In Heizungsanlagen und Zirkulationssystemen kommen unterschiedliche Werkstoffe zum Einsatz. Nahezu jede Konstruktionsform weist auch metallische und korrosionsfähige Stähle auf. In Kessel, Rohren und Hähnen lösen sich Schwebstoffe aus nichtmetallischen und metallischen Materialien. Das Wasser verteilt sie und sie können zu Verstopfungen und Verschlammungen führen.

Magnetitfilter von Buderus Quelle: Bosch Thermotechnik, Buderus Deutschland

Ein Schlammabscheider wirkt dieser Verunreinigung entgegen. Um die metallischen Schwebstoffe einzufangen, verfügen die meisten Schlammabscheider über einen zusätzlichen Magnetitfilter. Magnetite bilden sich bei der Korrosion und Rostbildung. Das Rosten eisenhaltiger Oberflächen lässt sich mit einer chemischen Oxidation vergleichen, durch die sich der Werkstoff schützt.

Als „Abfallprodukt“ aus dieser Reaktion entsteht Magnetit. Das Einschwemmen ins Heizungswasser färbt das ursprünglich klare Fluidum dunkel ein und führt bei zunehmender Konzentration zur Schlammbildung. Der Magnetitfilter der Heizung „zieht“ durch magnetische Energie die Partikel aus dem Wasserkreislauf heraus.

Aufbau und Funktionsweise von einem Magnetitfilter

Der Magnetitfilter besteht vereinfacht gesagt aus einem magnetischen Stab, der mitten in den Heizwasserfluss getaucht wird. Die magnetischen Schwebstoffe bleiben beim vorbei fließen an ihm haften. Rund um den Magnetstab sorgt ein spiralförmig aufgebauter Durchflusszylinder für das gleichzeitige „Einfangen“ nicht magnetischer Schwebstoffe.

Beim Einbau ist eine horizontale und eine vertikale Richtung möglich, solange der Wasserstrom den Magnetitfilter durchfließt.

Die magnetisch und mechanisch eingefangenen Schwebstoffe werden in einer Abscheidekammer gesammelt. Zur Entsorgung zieht der Fachmann den Magnetstab aus dem Filterelement und der Schlamm fließt ab. Gegenüber herkömmlichen Siebfiltern lassen sich Magnetitfilter mit geringem Aufwand leeren. Zudem müssen sie nicht ausgewechselt werden.

Die in das Heizungswasser hineinragenden Bauelemente beeinträchtigen den Fließdruck und die Strömung kaum. Als ideale Position in einem Heizungssystem gilt der Rücklauf. Hier werden die Schwebstoffe, die das Heizungswasser auf seinem Weg durch das Rohrsystem eingesammelt hat, abgefangen. In den Kessel gelangt entschlammtes Heizungswasser, was seine Funktionstüchtigkeit und Sauberkeit dauerhaft unterstützt.

Auswirkung und Eigenschaft von Magnetit

In der Hauptsache bildet sich in Heizungs- und Rohrsystemen schwarzes Magnetit und grünes Magnetithydrat. Dazu kommt das ebenfalls magnetische Eisenoxidhydroxid, Ferrihydrit und Hämatit. Beim Verzicht auf einen Magnetitfilter in der Heizung entstehen oft folgende Schadensbilder:

  • Andere Filterelemente wie Siebe verstopfen und reduzieren das Volumen des Durchflusses
  • Die Durchlässe und Rohre setzen sich, ähnlich wie bei Verkalkung, an den Innenseiten zu und verengen sich
  • Bei verschlammten Bauteilen reduziert sich die Wärmeabgabe, insbesondere bei Wärmetauschelementen
  • Ventile und andere bewegliche Regel- und Steuerbauteile setzen sich, verkleben und blockieren schlimmstenfalls ihre Funktion
  • Die mechanische Wärmemengenerfassung durch Zählrädchen wird durch ein Zusetzen der Zähne ungenau oder setzt aus
  • Die ursprünglich optimierten Einstellungen der Heizungsanlage einschließlich hydraulischem Abgleich passen sich geänderten Bedingungen nicht an
  • Bei Austritt von Heizungswasser durch undichte Verbindungen, Rieseln und Tropfen entstehen starke und kaum zu beseitigende Verschmutzungen

Moderne Präzisionsbauteile werden immer sensibler

Eine direkte gesetzliche Pflicht für den Einsatz von magnetischen oder mechanischen Filtersystemen existiert nicht. Das Fachhandwerk ist allerdings dazu verpflichtet, die effizientesten Heizungspumpen zumindest anzubieten.

Beim Kesseltausch sorgen die neusten und modernsten Hocheffizienzpumpen für erheblich bessere Heizleistungen bei gleichem oder geringerem Bedarf an Hilfsenergie. Die Pumpen und Ventile arbeiten präzise und reagieren schneller und sensibler auf Systemverschmutzungen.

Im Zuge der Aufklärungspflicht professioneller Heizungsbauer und Wartungsbetrieben kann der unterbliebene Hinweis auf einen Schlammabscheider mit Magnetstab einen Beratungsmangel darstellen.

Anbieter und Preisspanne für Magnetitfilter

Schlammabscheider mit integriertem Magnetfilter lassen sich leicht auf und unter Putz an Rücklaufleitungen montieren. Mit einem Magnetfilter von Vaillant sind Produkte von einem der bekanntesten Heiztechnikhersteller für Anlagen mit Leistungen zwischen 14 und 27 Kilowatt erhältlich. Der durchschnittliche Platzbedarf für die Montage eines Schlammabscheiders besteht aus einer Rohrunterbrechung von etwa 60 Millimetern. Als Rohrnennweiten werden neben dem häufig anzutreffenden Maß DN 65 auch kleinere Querschnitte bis zu DN 20 angeboten.

Das Unternehmen Fernox stellt seit über 50 Jahren Wasseraufbereitung mittels Filtertechnik in den Mittelpunkt seiner Arbeit. Der Preis für einen Magnetfilter für eine Heizungsanlage in einem Ein- bis Zweifamilienhaus bewegt sich sowohl bei diesem Spezialhersteller als auch bei Vaillant im Bereich zwischen 150 und 200 Euro.