Smart Meter

Ein Smart Meter ist ein moderner Stromzähler, der den Energieverbrauch automatisch erfasst und digital an den Energieversorger übermittelt. Er ermöglicht es Verbrauchern, ihren Stromverbrauch in Echtzeit zu überwachen, was hilft, Kosten zu sparen und den Energieeinsatz effizienter zu gestalten. Zusätzlich sorgt er für eine genauere und einfachere Abrechnung, da manuelle Ablesungen entfallen. Smart Meter spielen eine wichtige Rolle bei der Integration erneuerbarer Energien und der Stabilisierung des Stromnetzes.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Smart Meter sind digitale Stromzähler, die den Energieverbrauch in Echtzeit erfassen und automatisch an den Energieversorger übermitteln. Dies ermöglicht eine genauere Abrechnung und hilft Haushalten, ihren Stromverbrauch effizienter zu gestalten.
  • Smart Meter bieten Vorteile wie Echtzeitüberwachung des Verbrauchs, Integration in Smart Home-Systeme und die Optimierung des Eigenverbrauchs bei Photovoltaikanlagen. Sie erleichtern eine transparente und präzise Energienutzung.
  • Nachteile sind potenzielle Sicherheitsrisiken durch Hackerangriffe und höhere Kosten für den Betrieb im Vergleich zu herkömmlichen Stromzählern. Haushalte mit einem Verbrauch über 6.000 kWh sind zum Einbau eines Smart Meters verpflichtet.

Aufbau und Funktion eines Smart Meters

Ein Smart Meter besteht aus einem digitalen Stromzähler und einem sogenannten Gateway, welches die Datenübertragung ermöglicht. Das intelligente Messsystem ermittelt den Stromverbrauch eines Haushalts und speichert die Daten stetig ab. Anschließend werden diese Informationen vom sogenannten Messstellenbetreiber aufbereitet und unter anderem an den Stromversorger und den Netzbetreiber übermittelt. Der Messstellenbetreiber ist dabei jenes Unternehmen, welches das Smart Meter installiert, betreibt und wartet.

Die Datenübertragung ist prinzipiell in beide Richtungen möglich. Dies bedeutet, dass vom System auch Signale empfangen werden können. So wäre es in Zukunft denkbar, dass beispielsweise elektrische Geräte oder die Heizung in einem Smart Home automatisch an- oder ausgeschaltet werden. Durch eine intelligente Heizungssteuerung sind Hausbesitzer in der Lage, die Heizkostenabrechnung zu senken. Dies könnte mithilfe von Smart Meter Apps auch von unterwegs per Mobiltelefon geschehen.

Smart Metering App auf einem Tablet

Wie profitieren die Haushalte?

Ein Smart Meter errechnet nicht nur fortlaufend die aktuelle Summe des gesamten Stromverbrauchs, sondern protokolliert ebenfalls den Verbrauch im Zeitverlauf. Dies ermöglicht einen besseren Überblick zu dem jeweiligen Energieverbrauch an einem bestimmten Tag, in einer bestimmten Woche oder in einem Monat und nicht erst am Ende der Heizperiode.

Da Smart Meter in ein intelligentes Stromnetz (Smart Grid) eingebunden sind, wäre theoretisch eine Datenermittlung aus der Ferne möglich. Somit wäre es in Zukunft denkbar, exakte Abrechnungen ohne Abschlagszahlungen als neuen Standard zu etablieren. Ebenfalls möglich ist eine Anwendung von Smart Meter bei einer Kombination aus Wärmepumpe mit Photovoltaik. So ist der Zähler in der Lage, mit der digitalen Schnittstelle der Wärmepumpe zu kommunizieren.

Beispiel

Smart Grid

Ein konkretes Beispiel für die Integration von Smart Metern mit nachhaltigen Energien ist ein Haushalt, der sowohl eine Photovoltaikanlage (PV) als auch eine Wärmepumpe nutzt. Das Smart Meter erfasst den Stromverbrauch der Wärmepumpe und den Stromertrag der PV-Anlage in Echtzeit. Wenn die PV-Anlage tagsüber mehr Strom erzeugt als der Haushalt verbraucht, kann das Smart Meter automatisch die Wärmepumpe aktivieren, um den überschüssigen Solarstrom zur Wärmeproduktion zu nutzen. So wird die selbst erzeugte Energie effizient genutzt und der Bedarf an Netzstrom, der oft weniger nachhaltig ist, minimiert. Dies optimiert den Eigenverbrauch von Solarenergie und reduziert gleichzeitig die Energiekosten und den CO2-Ausstoß des Haushalts.

Was sind die Nachteile eines Smart Meters?

Eine potenzielle Gefahr entsteht durch mögliche Hackerangriffe. Denn die intelligenten Messgeräte verfügen über eine Anbindung an das Internet. Hacker könnten aus den gespeicherten Daten Informationen zu Gewohnheiten und Lebensstandard der jeweiligen Haushalte gewinnen. Diese Daten könnten sowohl von der werbetreibenden Industrie als auch von Kriminellen missbraucht werden. Aus diesem Grund werden gesetzlich hohe Anforderungen an die Sicherheit der Messgeräte sowie die IT der Messstellenbetreiber gestellt. Deren Einhaltung überwacht das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik.

Folgende drei Gruppen sind zum Einbau von Smart Metern verpflichtet:

  • Betreiber von Strom erzeugenden Anlagen mit einer Nennleistung von über sieben Kilowatt (kW)
  • Haushalte mit einem jährlichen Stromverbrauch von über 6.000 kWh
  • Auch Betreiber von Blockheizkraftwerken oder elektrischen Wärmepumpen erhalten schrittweise smarte Zähler. Diese übernehmen die Regelung der Anlage und kommunizieren mit dem Stromnetz. Die Zähler erfassen zudem unter anderem die Menge der Stromeinspeisung.

Diese Regelung wird schrittweise durch die Messstellenbetreiber umgesetzt. Jene kommen aufgrund ihrer Verpflichtung zur Durchsetzung des Einbaus, selbst auf die Haushalte zu. Hierbei muss der prinzipiell zuständige Messstellenbetreiber die Haushalte drei Monate vor dem geplanten Einbau eines Smart Meters informieren und dabei auf die Möglichkeit zum Wechsel zu einem anderen Betreiber hinweisen.

Kosten eines Smart Meters

Die betroffenen Haushalte müssen nicht den Smart Meter kaufen, aber Gebühren für den Betrieb der intelligenten Messgeräte bezahlen. Hierbei sind gesetzliche Obergrenzen für die dadurch entstehenden jährlichen Kosten festgesetzt. Ihre Höhe richtet sich nach der Höhe des Stromverbrauchs beziehungsweise nach der Leistung der betriebenen stromerzeugenden Anlage.

So können sich beispielsweise die jährlichen Kosten für einen durchschnittlichen Vierpersonenhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.600 kWh auf bis zu 40 Euro belaufen. Dahingegen liegen die entsprechenden jährlichen Kosten bei konventionellen Messgeräten in Nordrhein-Westfalen aktuell bei rund 13 Euro.

Darüber hinaus können weitere Kosten von mehreren Hundert Euro entstehen, wenn zur Installation des Smart Meters ein Umbau des Zählerschranks erforderlich ist.

Kesselheld Redaktion

Kesselheld Redaktion
Die Kesselheld Redaktion besteht aus Experten im Bereich Heizungstechnik, die fundierte und praxisorientierte Informationen für Hausbesitzer und Fachleute bereitstellen. Unsere Artikel bieten wertvolle Tipps und aktuelle Informationen rund um das Thema Heizen und Energieeffizienz.