Heizungspumpen älterer Bauart sind nicht selten unerkannte Stromfresser. Denn eine Heizungspumpe läuft Tausende Stunden pro Jahr. Ohne Pumpensteuerung kann der Verbrauch erheblich sein, wenn die Pumpe nach Voreinstellung arbeitet und sogar gegen geschlossene Ventile drückt. Verfügt Ihre Heizungsanlage jedoch über ein modernes Steuerungssystem, können Sie die Pumpleistung über verschiedene Parameter definieren – ganz nach Ihren individuellen Bedürfnissen.

Prinzip der Pumpensteuerung kurz erklärt

Konventionelle Heizungspumpen reagieren nicht auf den aktuellen Leistungsbedarf. Eventuell haben Sie die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Leistungsstufen zu wählen. Einmal eingestellt, behält die Pumpe diese Leistung allerdings bei. Moderne Hocheffizienzpumpen regeln den Verbrauch stufenlos. Neben der Außentemperatur spielen verschiedene Indikatoren bei der Pumpensteuerung eine entscheidende Rolle. Unterschieden wird hierbei grundsätzlich zwischen zwei Varianten:

Regelung über die Vor- und Rücklauftemperatur

Als Vorlauf wird der Teil des Heizungssystems bezeichnet, der das aufgeheizte Wasser aus Richtung Heizkessel oder der Fernwärmeabnahmestelle in die Heizkörper oder Flächenheizungen transportiert. Der Rücklauf führt das abgekühlte Wasser dem Kreislauf wieder zu, nachdem es seine thermische Energie abgegeben hat. Bei einer Heizungsanlage ohne effektive Pumpensteuerung kann es zu sehr großen oder auch sehr geringen Temperaturunterschieden kommen. Im ersten Fall ist die Pumpleistung zu niedrig – im zweiten sollte die Drehzahl der Pumpe nach unten korrigiert werden.

Regelung über den Differenzdruck

Bedingt durch die Temperaturunterschiede im geschlossenen Heizungssystem verändert das Transportmedium (Wasser) seinen Druck. Dieser Differenzdruck wirkt sich auf die transportierte Wassermenge aus und sollte möglichst stabil gehalten werden. Dies kann mithilfe eines Differenzdruckreglers (Druckschalter) geschehen oder über eine differenzdruckgeregelte Pumpe. Bei steigendem Druck sinkt die Drehzahl der Pumpe. Bei sinkendem Druck steigt sie an.

Smarte Heizsysteme beziehen weitere Faktoren ein

Eine zeitgemäße Pumpensteuerung ermöglicht es Ihnen, nach Priorität zu heizen. Das heißt, Sie definieren bestimmte Räume mit Vorrang wie Wohnzimmer oder Küche. Wird aus diesen Bereichen kein Bedarf „gemeldet“, bleiben die umliegenden Räume ebenfalls unversorgt. Auch verschiedene Heizkreise mit mehreren Pumpen sind möglich. Eine intelligente Steuerung kann beispielsweise folgende Leistungsmerkmale aufweisen:

Vorausplanung nach Wetterbericht

Bei einer bevorstehenden Wärmeperiode passt sich Ihre Heizung bereits Tage vorher den Bedingungen an und fährt die Raumtemperatur schrittweise herunter.

Offene Fenster erkennen

Ein geöffnetes Fenster in der Heizperiode bedingt einen starken Temperaturabfall. Im Regelfall wertet Ihr Heizsystem dies als erhöhten Bedarf und reagiert mit entsprechender Leistung.

Kamin oder Ofen als Zusatzheizung

Gerade in Verbindung mit einer Fußbodenheizung kann sich eine zusätzliche Heizquelle bei unzureichender Pumpensteuerung/Systemsteuerung negativ auf das Raumklima auswirken. Denn solange der Kamin oder Ofen volle Leistung bringt und die gewünschte Raumtemperatur erreicht ist, würde eine Standardregelung die Flächenheizung komplett abschalten. In der Folge kühlt der Fußboden stark aus. Sie fühlen sich weniger behaglich und das Wiederaufheizen kann einige Stunden in Anspruch nehmen.

Durch einen zusätzlichen Sensor in der Nähe des Kamins/Ofens erkennt eine smarte Steuerung die aktuelle Raumsituation. Die Leistung der Fußbodenheizung wird entsprechend reduziert und bei abnehmender Wärmezufuhr durch die Zweitheizung rechtzeitig wieder hochgefahren.

Fazit

Je feiner eine Heizung justiert werden kann, desto effizienter wird sie arbeiten. Dabei ist eine elektronische Pumpensteuerung unerlässlich, die eine stufenlose Anpassung der Drehzahl möglich macht. Der einfache Differenz-Druckschalter ist längst überholt. Hocheffizienzpumpen der neuesten Generation sind den Vorgängermodellen ebenfalls um Längen voraus. Die Anschaffungskosten machen sich in der Regel innerhalb weniger Jahre bezahlt. Zudem können Sie von staatlichen Förderprogrammen profitieren.