Großer Vorteil der Sonnenenergie ist die kostenlose Verfügbarkeit und die wirtschaftlich lohnenswerte Ausbeutungsfähigkeit. Dem steht die Unregelmäßigkeit der Sonnenscheinstunden in gemäßigten Klimazonen entgegen. Paradoxerweise zeigt sich die Sonne selten, wenn sie besonders gebraucht wird.

Solarthermie zur Heizungsunterstützung Schematische Darstellung
Fortschrittliche Speichertechnik hält die aus der Sonne gewonnene Energie kurzzeitig vor. Ausreichende Zeiträume, um Tage oder gar Wochen zu überbrücken, sind mit Solar nicht möglich. Die ideale Lösung für eine regelmäßige und zeitlich unabhängige Wärmeversorgung ist die Solarthermie zur Heizungsunterstützung. Sie nimmt dem Grundheizsystem Arbeit und Verbrauch ab.

Erweitert kann eine Solaranlage zur Heizungsunterstützung auch Kraft und Wärme liefern. Heizen mit Photovoltaik liefert Strom, den Hausbesitzer entweder selber für die Heizung oder Haushaltsgeräte verbrauchen oder verkaufen.

Einsatzarten und Funktionsweise

Einen Heizungsanlage erzeugt Wärme zur Beheizung von Räumen und Wasser. Bei einer Solarthermie zur Heizungsunterstützung „sammeln“ die Kollektoren die Wärme der Sonne direkt ein. Sie ersetzen zeitweise Brennstoff oder andere Energieträger, mit denen die Heizung gespeist wird. Dabei kann die Solarthermie zur Heizungsunterstützung nur am Warmwasserhaushalt beteiligt werden oder die vollständigen Heizleistungen übernehmen. Daraus resultiert ein entsprechendes „Pausieren“ der Heizungstätigkeit.

Was ist ein typisches Einsatzgebiet?

Ein typisches Konstruktionsbeispiel ist Solarthermie, die es in den Sommermonaten ermöglicht die Heizung abzustellen. Denn die Warmwasserversorgung erfolgt mittels Speisung von Solarenergie. Wird auch Strom mittels einer Fotovoltaikanlage (PV Anlage) aus Sonnenlicht erzeugt, lässt sich dieser artfremd oder für Heizzwecke verwenden. Überkapazitäten können durch Einspeisung und Verkauf die Wirtschaftlichkeit des Gesamtbetriebs vorteilhaft beeinflussen.

Dimensionierung und Leistungsberechnung

Bei der Berechnung einer Solar Heizungsunterstützung muss zuerst eine Zielvorgabe definiert werden. Dabei gilt es, die individuellen Variablen der bestehenden Situation zu erfassen:

  • Art der Warmwasserversorgung (Hauptheizanlage oder externe Geräte)
  • Größe des Gebäudes beziehungsweise der Räumlichkeiten
  • Bereitstehender Platz für die Montage von Warmwasserkollektoren
  • Montagevorausetzungen wie Dachfläche, Dachneigung und Himmelsrichtung
  • Lokale klimatische Durchschnittswerte
  • Dämmungssituation
  • Speichertechnik und Umfang
  • Solarthermie, Fotovoltaik oder kombinierte Anlage

Was gilt für die Kollektoren?

Zur Auswahl stehen Flach- und Röhrenkollektoren. Bei gleicher Leistung benötigen Röhrenmodelle etwa zwanzig Prozent weniger Platz.

  • Als Richtwerte werden pro Person im Haushalt für die Warmwasserversorgung 1,5 Quadratmeter Flachkollektorenfläche kalkuliert.
  • Als Mindestwärmespeichervolumen ist die doppelte tägliche Verbrauchsmenge für Warmwasser anzusetzen.
  • Für die Beheizung gilt als Richtwert ein Speichervolumen von 50 Litern pro 10 Quadratmeter zu beheizender Fläche
  • Für eine vollständige Heizunterstützung sind 2,3 Quadratmeter die Kalkulationsgrundlage.

Solarthermie zur Heizungsunterstützung: Kalkulation und Sparpotenziale

Als Einsparungsziel beziehungsweise übernommene Leistungsquote für die reine Warmwasserversorgung durch Solarthermie werden gängigerweise 60 Prozent angestrebt.

Um eine Solarthermie zur Heizungsunterstützung nachzurüsten, sind Sparpotenziale ab etwa 20 Prozent realistisch.

Einen großen Anteil an den tatsächlich erreichbaren Werten haben die Betriebskosten während des herkömmlichen Heizbetriebs. Vereinfacht gesagt erhöht sich das Sparpotenzial mit der steigenden Differenz. Wenn beispielsweise Wärmepumpen kostenlose Umweltwärme nutzen, schlägt die Ersparnis direkt auf die Investition und deren Amortisation durch. Bei teuren Energieträgern wie Öl oder Strom werden zuerst die laufenden Verbrauchskosten gesenkt und die Amortisation verzögert sich.

Investition und laufende Kosten

Ein kalkulatorischer Ausgangspunkt ist der Investitionsumfang, der einer Berechnung einer Solar Heizungsunterstützung zugrunde liegt. Um eine Balance zwischen der Anschaffungsaufwendung und dem Rückverdienen zu schaffen, sind die Sparpotenziale als Amortisationsfaktor zu berücksichtigen. Je höher die Anfangsinvestition ist, desto höher sollten die Spareffekte im laufenden Betrieb ausfallen. Erfahrungen besagen, das die Amortisation bei einer Solarthermie zur Heizungsunterstützung zwischen 12 und 15 Jahren beträgt. Fördermittel reduzieren die Amortisationszeit um bis zu fünf Jahre.

Förderung des BAFA

Wer kostenlos heizen möchte mit Solar, erhält zusätzlich eine Solarthermie Förderung des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrollen. Das Institut unterscheidet dabei zwischen einer Basisförderung und Zusatzförderungen.

Art / Bezeichnung

Fördersumme

Voraussetzungen

Ablauf

Warmwasser und Heizung 2.000 Euro 3 qm Kollektorfläche
7 qm Röhrenkollektoren (Vakuum)
9 qm Flachkollektoren
Antragsstellung online auf des Seite des BAFA
vor der Auftragsvergabe an einen Heizungsbauer

Zusatzförderungen

Art / Bezeichnung

Fördersumme

Voraussetzungen

Ablauf

Kombinationsbonus 500 Euro Neuer Gas-, oder Öl-Brennwertkessel
und ein hydraulischer Abgleich nach Verfahren A
Die Unterlagen werden mit dem Zuwendungsbescheid Basisförderung übermittelt
Marktanreizprogramm APEE 600 Euro + 20 % auf die gesamte BAFA-Fördersumme Vorher mit Öl / Gas / Strom geheizt
Vorher kein Brennwertgerät
Keine Austauschpflicht der Heizung nach EnEV
Im Antrag der BAFA-Basisförderung enthalten