Die richtige Auslegung der Heizungspumpe ist essenzieller Bestandteil eines Heizkreislaufs. Sowohl der Vorlauf als auch der Rücklauf müssen zum Druck, zur Förderdistanz und zum Strömungsvolumen passen. Vereinfacht dargestellt befindet sich bei einer Trockenläuferpumpe der Motor außerhalb des Pumpkreislaufs. Bei einer Nassläuferpumpe liegt der verkapselte Motor mitten im Förderstrom. Die Lage und Funktion des Pumpgutantriebs beschränkt die Effizienz und Leistungsfähigkeit.

Nassläuferpumpe InfografikIm kleinen Leistungsbereich bei Motornennleistungen bis zu 2,5 Kilowatt sind Nassläufer den trocken laufenden Modellen nur geringfügig unterlegen.

Die beiden großen Vorteile der Nassläuferpumpe sind ihr Betriebsgeräusch und ihre Wartungsfreiheit. Die geringe Lauflautstärke des Nassläufers wird in Spül- und Waschmaschinen und in Heizkreisläufen, die in Wohnräumen liegen, ausgenutzt.

Motor im Strömungskanal

Der Aufbau einer Nassläuferpumpe in einer geschlossenen Gehäusekapsel besteht aus einem Elektromotor, dem Rotor und der Antriebsspule. Innerhalb der Kapsel sind spaltende und trennende Rohrhülsen montiert. Sie sorgen für die „Vorbeiführung“ des Strömungsguts. Parallel erledigen einige Nassläuferpumpen die Abkühlung der Betriebswärme und eine Lagerungsunterstützung, durch das Strömungsgut ausgelöst, gleich mit.

Im Nasslauf mindert eine Art partielle „Perpetuum Mobile“-Wirkung die originär schlechtere Pumpeffizienz. Insbesondere im Teillastbetrieb fällt der Stromverbrauchswert unter den einer leistungsgleichen Trockenläuferpumpe. Je höher die benötigte Pumpleistung steigt und je größer der Anteil des Volllastbetriebs ist, desto stärker verringert sich die Differenz.

Marktangebot und Modellauswahl

Sowohl die Nassläuferpumpe als auch Trockenläufer wurden von den Herstellern zu Hocheffizienzpumpen entwickelt. Der Weltmarktführer für Pumpensysteme Wilo bietet beide Pumpentypen in jeder benötigten Leistungsstufe an. Eine Nassläuferpumpe von Wilo lässt sich auch in einem unterversorgten Zirkulationssystem nachrüsten.

Nassläufer arbeiten in Druckbereichen von sechs bis 16 bar. Betriebsgeräusche von bis zu unter 40 Dezibel sind möglich. Die Nassläuferpumpe besitzt durch die konstruktionsbedingt nicht vorhandene Wellenabdichtung kein an Trockenläufern auszutauschendes Verschleißteil. Je nach Einsatzort und strömungstechnischer Spezifikation sind Nassläuferpumpen mit statischen oder dynamischen Drehzahlen wählbar. Je nach Leistungsbereich wird der Nassläufer mit 230 oder 400 Volt Wechsel- oder Drehstromspannung angetrieben.

Wirtschaftlichkeitsberechnung einer Nassläuferpumpe

Bei der Entscheidung für einen Pumpentyp ist die Wirtschaftlichkeit aus Investition und zukünftigen Betriebsartfaktoren zu kalkulieren. In privaten Heizanlagen ist der Mittelwert der Gesamtauslastung ein entscheidender Parameter. Das Rückverdienen der höheren Anfangsinvestition für die Nassläuferpumpe gegenüber dem Trockenläufer variiert durch den Anteil zwischen Teil- und Volllastbetrieb. Wenn die perfekt zum Heizverhalten passende Pumpe gewählt wird, kann sich die Amortisationszeit um mehr als das Doppelte beschleunigen.

Die Definition von Teil- und Volllast wiederum wird durch die gewählte Leistungsstärke vorgegeben. Außer den Verbrauchskosten für Strom muss auch die Wartungsfreiheit wirtschaftlich berücksichtigt werden. Ein Trockenläufer braucht im Normalfall einen Verschleißteilaustausch im Intervall von drei bis fünf Jahren.

Ergänzungskriterien

Einige „indirekte“ oder „weiche“ Eigenschaften können neben der technischen und wirtschaftlichen Beurteilung ein Entscheidungskriterium darstellen. Nassläufer können im Rohr– und Zirkulationssystem auf viele Arten montiert werden und „verschwinden“ im Rohr. Am Einbauort entsteht kein zusätzlicher Platzbedarf. Die Laufruhe ermöglicht Platzierungen auch in geräuschsensiblen Umgebungen.

Wenn aus technischen Gründen die Montage in Wohnraumnähe am vorteilhaftesten ist, muss nicht aus Komfortgründen über eine Schalldämmung oder einen Kompromiss nachgedacht werden. Wichtiger als bei Trockenläufern ist die Qualität des Heiz- oder Kühlwassers im Kreislauf.