StoßlüftenRegelmäßiges Stoßlüften ist wichtig. Wird die Luft zu selten ausgetauscht, steigt die Luftfeuchtigkeit. Das kann zur Schimmelbildung führen – und ist mit gesundheitlichen Risiken verbunden. Übermäßiges Lüften wiederum treibt die Heizkosten unnötig in die Höhe. Wir verraten Ihnen, wie Sie ein angenehmes, gesundes Raumklima schaffen und dabei noch sparen.

Kipp- oder Stoßlüften?

Es gibt verschiedene Arten, für Frischluft zu sorgen. Vielen Menschen kippen ihre Fenster. Diese Vorgehensweise ist leider nicht besonders effektiv: Um einen ausreichenden Luftaustausch zu gewährleisten, müssten die Fenster mindestens 60 Minuten geöffnet bleiben. Im Winter würden so die Wände auskühlen. Auf den kühlen Wänden schlägt sich die Feuchtigkeit schnell nieder. Schimmel ist vorprogrammiert. Wer die Heizung anlässt, um das zu vermeiden, verliert jede Menge Energie. Experten empfehlen daher die Stoßlüftung. Sie hält einen großen Teil der Wärme im Raum und macht einen optimalen Luftwechsel möglich.

Stoßlüften: Wie oft und wie lange?

Wie oft und wie lange Sie stoßlüften sollten, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es kommt nicht nur auf die Luftfeuchtigkeit, sondern auch auf den jeweiligen Raum und die Anwesenheitszeiten aller Bewohner an. Die Jahreszeit spielt ebenfalls eine Rolle. Grundsätzlich sollten Sie pro Tag mindestens drei oder vier Lüftungsvorgänge einplanen. Um effektiv und sparsam zu lüften, können Sie sich an folgenden Werten orientieren:

– Im Dezember, Januar und Februar reichen schon fünf Minuten pro Lüftungsvorgang aus.
– In den Monaten März und November sind 5 bis 10 Minuten ideal.
– Im April, Mai, September und Oktober müssen Sie etwa 15 bis 20 Minuten stoßlüften.
– In den wärmeren Monaten (Juni bis August) sollten Sie Ihre Fenster bis zu 30 Minuten offenlassen.

Richtig Stoßlüften: Die besten Tipps für ein gesundes Raumklima

Richtig stoßlüften bedeutet nicht, das Fenster einfach aufzureißen. Einfache Regeln helfen Ihnen dabei, einen bestmöglichen Austausch der Luft zu erreichen.

– Sorgen Sie mindestens drei bis vier Mal täglich für Durchzug.
– Verteilen Sie das Stoßlüften auf den gesamten Tag. Öffnen Sie Ihre Fenster also beispielsweise vormittags, nachmittags und abends.
– Machen Sie die Fenster ganz auf und drehen Sie die Heizkörperthermostate für die Dauer des Lüftens herunter.
– Halten Sie die Türen zwischen beheizten und ungeheizten Räumen geschlossen.
– Erhöhen Sie die Frequenz, wenn Sie sich länger in der Wohnung aufhalten.
– In Bad und Küche müssen Sie häufiger stoßlüften. Hier ist das Feuchtigkeitsaufkommen besonders groß. Öffnen Sie die Fenster nach jedem Duschen oder Kochen.
– Pflanzen geben Feuchtigkeit an die Raumluft ab. Zimmer, in denen Sie Pflanzen stehen haben, sollten Sie ebenfalls öfter lüften. Gleiches gilt für Räume, in denen Sie Wäsche trocknen.
– Im Schlafzimmer empfiehlt sich die Stoßlüftung direkt nach dem Aufstehen. Schlafen Sie bei geschlossenem Fenster, müssen Sie mehrfach lüften.
– Nutzen Sie ein Hygrometer. Zeigt es mehr als 65 Prozent relative Feuchte an, ist es Zeit für die Stoßlüftung.

Stoßlüften in Corona-Zeiten

Im Kampf gegen Corona ist die Stoßlüftung eine wichtige Maßnahme des Infektionsschutzes: Der regelmäßige Luftaustausch senkt das Übertragungsrisiko deutlich. Auch hier ist das Kippen der Fenster nicht ausreichend. Im Abstand von etwa 45 Minuten sollten sämtliche Fenster für jeweils 10 bis 15 Minuten geöffnet werden. Diese Regelungen gelten sowohl für Großraumbüros als auch für Klassen- oder Wartezimmer.

Kondenswasser am Fenster trotz Stoßlüften – was tun?

Es bildet sich Kondenswasser am Fenster, obwohl Sie regelmäßig lüften? Das kann auf eine unzureichende Dämmung hinweisen. Hier kann sich ein Austausch der Fenster oder der Einbau einer kontrollierten Wohnraumlüftung als sinnvoll erweisen.