Mini KWK Anlage von Ecopower VaillantMikro Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) kommt zum Einsatz, um einzelne Gebäude mit Strom und Wärme zu versorgen. Die Größenordnung bewegt sich zwischen Mehr- und Einfamilienhaus. Dazu erbringen die Blockheizkraftwerke eine Leistung zwischen 15 kW und 50 kW. Kleinere KWK Anlagen mit einer Leistung von 2,5 kW gelten als Nano-BHKWs. Wann sich Kraft-Wärme-Kopplung als Energiequelle lohnt, was sie kostet und Modelle im Vergleich.

Funktionsweise von Mikro KWK

Ein konventioneller Verbrennungsmotor ist grundsätzlich ineffizient. Nur ein Bruchteil der verwendeten Energie wird in Bewegungsenergie umgesetzt. Der Großteil hingegen verpufft ungenutzt als Wärme. Kraft Wärme Kopplung setzt genau hier an: Der Motor erzeugt Strom, die Abwärme wird zum Heizen verwendet.

Mini-KWK-Anlagen machen dieses Prinzip auch für Einfamilienhäuser interessant, weil sie dadurch eine Unabhängigkeit vom Stromanbieter erreichen und die Umwelt schützen. Mini Blockheizkraftwerke ermöglichen deshalb umweltfreundliches und effizientes Heizen. Wer die hohen Anschaffungskosten nicht scheut, profitiert außerdem von geringen Betriebskosten.

Im Folgenden ein Überblick über verschiedene Modelle bekannter Hersteller:

Modell Preis ca. ohne Installation Details

Viessmann Vitotwin

viessmann vitotwin

 

15.500 Euro
  • Energieeffizienzklasse A+
  • leiser Betrieb
  • Förderfähig durch BAFA und KfW

Vaillant EcoPower

vaillant ecopower

11.100 Euro
  • Energieeffizienzklasse A++
  • Heizleistung 2,5 kW
  • 100 kg Gewicht
  • bis zu 80% Stromersparnis durch verwendung des eigen produzierten Stroms
  • 92 % Wirkungsgrad

Junkers CeraPower

junkers cera power

10.000 bis 15.000 Euro
  • Geringe Betriebslautstärke
  • Attraktive Fördermöglichkeiten
  • Gesamtwirkungsgrad von über 90%

Unter Mikro KWK Anlagen werden zunehmend auch Brennstoffzellen gefasst. Hier besteht jedoch durchaus ein Unterschied. Weitere Informationen erhalten Sie in unserem Überblick zu Brennstoffzellenheizungen.

 Hohe Wirkungsgrade

Bei einem Fahrzeug wird die Drehbewegung des Motors hauptsächlich zum Vortrieb genutzt – Nebenaggregate wie die Lichtmaschine spielen hinsichtlich der Energienutzung kaum eine Rolle. Mini-KWK-Anlagen treiben hingegen ausschließlich einen Generator an, durch den Elektrizität erzeugt wird. Die dabei durch Reibung erzeugte Wärme wird zur Wassererhitzung genutzt.

Vor- und Nachteile

Gegenüber dem üblichen Einsatz eines Verbrennungsmotors ergibt sich beim Mikro KWK ein weiterer Vorteil: Der Motor kann immer im Drehzahlbereich des höchsten Wirkungsgrades betrieben werden. Konkret können insgesamt rund 80 Prozent der zugeführten Energie wieder nutzbar gemacht werden. Zum Einsatz kommen bei Mini-KWK-Anlagen sowohl Otto- als auch Dieselmotoren, die entweder mit Erdgas oder Pflanzenöl betrieben werden.

Vor allem Letzteres ist auch aus Sicht des Klimaschutzes zu bevorzugen. Die Technik der Kraft-Wärme-Kopplung gilt insgesamt als ausgereift und zuverlässig, hat aber auch einige Nachteile. Zum einen ist der Wartungsaufwand nicht zu unterschätzen. Wie bei einem Pkw muss auch bei der Mini KWK Anlage ein regelmäßiger Ölwechsel stattfinden.

