hauses nutzen: Eine Luft Wärmepumpe lässt sich vergleichsweise einfach und günstig installieren. Die Technik ist langlebig und bewährt. Wir zeigen Ihnen, worauf bei der Anschaffung zu achten ist.

Öl und Gasheizungen dominieren nach wie vor die deutschen Heizungskeller. Eine Auswertung von über 20.000 internen Kundendaten zeigt: Lediglich 3 Prozent aller Kunden entscheiden sich für eine Wärmepumpe. Zum Vergleich: Bei Gasheizungen sind es rund 67 Prozent.

Im Zuge der Wärmewende gehen Experten jedoch von einer steigenden Tendenz aus und so kommt es, dass immer mehr Hersteller Luft Wärmepumpen in ihrem Sortiment führen. Um Ihnen einen Eindruck zu Preisen und Herstellern zu geben, hier einige Modelle im Überblick:

Modell

Preis ohne Installation

Details

Vaillant aroTHERM ca. 4.000 Euro
  • Basis-Version mit Hocheffizienzpumpe
  • Für Außenaufstellung geeignet
  • Inklusive Kühlfunktion
  • Leistung 5 kW
Viessmann Vitocal 200 5.500 Euro
  • Energieeffizienzklasse A++
  • Mit einer Leistung von bis zu 7 kW gerade für Einfamilienhäuser geeignet
  • Mit Kühlfunktion für den Sommer
  • WLAN Schnittstelle für Smart Home Lösungen
Buderus Logatherm 9.000 bis 10.000 Euro
  • Mit 8 kW Heizleistung für mittlere und große Gebäude geeignet
  • Inklusive Hocheffizienzpumpe

Test der Luft Wärmepumpen beweist: Technik ist ausgereift

luft waermepumpe
Das Prinzip der Wärmepumpenheizung findet bereits seit vielen Jahren Anwendung: Kühlschränke entziehen den Lebensmitteln Wärme, die nach außen abgeführt wird. Bei einer Luft-Wärmepumpe wird die Umgebungsluft als Wärmequelle genutzt. Durch die Kondensation eines Kühlmittels kann der Luft selbst dann noch Wärme entzogen werden, wenn die Umgebungstemperaturen ganz und gar nicht sommerlich sind. Allerdings funktioniert das Prinzip besser, je niedriger die Temperaturdifferenz tatsächlich ist. Das verdampfte Kühlmittel wird wieder verflüssigt und gibt dabei die gewünschte Wärme ab.

Zum Antrieb der Wärmepumpe wird Strom benötigt. Im Verhältnis zur gewonnenen Wärmeenergie allerdings nicht viel: Die Wärmepumpe benötigt lediglich ein Viertel des Stroms, den sie als Wärmeenergie wieder bereitstellt. Luftwärmepumpen eignen sich nicht dazu, das Haus das ganze Jahr über zu beheizen – im Winter ist die Ausbeute zu gering. Aus diesem Grund muss eine weitere Heizung, zum Beispiel eine Pelletheizung als Ergänzung installiert werden. Die Vorteile von Luftwärmepumpen bestehen in der vergleichsweise hohen Effizienz und den relativ geringen Anschaffungskosten.

Umrüstung auf Luft Wärmepumpe: Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?

Wichtige Hinweise

Wer eine Luft Wärmepumpe kaufen möchte, sollte zunächst folgende Grundvoraussetzungen prüfen:

  • Für den Betrieb von Wärmepumpen muss eine Genehmigung vom Energieversorger vorliegen
  • Relativ hoher Anlaufstrom könnte für einen Spannungsabfall im Stromnetz sorgen, weshalb meist Anlaufstrombegrenzungen erteilt werden
  • Es kann kurzzeitig zu Abschaltungen kommen, die allerdings im Alltag kaum bemerkt werden dürften
  • Vorhandensein einer weiteren Heizung erforderlich

Der Preis: Betriebskosten hängen vom Strompreis ab

Der Markt ist groß: Fast sämtliche Hersteller im Bereich Heiztechnik, darunter Buderus, Junkers, Ochsner oder Stiebel-Eltron führen teilweise mehrere Modelle in ihrem Sortiment. Wer eine Luft Wärmepumpe kaufen möchte, hat die Qual der Wahl. Welche Produkte im Vergleich besonders überzeugen können, ist eine Frage der Ansprüche und der Dimensionierung der Heizung. Ochsner beweist im Test der Luftwärmepumpen allerdings die lange Erfahrung des Unternehmens. In Europa war der Hersteller als einer der ersten auf dem Markt.

Basierend auf den Erfahrungen bei Luftwärmepumpen beträgt die Investitionssumme für ein Einfamilienhaus im Durchschnitt etwa 14.000 Euro, wobei hier die Aufwendungen für die Heizungsinstallation schon mit in den Preis einberechnet sind. Als Verbrauch kann typischerweise mit etwa 10.000 kWh gerechnet werden, was bei einem Strompreis von 28 Cent je kWh Kosten in Höhe von 2.800 Euro jährlich verursacht.

Tipp

Beim Vergleich sollte vor allem auf die Effizienz Wert gelegt werden, die sich in der Jahresarbeitszahl (JAZ) ausdrückt: Eine JAZ von 4,2 bedeutet, dass das 4,2-fache des aufgenommenen Stroms in Wärmeenergie umgewandelt werden kann. Eine höhere Effizienz rechtfertigt auch entsprechend höhere Preise.

Nachhaltig heizen

Prinzipiell genießt das Heizen mit Strom einen sehr zweifelhaften Ruf – dies ist bei dieser Heizart allerdings unbegründet. Ganz im Gegenteil: Im Unterschied zu älteren Technologien, wie zum Beispiel Nachtspeicherheizungen, wird die Energie hier sehr effizient eingesetzt.

Der Aspekt der Nachhaltigkeit muss dabei natürlich immer im Zusammenhang mit der Art der Stromerzeugung gesehen werden: Je grüner der Strom, desto besser fällt auch die Umweltbilanz für Luftwärmepumpen aus. Der Wirkungsgrad einer Luft-Wasser-Wärmepumpe ist noch höher, sodass hier auch eine Förderung durch das Bundeswirtschafsministerium gewährt wird.