Nur ein Heizkörper wird nicht warmWird nur ein Heizkörper nicht warm, ist das  ärgerlich, aber keine große Sache: Funktioniert das Heizsystem einwandfrei, können alle Heizkörper die gleiche Leistung erbringen. Jeder von ihnen ist durch einen Zulauf und einen Ablauf (Vor- und Rücklauf in der Fachterminologie) mit dem Heizungskreislauf verbunden. Das im Heizkessel aufgewärmte Wasser fließt in den Heizkörper, der sich erwärmt und diese Wärme an den Raum abgibt. Dabei kühlt sich das Wasser ab, sinkt nach unten, fließt durch den Rücklauf wieder in den Heizkessel und wird dort von Neuem erwärmt.  Aus diesem Grund sind Heizkörper oben wärmer als unten.  Will ein ganzer Heizkörper nicht warm werden, liegt das meistens an einer von zwei Gegebenheiten: Entweder hat sich Luft in seinem Inneren Luft angestaut, oder das Ventil des Thermostats klemmt. Beides lässt sich relativ einfach beheben.

Luft im Heizkörper

Meistens genügt schon eine Entlüftung. Wollen Sie es selbst erledigen?

– Sie brauchen den Heizkörper-Entlüftungsschlüssel.
– Sorgen Sie für Bewegungsfreiheit, denn möglicherweise müssen Sie einen Schritt zurücktreten, um sich nicht die Hände zu verbrennen (sieh unten).
– Unter das Entlüftungsventil stellen Sie eine Schüssel zum Auffangen des immer heraustretenden Wassers.
– Sinnvoll ist außerdem einen Putzlappen in Reichweite.

Mit dem Entlüftungsschlüssel öffnen Sie vorsichtig das Ventil; meistens genügt eine halbe Umdrehung. Zunächst entweicht heiße Luft mit einem charakteristischen Zischen. Achtung – es besteht Gefahr, sich zu verbrühen! Wenn das Zischen aufhört und Wasser aus dem Ventil austritt, können Sie es wieder zudrehen.

Verkantetes Thermostatventil

Die Heizung wird nicht warm, ist aber entlüftet? Dann könnte es sein, dass das Thermostatventil klemmt; das passiert hauptsächlich, wenn es länger nicht bewegt wurde. Auch diese „Reparatur“ lässt sich recht einfach durchführen – vorausgesetzt, Sie können den Thermostatkopf abnehmen. Meistens genügt es, die Überwurfmutter zu lösen, um den Kopf abzuziehen. Nun wird ein kleiner Stift sichtbar, der locker zurückfedern sollte, wenn Sie ihn nach unten drücken. Tut er das nicht, klemmt das Ventil. Nehmen Sie Zange zu Hilfe, um sachte an dem Stift zu rütteln. Im Normalfall löst sich die Verkantung, und er federt zurück in die Ausgangsposition. Bleibt noch, den Thermostatkopf wieder aufzusetzen – fertig. Allerdings kann ein Thermostatventil auch kaputtgehen. Ob es ausgetauscht werden muss, letztlich nur ein Heizungsfachmann beurteilen.

Wann einen Fachmann zu Rate ziehen?

Eigentlich immer – zumindest, solange Sie sich nicht wirklich mit kleineren Heizungsproblemen auskennen. In den meisten Fällen steckt keine große Funktionsstörung dahinter, wenn nur ein Teil der Heizung nicht warm wird. Ein verkantetes Ventil zu lösen oder einen Heizkörper zu entlüften, ist zwar kein Hexenwerk. Wer darin aber noch keine Erfahrung hat, läuft Gefahr, ein ursprünglich kleines Problem in einen großes und teures zu verwandeln. Insbesondere als Mieter informieren Sie den Vermieter/die Hausverwaltung am besten sofort. Falls Sie im Bemühen, ein kleines Malheur zu beheben, den Schaden stattdessen vergrößern, müssen Sie selbst dafür geradestehen. Blicken Sie dem hinzugezogenen Fachmann einfach über die Schulter – handelt es sich wirklich um eine Kleinigkeit, wird er Ihnen gerne zeigen, wie Sie sie beim nächsten Mal selbst beheben können. Für „echte“ Reparaturarbeiten empfiehlt sich immer der Einsatz eines Spezialisten. Darüber hinaus hilft regelmäßige Wartung durch einen Fachmann, die Heizkosten im Rahmen zu halten.