Zum anderen ist das Geräuschniveau relativ hoch und es werden Schwingungen erzeugt. Ob es sich dabei um einen deutlichen Nachteil handelt, ist auch eine Frage des Standorts. In einem Keller genügt eine Kapselung, um keine störenden Geräusche in den Wohnbereich dringen zu lassen.

Einspeisevergütung und Steuern

Mini-KWK-Anlagen sind vor allem dann geeignet, wenn der Strom- und Wärmeverbrauch das ganz Jahr hinweg relativ gleichmäßig ist. Vor allem in den wärmeren Monaten kann sich ansonsten das Problem ergeben, dass eine konstante Menge Strom benötigt wird, die als Nebenprodukt erzeugt Wärme aber nicht genutzt werden kann.

Umgekehrt entstehen diese Schwierigkeiten kaum, weil die überschüssige Energie in das Stromnetz eingespeist wird. Die Vergütung hilft dabei, die Mikro KWK Anlage noch wirtschaftlicher zu machen. Große Gewinne sind aber kaum zu erwarten: Für jede Kilowattstunden werden im Durchschnitt 3,3 Cent Einspeisevergütung gezahlt.

Aus Sicht des Finanzamtes stellt die Stromerzeugung und das Einspeisen in das öffentliche Netz eine unternehmerische Tätigkeit dar. In der Regel gelten Betreiber von Mini-BHKWs als Kleinunternehmer. Daraus ergeben sich zusätzliche Pflichtangaben bei der Steuererklärung.

Meist ist die Kombination mit einer weiteren Heizart erforderlich

Mini KWK-Anlagen kommen auf Leistungen von 1.000 bis 3.000 Watt. Das reicht in der Regel nicht aus, um auf das öffentliche Stromnetz zu verzichten. Eine völlig autarke Versorgung mit Strom durch die KWK-Anlage ist nur in seltenen Fällen möglich.

Gravierender wirkt sich allerdings aus, dass auch die Wärmeerzeugung bei Spitzenlast nicht ausreicht. Aus diesem Grund kann auf einen zusätzlichen Brenner nicht verzichtet werden. Häufig kombinieren Eigentümer ihre Anlage mit Holzheizungen oder einer zusätzlichen Gasheizung. Alternativ kann zwar auch ein deutlich leistungsfähigeres System einer Mikro-KWK installiert werden, dann steigen die Kosten aber in erheblichem Maße. Außerdem verringert sich der Wirkungsgrad des Systems, wenn es deutlich unter der Nennleistung betrieben wird.

Preise für Mini-KWK-Anlagen

Die Kosten für ein solches System liegen zwischen 13.000 und 15.000 Euro. Die Vitowin von Viessmann beispielsweise gibt es ab 15.000 Euro. Die Mini-KWK Anlage Ecopower von Vaillant  liegt bei Preisen zwischen 10.000 und 15.000 Euro.

BAFA gewährt Mini-KWK Förderung

Zusätzlich kann auch eine Förderung des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Anspruch genommen werden. Bei Anlagen mit einer Leistungen zwischen 1 und 3 Kilowatt liegt der Zuschuss durch das BAFA bei 300 Euro je Kilowatt.

Mikro KWK wird immer beliebter

Trotz einiger unbestrittener Nachteile und des hohen Anschaffungspreises werden Mini-KWK-Anlagen immer beliebter: Wer in Mikro KWK investiert, macht sich von seinem Stromerzeuger ein Stück weit unabhängig und kann insbesondere bei der Verfeuerung nachwachsender Rohstoffe auch die Umwelt schützen.

Nachhaltig ist dabei auch die Anlage als solches: 20 Jahre Lebensdauer gelten als realistisch. Dann hat der Motor etwa 40.000 bis 60.000 Betriebsstunden erreicht. Zum Vergleich: Bei einem Pkw-Motor entsprechen 10.000 Betriebsstunden einer Laufleistung von 300.000 bis 500.000 Kilometern.