Wer sich nicht auf einen Brennstoff festlegen möchte, kann Holz- und Ölheizungen kombinieren und damit das Beste aus beiden Welten erhalten – so zumindest die Theorie. In der Praxis sollte die Anschaffung von einem Öl-Holz-Kessel gut überlegt sein, damit sich dieser langfristig lohnt. Wenig überraschend, ist solch ein Kombi-Kessel kostspieliger, als beispielsweise eine „reine“ Ölheizung. Hergestellt werden diese Varianten zum Beispiel von Atmos, Fröling oder HDG.

ÖL-Holz Kombikessel HDG BavariaVorteile und Eigenheiten vom Öl-Holz-Kessel

Prinzipiell ist die Wärmeerzeugung mit Holz günstiger als die mit dem fossilen Brennstoff Öl, wobei das auch von den aktuellen Rohstoffpreisen abhängt. Während der Corona-Pandemie im Jahr 2020 ist der Ölpreis stark eingebrochen, während sich der Holzpreis multiplizierte – zumindest für eine Zeit herrschte am Heizmarkt also „verkehrte Welt“.

Besitzer ohne Öl-Holz-Kombikessel müssen die Rohstoffpreise akzeptieren – anderenfalls bleiben Haus oder Wohnung kalt. Die Flexibilität, Holz- und Ölheizkessel zu kombinieren, zahlte sich insbesondere in solchen extremen Szenarien am Rohstoffmarkt aus – indem einfach der aktuell günstige Rohstoff zum Heizen eingekauft wurde.

Damit das funktioniert, zeichnet den Kombikessel eine Eigenheit aus: er besitzt mehrere Brennkammern. Diese unterscheiden sich zudem in ihrem Aufbau, da sich da jeweils verschiedene Rohstoffe (in diesem Fall Öl und Holz) getrennt voneinander verbrennen lassen. Normalerweise ist ein Wechsel, aufgrund der Abnahmemengen der Rohstoffe, höchstens je nach Saison möglich. Denkbar wäre aber durchaus, in einem Jahr mit Holzpellets und Scheiten zu heizen, im nächsten Jahr dann wieder mit Öl.

Dadurch ergeben sich diese Vorteile:

  • hoher Wirkungsgrad bei zeitgleich niedrigen Emissionen
  • keine Zweckbindung gegenüber einem Rohstoff
  • mit Öl-Holz-Kessel können Sie die Schwankungen an den Rohstoffterminmärkten optimal navigieren
  • Öl-Holz-Kombikessel werden vom BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) gefördert

Damit aber noch nicht genug. Aufgrund der zwei Brennkammern könnte dem Öl-Holz-Kessel prinzipiell eine längere Lebensdauer unterstellt werden – wenn auch bei einem Ausfall offensichtlich dann nur noch ein Rohstoff nutzbar wäre.

In welchen Situationen lohnt sich der Kombikessel?

Kombikessel sind in der Regel kostspieliger als solche, die nur mit einem Rohstoff heizen können. Das ist nicht überraschend und allein dem Umstand geschuldet, dass diese Kessel eben zwei verschiedenartige Kammern verbaut haben müssen. Aus den eben genannten Vorteilen lassen sich trotzdem (zahlreiche) Situationen und Szenarien ableiten, in denen sich solch ein Kombikessel durchaus lohnt. Nämlich zum Beispiel dann, wenn Sie selbst Ihre eigenen Emissionen reduzieren, sich aber nicht konsequent auf nur einen Rohstoff dafür verlassen möchten. Denkbar wäre, dass Sie Ihren eigenen CO2-Fußabdruck reduzieren, indem Sie primär mit Holz heizen und nur dann auf Öl als Alternative zurückgreifen, wenn Holz aktuell nicht verfügbar, nur mit langen Lieferwegen verfügbar oder gerade sehr teuer ist. Das eingesparte Geld könnten Sie an anderer Stelle nutzen, um da umweltbewusster zu leben oder eine nachhaltige Lösung zu wählen.

Für langfristig denkende Sparfüchse ist der Öl-Holz-Kessel ebenfalls sehr gut geeignet. Die könnten nämlich ständig flexibel agieren und immer den Brennstoff wählen, der aktuell gerade günstig (in Relation zur Heizleistung) zu haben ist. Dadurch entsteht zwar etwas mehr Aufwand, zumindest in der Theorie könnten Sie Ihre Heizkosten aber so niedrig wie mit beiden Rohstoffen nur möglich halten.

Eine Option wäre solch ein Kessel zuletzt noch dann, wenn Sie aktuell zwar lieber noch mit Öl heizen, in der Zukunft vielleicht aber auf Holz umsteigen möchten – ohne die gesamte Anlage dafür ersetzen zu müssen.

Bild/Quelle: ÖL-Holz Kombikessel von HDG Bavaria