naturdaemmstoffe im vergleich
Kostengünstige und mit wenig Aufwand zu verarbeitende synthetischen Stoffe haben zeitweise viele Naturdämmstoffe in den Hintergrund gedrängt. Durch das wachsende Gesundheits- und Umweltbewusstsein erleben ökologische Dämmstoffe seit einigen Jahren jedoch eine Wiederkehr.

Durch das zunehmende Interesse entwickelt sich ein Marktangebot, das sich aus einer Nische in die Massenproduktion umwandelt.
Das wirkt sich sowohl auf die Auswahl und die Preise als auch auf die technisch effiziente Aufbereitung und Wirksamkeit aus. Naturdämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen sind in unterschiedlichen Formen erhältlich. Sie eignen sich zudem für alle Dämmungsaufgaben im Innen- und Außenbereich.

Naturdämmstoffe: Arten und Einsatzformen

Natürliche Dämmstoffe bestehen aus pflanzlichen, tierischen oder mineralischen Rohstoffen. Die gängigsten Ausgangsstoffe sind Blähton, Holz, Jute, Flachs, Hanf, Kalziumsilikat, Kokos, Kork, Pappe, Perlit und Zellulose. Die Aufarbeitung der Rohstoffe erfolgt in sehr unterschiedlichen Formen.

Abhängig vom Ausgangszustand und den Materialeigenschaften sind die Materialien in folgenden Formen als Dämmmaterialien erhältlich:

  • Fest und starr gepresst in Plattenform
  • Leicht und elastisch gepresst in Matten- oder Kissenform
  • Geraspelt, geschrotet und zerkleinert als Schütt- oder Einblasmaterial

Die Ausgangsstoffe werden dabei vollständig oder auszugsweise aufbereitet. Klassische Auszugsformen sind Faserstoffe auf Holz- oder Pflanzenbasis. Pappe wird mehrschichtig verbunden. Kork lässt sich als lose Schüttware oder in fest gepressten Platten nutzen.

Dämmung im Innenbereich

Die meisten Naturdämmstoffe nehmen Feuchtigkeit auf und wirken auf das Wohnraumklima. Daher ist die Nachfrage nach Naturdämmstoffe für die Innendämmung besonders groß. Vor der Entscheidung, Naturdämmstoffe zu kaufen, sind einige Kriterien zu beachten, die bei Kunststoffen eine untergeordnete Rolle spielen.

Beim Vergleich von Naturdämmstoffen sind rohstoffabhängig teilweise hohe Aufbauhöhen erforderlich. Einige ökologische Dämmstoffe erfüllen die Ansprüche an den Brandschutz nicht. Bei der Auswahl müssen Sie, wie bei jeder anderen Dämmung, die geltenden Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) erfüllen. In Nassräumen wie Badezimmern, Küchen und Waschräumen ist die Feuchtigkeitsbelastbarkeit zu prüfen und baulich zu berücksichtigen.

Dämmung des Dachs

Eine besonders gängige Verwendung finden Naturdämmstoffe für das Dach. Als idealer Montageraum bieten sich die Hohlräume zwischen den Dachsparren an. Sie bieten genug Platz für Kissen- oder Matten oder können auch nach Verschalung mit Schüttgut verfüllt werden. Besonders zu beachten ist der Feuchtigkeitshaushalt des Daches.

Niederschlagseintritt und Kondenswasserbildung sind mit entsprechenden Maßnahmen wie Schutzfolien zu unterbinden. Wie bei Innenraumdämmungen haben die gewählten und verwendeten Dämmmaterialien den Brandschutzrichtlinien zu genügen. Generell sind alle natürlichen Dämmstoffe, die im Innenbereich möglich sind, in der passenden Verarbeitungsform auch als Dachdämmung nutzbar.

Dämmung im Außenbereich

Die Aussendämmung mit Naturdämmstoffen ist nur im eingeschränkten Rahmen möglich.

Naturdämmstoffe für die Fassade lassen sich nutzen, wenn sie den Witterungsbedingungen widerstehen. Durch die Fähigkeit zur Feuchtigkeitsaufnahme müssen Dämmmaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen durch Fassadenverkleidungen vor Niederschlag und Frosteinwirkung geschützt werden. Das ist nicht bei jedem Rohstoff möglich. Generell eignen sich die auf Mineralien basierenden Dämmstoffe für den Außenbereich am besten.

Bei einer Perimeterdämmung dürfen Haubesitzer die natürlichen Dämmstoffe aus Fasern oder Pressformen nicht verwenden. Haltbar, wirksam und zugelassen bei Dämmungen mit Bodenkontakt sind einzelne mineralische Dämmstoffe beispielsweise aus Glas, Kalziumsilikat oder Ton.

Die Preise für Spezialdämmstoffe auf ökologischer Basis liegen bei bis zum doppelten herkömmlicher Kunststoffdämmungen. Für den Dach- und Innenbereich kann für adäquate Dämmwirkung mit zwanzig bis dreißig Prozent höheren Kosten und einem größeren Platzbedarf kalkuliert werden.