Teppich für FußbodenheizungDass Fußbodenheizung und Teppich sich gegenseitig ausschließen, ist ein immer noch verbreiteter Irrglaube. Zwar gibt es in puncto Material, Größe und Untergrund einiges zu beachten, doch müssen Sie nicht grundsätzlich auf Teppiche verzichten.

Wie beeinflusst ein Teppich die Funktion der Fußbodenheizung?

Bei einer Flächenheizung führt jede zusätzliche Dämmschicht zu einem erhöhten Energieverbrauch. Das heißt, je höher der Wärmedurchlasswiderstand, desto höher ist auch der Heizungsverbrauch. Dabei ist es entscheidend, alle Bodenbeläge insgesamt zu betrachten. Fliesen haben eine sehr geringe Dämmwirkung und sind daher der ideale Bodenbelag für Fußbodenheizungen. Anders sieht es bereits bei Laminat oder Parkett aus. Zudem ist nicht jede Holzart für die wechselnde Wärmebelastung geeignet. Ein zusätzlicher Teppich kann den Effekt noch verstärken. Daher ist Parkettboden aus Buche, Kirsche oder kanadischem Ahorn nicht zu empfehlen. Hier sollten Sie auf Eiche oder Robinie zurückgreifen. Tropenhölzer stellen eine weitere Alternative dar.

Ist Auslegeware mit einer Fußbodenheizung kombinierbar?

Großflächiger Teppichboden ist zwar aus energetischen Gesichtspunkten nicht ideal, jedoch grundsätzlich zu realisieren. Allerdings sollten Sie Lufteinschlüsse zwischen Oberboden und Teppich möglichst vermeiden. Denn diese erhöhen die dämmende Wirkung zusätzlich. Lufteinschlüsse verhindern Sie durch eine vollflächige Verklebung. Der Teppichboden sollte zudem möglichst nah am Estrich liegen. Falls bereits ein Bodenbelag vorhanden ist, werden Sie nicht umhinkommen, diesen zu entfernen. Das gilt für Parkett und Laminat ebenso wie für Vinyl. Einzig Fliesen können als Untergrund für Ihre Auslegeware erhalten bleiben. Vor diesem Hintergrund lohnt es sich, zweimal zu überlegen, ob die Entscheidung für den Tepppichboden wirklich alternativlos ist. Schließlich spielen neben den erhöhten Kosten auch Lebensdauer und Reinigungsaufwand eine Rolle. Die Kombination aus Hartböden und Dekoteppichen bietet sich in diesem Fall als Kompromisslösung an.

Welche Arten von Teppich sind grundsätzlich für eine Fußbodenheizung geeignet?

Zunächst einmal ist das Material von entscheidender Bedeutung. Da der Teppich dauerhaft erwärmt wird, gilt es zu verhindern, dass Fasern oder Untergewebe giftige Dämpfe oder Gase an die Umgebung abgeben. Daher sind geeignete Teppiche mit einem speziellen Symbol versehen. Es zeigt die vereinfachte Darstellung des Leitungssystems mit drei Pfeilen, die nach oben zeigen: Weiß in einem roten Kreis. Die Hersteller weisen auf die Eigenschaft „Fußbodenheizungsgeeignet“ standardmäßig hin. Sodass Sie auch beim Online-Kauf auf der sicheren Seite sind.

Besonders eignen sich Naturfasern wie Jute oder Sisal. Auch viele robuste Produkte aus Kunstfasern wie Polypropylen halten den Temperaturschwankungen zuverlässig stand. Neben dem speziellen Symbol für Fußbodenheizung sind diese Gütesiegel ein Hinweis auf geprüfte schadstoff- und emissionsarme Qualität:

– TÜV Umweltsiegel
– Europäische Teppichgemeinschaft | rotes „t“
– Qualitätszeichen des natureplus e.V.
– GuT-Siegel | Gemeinschaft umweltfreundlicher Teppiche e.V.

Im Hinblick auf die Wärmedämmung sind kurzflorige Teppiche vorzuziehen. Besser noch: Sie entscheiden sich für ein besonders wärmedurchlässiges Flachgewebe. Insgesamt ist es ratsam, Teppiche auf einer Fußbodenheizung nur sparsam einzusetzen. Wählen Sie daher gezielt kleinere Exemplare aus, die durch Farbe und/oder Design überzeugen.