Öl-Hybridheizung

Für den Einbau neuer Heizungen stehen erneuerbare Energien klar im Trend: Wärmepumpe, Solarthermie & Co. sind gefragt. Eine ähnliche Lösung, die den „alten“ Brennstoffen jedoch nicht völlig abgeneigt ist, besteht in der Öl-Hybridheizung. Sie verbindet die Stärken traditioneller Heizmittel wie Öl und Gas mit den Vorteilen neuer Energiequellen.

Doch wie sieht dieses Konzept in der Praxis aus, was kostet die Montage und welche Fördermöglichkeiten können sich Hausbesitzerinnen und –besitzer sichern?

Funktionsweise der Öl-Hybridheizung

Der wesentliche Aufbau besteht in der gleichzeitigen Verwendung einer herkömmlichen Ölheizung mit einer neuen, umweltfreundlichen Heizquelle. Häufig handelt es sich dabei um Solarthermie, Wärmepumpen oder auch Holzpellet-Heizungen. Im Alltagsbetrieb wird je nach Bedarf entschieden, welches der beiden Module der Hybridheizung die Hauptrolle übernehmen darf:

  1. Die klassische Ölheizung ist aktiv, wenn erneuerbare Energien wie Solarthermie keine große Ausbeute erzielen – etwa im Winter. Bei großer Belastung und gleichzeitigem niedrigem Wärmegewinn ist der Öl-Teil der Hybridheizung somit eine Art Notlösung, die im Ernstfall einspringt.
  2. Der regenerative Anteil dieser Heizungsvariante arbeitet immer dann, wenn Öl nicht notwendig ist. So werden die zahlreichen positiven Eigenschaften von Wind, Sommer und ähnlichen Energiequellen wirksam. Im Idealfall deckt dieser Anteil der Heizung den Großteil des Energiebedarfs, während der Öl-Anteil nur in seltenen Fällen einspringen muss.

Entsprechende Heizungen stehen von den bekannten Größen der Branche zur Verfügung, also beispielsweise Buderus, Wolf, Viessmann, Vaillant und ähnlichen Unternehmen.

Vorteile der Öl-Hybridheizung

Ö-Wärmepumpe-Hybridheizung

Hausbesitzerinnen und –besitzer, die wenig Erfahrung mit dieser Form der Heizung haben, fragen sich natürlich: Warum sollte ich ein solches Modell in meinem Keller montieren lassen? Wer den Schritt wagt, kann von einigen Pluspunkten profitieren:

  • Umwelt: Da durch hybride Heizungsvarianten nur anteilig mit fossilen Brennstoffen geheizt wird, entstehen Umweltvorteile. Der Ausstoß von CO₂ im Vergleich zu purem Öl oder Gas wird gesenkt und der Planet freut sich.
  • Sicherheit: Solarthermie für sich allein sorgt in dunklen, kalten Jahreszeiten eventuell für Unsicherheiten bei der Wärmeversorgung. Wer auf Öl-Photovoltaik setzt, nutzt die Energie der Sonne, aber kann gleichzeitig auch bei schlechter Wärmeausbeute das Haus heizen.
  • Sparsamkeit: Eine Öl-Wärmepumpe beispielsweise liefert den Großteil der Energie aus der Wärmepumpe. Dies reduziert den Bedarf nach Heizöl – das deutlich teurer ist als der Betrieb der Wärmepumpe. Die laufenden Betriebskosten werden somit reduziert.
  • Fördermittel: Der Preis für die Installation von beispielsweise Öl-Photovoltaik mag nicht günstig sein. Jeder Öl-Hybridheizung steht jedoch das Mittel einer Förderung durch den Staat offen, wodurch die Nachteile bei Einkauf und Installation ausgeglichen werden.

Wie teuer eine Öl-Wärmepumpe am Ende tatsächlich ist, hängt wiederum von mehreren Faktoren ab.

Kosten: Wie teuer ist eine Hybridheizung?

Öl-Hybridheizung System

Generell teilen sich die Kosten für Heizungen dieser Art in mehrere Faktoren auf: reine Anschaffungskosten, laufende Betriebskosten, Montagekosten und eventuell, sofern notwendig, Installationskosten für Anschlüsse und/oder Lagerungsmöglichkeiten für die fossilen Brennstoffe. Eine kurze Übersicht hilft dabei, die Lage richtig einzuschätzen:

  • Für die Ölheizung selbst fallen Preise von etwa 6.000 bis 10.000 Euro an.
  • Eine Öl-Wärmepumpe schlägt mit 8.000 bis 15.000 Euro zu Buche, bei Solarthermie sind es eher 5.000 bis 10.000 Euro. Die Art der Heizung beeinflusst die Anschaffungskosten deutlich.
  • Je nach Installationsaufwand fallen zwischen 1.000 bis 5.000 Euro zusätzlich für die Montage an – und dies kann sich erhöhen, wenn zusätzliche Geräte wie ein Wärmespeicher notwendig sind.

Insgesamt bewegt sich diese Rechnung zwischen 15.000 und 30.000 Euro. Die Preisspanne schwankt beträchtlich, da die Erfahrung zeigt, dass am Ende vieles von den Gegebenheiten vor Ort abhängt. In jedem Fall sollten sich Interessierte einer Öl-Wärmepumpe oder ähnlicher Heizungen ausführlich beraten lassen, um verlässliche Kostenvoranschläge zu erhalten.

Wie umfangreich fällt die Förderung aus?

Scheint der Preis zu hoch, hilft eine Förderung. Nach dem neuen GEG 2024 fällt auch die Öl-Hybridheizung unter die Heizungsvarianten, die gefördert werden – sofern der Anteil der Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen bei mindestens 65 % liegt. Dann gelten folgende Fördermöglichkeiten:

  • 30 % erhalten alle Hausbesitzerinnen und -besitzer pauschal, wenn sie alte, rein fossile Heizungen austauschen.
  • Zusätzlich 20 % gibt es für alle, die bis Ende 2028 tätig werden – danach reduziert sich dieser Bonus um einige Prozentpunkte pro Jahr.
  • Noch einmal bis zu 30 % gibt es je nach Haushaltseinkommen und ist daher von Haushalt zu Haushalt unterschiedlich.

Konkret bedeutet dies, dass in typischen Einfamilienhäusern bis zu 30.000 Euro gefördert werden. Eine Förderung dieser Art ist also mitnichten ein kleiner Bonus, sondern ein enormer Anreiz, so bald wie möglich auf Öl-Photovoltaik oder ähnliche System zu wechseln.

Eine zusätzliche Sparmöglichkeit bietet sich für alle, die bereits eine Ölheizung nutzen – denn dann fallen „nur“ die Anschaffungskosten für die Aufrüstung an, da die alte Heizung im Bestfall weiter genutzt werden kann.

Quellen:

  • Bundesregierung: „Für mehr klimafreundliche Heizungen“, unter https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/klimaschutz/neues-gebaeudeenergiegesetz-2184942 (abgerufen am 20.08.2024)
  • Energie-fachberater.de: “Update: Förderung für Heizung und Sanierung 2024”, unter https://www.energie-fachberater.de/news/foerderung-heizung-2024.php (abgerufen am 20.08.2024)
  • Heizung.de: “Die Hybridheizung: Fossile und erneuerbare Energieträger in einem Gerät”, unter https://www.heizung.de/hybridheizung.html (abgerufen am 20.08.2024