Polystyrol Dämmung anbringen
Die Frage nach der Wahl des Dämmmaterials ist für Hausherren wichtig, um Kosten zu sparen und die Umwelt zu schonen.

Es existieren zahlreiche Einflussfaktoren, beispielsweise das Brandverhalten, die Beständigkeit und der Schadstoffgehalt.

Wir haben für Sie den beliebten jedoch umstrittenen Dämmstoff Polystyrol näher betrachtet.

Polystyrol Dämmung: Was ist zu beachten?

Polystyrol (Styropor) ist ein häufig genutzter Dämmstoff. Sein Einsatz ist allerdings umstritten. Zwar ist das Material günstig in der Anschaffung und der Verarbeitung. Jedoch raten Experten aufgrund diverser Risiken von der Verwendung ab. Die Belastungen für die Umwelt und das Problem des Abbaus sind groß. Daher ist für die Zukunft mit einer Einstufung als Sondermüll zu rechnen.

Wie steht es um den Brandschutz?

Unbehandelt fängt das Dämmmaterial leicht Feuer. Daher ist es der Baustoffklasse B1 zugeordnet. Diese gilt als schwer entflammbar. Um die Brandgefahr zu reduzieren, haben die Hersteller den Stoff in der Vergangenheit mit Hexabromcycloddodecan (HBCD), einem Flammschutzmittel, versetzt. Hierbei handelt es sich um ein Umweltgift. Es reichert sich im Organismus an und ist sehr langlebig. Zudem besteht der Verdacht, dass HBCD fortpflanzungsschädlich ist.

Um die Gefahren für Menschen und Umwelt zu reduzieren, wurde 2013 ein weltweites Anwendungs- und Herstellungsverbot eingeführt. Eine Ausnahme besteht für die Verwendung in Dämmplatten. Es ist davon auszugehen, dass auch in diesem Bereich zukünftig Einschränkungen zu erwarten sind.

Weitere Nachteile beim Einsatz einer Polystyrol Dämmung

Um die Gefahr der Bildung von Schimmelpilzen und Algen auf den Hauswänden zu reduzieren, setzen Hersteller der Polystyrol Dämmung häufig Biozide ein. Hierbei handelt es sich um gesundheitsgefährdende und umweltschädliche Stoffe. Eine mögliche Alternative besteht im Einsatz von Mineralwolle. Der Zusatz von Flammschutzmitteln ist nicht erforderlich. Ebenso möglich ist die Dämmung mittels Holzfaserplatten. Im Gegensatz zur Polystyrol Hartschaum Dämmung sind die Dämmwerte jedoch niedriger. Dies erfordert die Verwendung dickerer Platten.

Die Polystyrol Dämmung entsorgen: Wichtige Informationen

Expandiertes Polystyrol (EPS), das als Dämmung verwendet wurde, unterscheidet sich von haushaltsüblichem Styropor durch den Zusatz der Flammschutzmittel. Während als Verpackungsmaterial eingesetztes Styropor im Wertstoffhof, in der „Gelben Tonne“ oder im „Gelben Sack“ entsorgt werden kann, handelt es sich bei der Polystyrol Dämmung um Sondermüll beziehungsweise Restmüll.

Die regionalen Abfallwirtschaftsbetriebe und die Kommunen erteilen Auskunft darüber, ob sich die Dämmung in der grauen Restmülltonne entsorgen lässt oder auf der Mülldeponie gesondert abzugeben ist.

Pro und Contra

Die Wärmeleitfähigkeit der Polystyrol Dämmung beträgt 0,032 und 0,040 W/(m K), wodurch sich ein geringer Wärmedurchgangskoeffizient ergibt. Die Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) fordert einen Wärmedurchgangskoeffizienten von 0,24 W/ (m²K). Um diesen Wert zu realisieren, ist eine 14 Zentimeter dicke Dämmstoffdecke nötig. Nicht alle Wärmedämmstoffe können diese Werte erreichen. Ein weiterer Vorteil ist die hohe Beständigkeit gegen Verwitterung sowie gegen Feuchtigkeit. Diese Vorteile erklären, warum das Material über Jahre und Jahrzehnte hinweg in der Bauindustrie Anwendung gefunden hat.

Ein deutlicher Nachteil ist der niedrige Schmelzpunkt von etwa 240 Grad Celsius. Im Falle eines Brandes entstehen innerhalb kurzer Zeit Temperaturen von über 1.000 Grad Celsius. Das Material hält dem nicht stand und das Feuer breitet sich weiter aus.

Preise dieser Dämmungsart

Die Platte Reely verfügt über eine Dicke von 2 Millimetern. Je nach abgenommener Menge variieren die Kosten je Quadratmeter zwischen 76 und 82 Euro. Einzelne Platten weisen Abmessungen von 330 mm x 230 mm auf. Die EPS 035 DI Kellerdeckendämmung besteht aus Styropor und ist für einen Verkaufspreis von etwa 10 Euro je Quadratmeter erhältlich. Die Befestigung erfolgt mittels eines speziellen Klebers direkt an der Decke. Hierbei ist auf einen ebenen Untergrund zu achten.