Der Thermostatkopf der Heizung ist der Regler, der am Heizwasserzulauf des Heizkörpers angebracht ist.
Seit es Thermostatköpfe in der Massenfertigung gibt, sind sie als Regelungselemente für Heizkörper Standard. Im Folgenden erfahren Sie mehr zum Aufbau und zur Funktionsweise. Informieren Sie sich hier über einige am Markt verfügbare Produkte.
Wie funktioniert ein Thermostatkopf?
Der runde Thermostatkopf sitzt auf einem Heizkörperventil. Dieses reagiert durch einen Ausdehnungs- und Zusammenziehmechanismus auf die Temperatur. Das Innere des Thermostatkopfes bildet mit seinem Aufbau Leitplanken oder Führungsschienen für den Ventilstift.
Je nach Einstellung blockiert oder steuert er die Ventilbewegung und reguliert so die Durchflussmenge des Heizwassers. Die justierte Gegenkraft wird durch eine Sollwertfeder ausgeübt, die den Einstellungswert mechanisch „übersetzt“. Die Temperaturinformation kann dabei aus dem Ventilkopf selber oder einem, mit Fernfühler ausgestatteten, Regelinstrument stammen.
Aufbau und Funktion
Ein mechanischer Thermostatkopf besteht aus neun einzelnen Bauteilen, die von fünf Ventilbauteilen zum Gesamtregler ergänzt werden. Die neun Kopfbauteile bestehen aus:
- Wellrohr
- Intern oder extern angesteuerte Fühlerspindel
- Feder für den Sollwert
- Stopfbuchsenstift
- Stopfbuchsenführung
- Einstellring
- Ventilspindel
- Dichtungsring
- Rückhol- oder Gegenfeder
Wenn ein Thermostatkopf zu wechseln ist, ziehen Heizungsbesitzer diesen Aufbauverbund als zusammengehöriges Bauteil vom Heizkörperventil ab und stecken den neuen Kopf auf. Eine seitliche Haltelaschenverschraubung sorgt für dessen Fixierung.
Um die „Bewegung“ des Öffnungs- und Schließmechanismus zu steuern, wird ein flüssiger, gasförmiger oder aus Wachs bestehendes Aktorbauteil eingesetzt. Durch Ausdehnung und Schrumpfen bei Temperaturveränderungen verschiebt sich ein Stößel oder Stopfbuchsenstift. Mit Druckausübung oder Gewährung auf die Ventilspindel wird der Ventilkugel die Möglichkeit gegeben, den Wasserdurchfluss zu vergrößern oder zu reduzieren.
Mechanisches Prinzip weiterentwickelt
Wenn ein Thermostatkopf elektronisch funktioniert, ist das Wirkprinzip der mechanischen Ausführung sehr ähnlich. Im Bemessen und Erfühlen der Temperatur ersetzt allerdings ein elektrischer Sensor das Aktorbauteil. Ein Motor bewegt den Stößel beziehungsweise Stopfbuchsenstift. Die Entwicklung elektronischer Steuerungen hat dazu geführt, eine Vielzahl technischer Parameter programmierbar zu machen.
Früher und Heute
Einfach mechanische Modelle aus früheren Zeiten ließen sich nur durch manuelles Auf- und Zudrehen anlassorientiert regulieren. Elektronische Schaltkreise ermöglichen das „Einprogrammieren“ von automatischen Regelungsänderungen am Thermostatkopf nach dem Prinzip „wenn, dann“.
Seit Haus- und Sanitärelektronik auch digital geregelt entwickelt und angeboten wird, haben sich die Steuerungsparameter und die Anpassungsvarianten vervielfacht.
Produktarten und Hersteller
Thermostatköpfe müssen oder sollen meist ausgewechselt werden, ohne das funktionierende Heizkörperventil zu demontieren. Alle renommierten Hersteller in Deutschland und Europa bieten Adapter an, wenn ein Austausch bei gleichem oder erweitertem Leistungsumfang erfolgt. Für den Austausch eines Ventils bietet Danfoss beispielsweise Produkte mit integriertem Differenzdruckregler an.
Vorteil für den Thermostatkopf
Ein elektrischer Stellantrieb lässt sich vielfach mit Smarthome-Lösungen kombinieren, um Steuerungsaufgaben über Smartphone und Internet zu ermöglichen. Ein ähnliches Produktportfolio bietet Heimeier an.
Der Hersteller führt etwa 120 Modellvarianten, die auch unter dem Namen der Hauptmarke IMI vertrieben werden. Die Erweiterung vom „Lokalabtaster“ zu einem Thermostat mit Fernfühlabfrage ist durch den einfachen Austausch des Kopfes ohne Ventil möglich.
Von einfacher Mechanik zu digitalen Allerkönnern
Auch ein Thermostat von Oventrop ist mit oder ohne Ventilwechsel austauschbar. Allerdings ermöglicht die breite Auswahl an Ventilarten eine umfangreiche Optimierung der Heizkörperregelung. Neben den Köpfen umfassen die Produktgruppen Raumthermostate, Stellantriebe, Ventile für Heizungsanlagen mit einem oder zwei Strängen, Rücklauftemperaturbegrenzer, Spezial- und Zusatzventile zum manuellen hydraulischen Druckausgleich. Neben den technischen und funktionalen Spezifikationen können Thermostatköpfe mit Displayanzeige und digitalen Schnittstellen aller Art ausgestattet sein.
Kostenpunkt Thermostatkopf
Mechanische Einzelthermostatköpfe und Adapter werden zu Preisen ab 10 Euro pro Stück angeboten. Elektronische Modelle beginnen ab etwa 20 Euro. Funktionen wie Funkübertragungen und erweiterte digitale Steuerungskommunikation führen zu Preisen von bis zu 80 Euro pro Stück.
Unter den Spitzenprodukten sind „lernfähige“ Thermostatsysteme erhältlich, die gebäudespezifische Wärmeverteilungswerte und äußere Einflüsse wie Sonneneinstrahlung berücksichtigen.