Der Transmissionswärmeverlust zeigt an, wie viel Wärme durch Bauteile Ihres Eigenheims entweicht. Wir zeigen Ihnen, wie er berechnet wird und welche Maßnahmen zur Reduzierung von Energieverlusten sinnvoll sind.

Transmissionswaermeverlust am Haus

Was ist der Transmissionswärmeverlust?

Bei mäßig gedämmten Häusern entweicht Wärme. An Türen, Fenstern und Rohrleitungen entstehen Wärmebrücken, die wertvolle Heizenergie an die Außenluft ableiten. Doch der größte Verlust entsteht durch Wärmeenergie, die durch Wände nach außen geführt wird.

Definition

Der Transmissionswärmeverlust ist in Formeln und Berechnungen als HT abgekürzt. Dieser beschreibt den Wärmeverlust durch wärmeübertragende Flächen eines Gebäudes.

Ein spezifischer Transmissionswärmeverlust ist beschrieben durch die Summe der U-Werte aller Bauteile im Verhältnis zur gesamten Gebäudefläche.

Was ist unter dem Wärmedurchgangskoeffizienten zu verstehen?

Der U-Wert, oder auch Wärmedurchgangskoeffizient genannt, gibt Aufschluss darüber, wie viel Wärme in Watt pro Kelvin und Quadratmeter über ein Gebäudebauteil an die Außenluft abgegeben wird.

Die Energieeinsparverordnung 2016 schreibt für alle Neubauten, die ab dem 1. Januar 2016 erbaut werden, folgende zulässige Werte vor:

Bauteil

zulässige Richtwerte nach EnEV für den Wärmedurchgangskoeffizienten in W/(m²K)

Außenwand 0,21
Bodenplatte (Wände und Decken zu
unbeheizten Räumen)
0,26
Dach 0,15
Fenster, Fenstertüren 0,98
Außentüren 1,35

Für einzelne oder vorgefertigte Bauteile wie zum Beispiel Fenster finden Sie Angaben zum Wärmedurchgangskoeffizienten beim jeweiligen Hersteller.

Vorgaben der EnEV 2016 für Bauherren

Die Energieeinsparverordnung, kurz EnEV, verpflichtet seit 2009 Bauherren zur Einhaltung energetischer Effizienzstandards. Die Vorgaben der EnEV unterstützen die Bundesregierung bei der Realisierung energiepolitischer Ziele und sollen bis zum Jahr 2050 einen nahezu klimaneutrale Gebäudebestand in Deutschland herstellen.

Insbesondere für Neubauten gelten Vorgaben für Wärmedämmung und zulässigen Wärmeverlust.

Unterschiede bestehen dabei in der Art des Gebäudes:

    Während ein freistehendes Wohnhaus einen maximalen Wärmeverlust von 0,40 Watt pro Kelvin und Quadratmeter verzeichnen darf, hat ein Wohngebäude, dass an einem anderen Gebäude angebaut ist, einen Wert von 0,45 Watt pro Kelvin und Quadratmeter zu erfüllen.

Gebäudetyp

Höchstwert des spezifischen Transmissionswärmeverlust in(m²K)

Freistehend
Gebäudenutzfläche AN < 350 m²
Gebäudenutzfläche AN > 350 m²
0,40
0,50
Einseitig angebautes Wohngebäude 0,45
Alle anderen Wohngebäude 0,65

Grund dafür ist, dass bei einem einseitig angebautem Wohngebäude lediglich über drei Hausseiten Wärme an die Außenluft entweichen kann. Die angebaute Seite leitet die Wärme bestenfalls in das andere Wohngebäude, was per Definition keinem Wärmeverlust entspricht.

Transmissionswärmeverlust berechnen

Für die Berechnung des Transmissionswärmeverlust gilt keine spezifische Formel. Sofern bekannt kann ein Bauherr oder Eigenheimbesitzer die U-Werte des jeweiligen Bauteils aufsummieren und mit dem Verhältnis des Bauteils zur gesamten Gebäudefläche gewichten.

Für Neubauten ist es empfehlenswert, bereits vor Baubeginn den Transmissionswärmeverlust zu kalkulieren und auf Konformität mit der Energieeinsparverordnung 2016 zu prüfen. Denn erfüllt das Wohngebäude nicht diese Vorgaben, kommt es zu teuren Nacharbeiten, die schnell mehrere tausend Euro kosten können.

Auch bei bestehenden Gebäuden ist Vorsicht geboten: Verändern Sie im Rahmen von Sanierungs- oder Renovierungsarbeiten mehr als 10 Prozent einer Bauteilsfläche, so sind Sie durch die Energieeinsparverordnung verpflichtet auch die restliche Bauteilfläche EnEV-konform zu sanieren.

Somit lohnt sich in jedem Falle die Beratung durch einen lizensierten Energieberater.

Wärmeverluste reduzieren

Passiv- oder Niedrigenergiehäuser kompensieren Transmissionswärmeverluste weitgehend durch solare Wärmegewinne. Zusätzlich erfüllen diese Häuser hohe Energie- und Dämmstandards und minimieren auf diese Art und Weise Verluste durch entweichende Wärme.

Um Wärmeverluste zu reduzieren, können Sie die Dämmung Ihres Eigenheimes verbessern. Jede zusätzliche Dämmschicht hindert mehr Wärme am Entweichen und spart Ihnen bares Geld für Heizkosten. Denn je mehr Wärme entweicht, desto mehr müssen Sie heizen, um die Raumtemperatur konstant zu halten.

Dabei haben Sie verschiedene Möglichkeiten zu dämmen:

Weitere Informationen zu den einzelnen Dämmungsarten erhalten Sie auf der jeweiligen Seite.