Wie haben Sie es zu Hause am liebsten? Kuschelig warm, eher neutral („wohltemperiert“) – oder sogar ein wenig kühl, kurz vor der Gänsehaut? Die ideale Zimmertemperatur ist eine Frage des persönlichen Empfindens. Experten empfehlen für die Wohnräume Temperaturen zwischen 19 und 23 Grad Celsius sowohl im Sommer als auch während der Heizperiode, abhängig unter anderem vom Verwendungszweck eines Zimmers.

Die optimale Raumtemperatur – gut fürs Wohlbefinden, für die Umwelt und den Geldbeutel

Das Offensichtliche zuerst: Wer fröstelt, kalte Finger oder Füße bekommt oder um Schulter und Nacken friert, der darf mit Muskelverspannungen und allgemeinem Unwohlsein rechnen. Unbehagen tritt jedoch auch ein, wenn uns zu warm ist. Eine Faustregel besagt, dass jedes Grad zu viel oder zu wenig uns fünf Prozent der Leistungsfähigkeit kostet, über die wir bei optimalem Raumklima verfügen. Ist die Luft zu trocken, leiden die Schleimhäute und das gesamte Immunsystem, und auch feucht-kalte Luft in Innenräumen kann krank machen, da sie Schimmelbildung begünstigt

Regelmäßiges Lüften und ein zuverlässiger Raumtemperaturregler helfen bei der Wärmeregulierung – und darüber freut sich auch die Umwelt. Die erleidet nämlich doppelt Schaden, verbrennen wir zu viele Heizmittel fossiler Herkunft: Jahr für Jahr gelangen Millionen Tonnen CO2 in die Atmosphäre, wo sie zu Luftverschmutzung und Erderwärmung beitragen. Zudem gehören Kohle, Erdöl oder Erdgas zu den nicht-erneuerbaren Ressourcen. Bauherren, denen die Umwelt am Herzen liegt, sehen sich nach modernen Heizsystemen um, die auf nachhaltigen Energielieferanten basieren.

Das Schlafzimmer – im Optimalfall angenehm kühl

Wer den Morgen erfrischt und ausgeruht begrüßen will, stellt das Thermostat während der Nacht an besten auf 16 bis 18 Grad. Die kühlere Umgebung erlaubt dem Körper, eine gesunde Ruhetemperatur (normal sind 36 Grad) zu halten und nicht allzu viel Feuchtigkeit über die Haut verlieren. Schlaf bei zu viel Wärme führt dank des Flüssigkeitsverlusts zur Unterversorgung unserer Gehirnzellen mit Sauerstoff – und das wiederum zu Unwohlsein und Kopfschmerzen. Bei kühlerem Wetter sollten Sie dem Schlafzimmer tagsüber eine zumindest „überschlagene“ Temperatur von etwa 14 Grad gönnen, um Schimmelkolonien und eingefrorenen/platzenden Leitungen vorzubeugen.

Entspannende Wärme im Wohnzimmer

Abends und am Wochenende spielt sich das Familienleben üblicherweise im Wohn- und Essbereich ab – im Normalfall ohne viel körperliche Action. Ungefähr 21 Grad empfinden die meisten Menschen in unseren Breiten als angenehme Raumtemperatur, will man es sich auf dem Sofa gemütlich machen. Sind Kinder dabei, darf es gerne noch ein oder zwei Grad wärmer sein.

Zimmertemperatur für die Kleinen

Erwachsene und größere Kinder schlafen besser, wenn es etwas kühler ist. Bei Babys und Kleinkindern dagegen reift die körpereigene Wärmeregulation nur allmählich heran. Weil ein Baby beziehungsweise kleines Kind sich auch im Schlaf sehr viel bewegt, ist es besser, sie nicht allzu warm einzupacken. Stattdessen empfiehlt sich ein angemessenes Raumklima, damit sich die Körpertemperatur nicht zu stark senken kann, wenn sie sich freistrampeln, und nicht überhitzen, weil sie zu viel anhaben. Nachts sollte die Zimmertemperatur für die Kleinen nicht unter 18 Grad sinken, tagsüber um die 22 – 23 Grad liegen.

Kühl in der Küche, kuschelig im Bad

In einer gut genutzten Küche braucht es nur eine niedrige Normaltemperatur – das geschäftige Hin und Her sorgt für Bewegungswärme; zusätzlich heizen Herd, Backofen und andere Großgeräte ein. Frische 18 Grad Celsius gelten hier als die richtige Zimmertemperatur. In einer Wohn- oder offenen Küche, in der Sie länger gemütlich verweilen, dürfen es allerdings gerne ein paar Grad mehr sein.

Und das Badezimmer? Es kommt drauf an – ist es klein, wärmen eine heiße Dusche oder ein wohltemperiertes Vollbad meistens zur Genüge auf. Dennoch sollten Sie nicht ganz aufs Heizen in den Nassräumen verzichten, damit sich kein Schimmel bildet. Für das Bad als Wellnessoase ist eine Zimmertemperatur von 24 Grad ideal.