Schornstein nachrüstenVor noch gar nicht allzu langer Zeit war es selbstverständlich, dass ein Haus mit einem Schornstein ausgerüstet war. Das ist heute nicht mehr der Fall, denn viele Immobilienbesitzer entscheiden sich für alternative Energiequellen wie zum Beispiel eine Wärmepumpe, die kein Abgassystem und damit auch keinen Schornstein benötigt. Sofern es erforderlich ist, können Sie einen Schornstein später nachrüsten. Möchten Sie sich einen Kamin, einen Ofen, eine Öl- oder Gasheizung anschaffen? Dann brauchen Sie unbedingt einen Schornstein. Welche Modelle zur Verfügung stehen und was es dabei zu beachten gibt, soll im folgenden erläutert werden.

Edelstahl oder massiver Schornstein

Edelstahl ist ein Material, das sehr häufig genutzt wird. Es hat viele Vorteile, denn ein Edelstahlschornstein lässt sich sowohl innen als auch außen an der Hauswand entlang bis über das Dach führen. Die Montage erfordert nur relativ wenig Aufwand und ist schon nach einem oder wenigen Tagen abgeschlossen. Außerdem sind Edelstahlschornsteine sehr flexibel, optisch ansprechend, lange haltbar und besitzen eine hervorragende Wärmeleitfähigkeit. Sie können auch einen massiven Schornstein nachrüsten, müssen dann allerdings damit rechnen, dass die Bauarbeiten sehr umfangreich sind. Massive Schornsteine werden in der Mitte des Hauses platziert. Damit dies geschehen kann, müssen oftmals nicht nur das Dach, sondern weitere Decken durchbrochen werden.

Schornstein nachrüsten – Auflagen und Vorschriften

Unabhängig davon, ob Sie einen alten Schornstein austauschen oder einen neuen nachrüsten möchten, müssen Sie einige Dinge beachten. Zuerst stellt sich die Frage, an wen Sie sich wenden sollen. Benachrichtigen Sie unbedingt den zuständigen Schornsteinfeger. Er kann Ihnen detaillierte Auskünfte geben, ob Sie eine Baugenehmigung benötigen, wie Schornsteine gestaltet werden müssen und ist auch für die Abnahme nach der Fertigstellung zuständig. Unterlassen Sie die Benachrichtigung und stellt der Schornsteinfeger später fest, dass der Neubau verschiedene Mängel aufweist, kann er die weitere Nutzung untersagen und den Abbau verlangen. Den Einbau selbst kann ein Fachhandwerker vornehmen. Auch hier erteilt Ihnen der Schornsteinfeger die nötigen Auskünfte.

Vorschriften und Baugenehmigung

Alle Schornsteine müssen einwandfrei in der Lage sein, entstehende Abgase ordnungsgemäß und vollständig abzuführen. Sie müssen den passenden Querschnitt sowie die passende Höhe besitzen. Außerdem dürfen sie nicht durch uneinsehbare Hohlräume führen. Ein Mindestabstand zu brennbaren Stoffen ist ebenfalls zu gewährleisten. Wie groß der Mindestabstand sein muss, hängt von der Art des Schornsteins sowie der Situation vor Ort ab. Es ist sehr wichtig, dass für alle Schornsteine eine individuelle Berechnung für den Brennwert durchgeführt wird. Nur so können alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. Außerdem macht die DIN V 18160 – 1 klare Vorgaben zum Bau, zum Feuchteschutz und zur Dämmung. Eine Baugenehmigung ist in privaten Haushalten oftmals nicht notwendig, da die Bauarbeiten auf kleinem Raum stattfinden. Fragen Sie aber in jedem Falle nach – entweder im zuständigen Bauamt oder beim Schornsteinfeger.

Schornsteine – zweizügig

Obwohl viele Schornsteine einzügig sind, ist es oftmals besser, zweizügige Schornsteine zu wählen. Sie können entweder zwei Abgasrohre mit Luftschacht oder ein Luft-Abgas-System besitzen. Im letztgenannten Fall können Sie die Zuluft über den Schornstein nachrüsten lassen. Insbesondere dann, wenn Sie zwei verschiedene Heizsysteme auf der Basis von fossilen Energieträgern oder nachwachsenden Rohstoffen nutzen möchten, sind die zweizügigen Schornsteine den Einzügigen vorzuziehen.

Schornsteine nachrüsten – Mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

Der konkrete Preis wird individuell ermittelt, denn er hängt von der Höhe des Gebäudes, der Art des Nachrüstens und den Anforderungen an die Feuerstelle ab. Generell können Sie für einen Edelstahlschornstein Kosten in Höhe von 1500 Euro bis 2500 Euro einplanen. Entscheiden Sie sich für Mauerstein, sollten Sie 2500 Euro bis 3000 Euro einkalkulieren.