Wärmepumpen bilden in Deutschland eher die Ausnahme, trotz attraktiver Förderungen und dem Umstand, dass sie zu den Top-Lösungen zählen, um eine Immobilie mit regenerativer Energie zu betreiben. Geschuldet ist das mitunter den eher höheren Anschaffungskosten, die mit dem Erwerb einer Wärmepumpe einhergehen. Diese lassen sich reduzieren, indem Sie die Wärmepumpe gebraucht kaufen: dabei gibt es aber einiges zu beachten!
Kosten sparen ja, aber nicht um jeden Preis!
Ob eine Brauchwasser-Wärmepumpe oder ein innovatives, hocheffizientes Modell, wie beispielsweise die Wärmepumpe mit Speicher: regenerative Energien machen sie sich alle zu Nutze, Unterschiede gibt es aber dennoch. So zum Beispiel mit Hinblick auf den Hersteller. Namhafte Hersteller für Wärmepumpen sind beispielsweise Zodiac und Dimplex. Wenn Sie eine Wärmepumpe gebraucht kaufen, sollten Sie auf gar keinen Fall das erstbeste Angebot wählen. Wie bei allen anderen Artikeln ebenso, die Sie mitunter erwerben möchten oder es schon getan haben, lohnt es sich die Breite und Tiefe des Gebrauchtmarktes auszuschöpfen. Vergleichen Sie die Angebote untereinander und achten Sie darauf, wie detailliert die Händler oder Privatpersonen die Wärmepumpe beschreiben. Bedenken Sie zudem, dass Sie mitunter noch etwas Geld sparen können, wenn der Verkäufer die Anlage zur Verhandlungsbasis ausschreibt.
Insbesondere aber empfiehlt es sich, die Anlage zuvor von einem Fachmann gründlich prüfen zu lassen. Das gilt ganz besonders, wenn Ihnen in diesem Bereich qualifiziertes Fachwissen und die nötige Erfahrung fehlen. Der Experte kann alle Bauteile überprüfen, nicht nur auf ihre Funktionstüchtigkeit, sondern beispielsweise auch mit Hinblick auf den bereits stattgefundenen Verschleiß. Der lässt sich nämlich nicht rückgängig machen und führt zwangsläufig dazu, dass Sie das verschlissene Bauteil früher oder später ersetzen müssen – was natürlich zu Lasten der Wirtschaftlichkeit geht.
Idealerweise erwerben Sie ein Modell, das mit dem D-A-CH-Gütesiegel ausgezeichnet wurde. Selbiges wird lediglich an Hersteller vergeben, die dem Bundesverband Wärmepumpe e.V. (kurz: BWP) beziehungsweise dem österreichischen und schweizerischen Äquivalent angehören. Die Verbände nehmen die Hersteller in die Pflicht, höchste Qualitätsstandards zu erfüllen – und diese von unabhängigen Laboren bestätigen zu lassen. Solch ein Siegel ist nach Ablauf (nach drei Jahren) erneut zu beantragen. Diese Wärmepumpen geben Ihnen ein Grundmaß an Sicherheit, selbst wenn Sie sie gebraucht erwerben.
Gebrauchte Wärmepumpe in ein ganzheitliches Konzept integrieren
Es empfiehlt sich, eine gebrauchte Anlage in ein ganzheitliches Konzept integrieren zu lassen. Neben den Wärmepumpen selbst, gilt es nämlich auch die Wärmequelle und beispielsweise die Heizkreise zu berücksichtigen. Selbst eine eigentlich hochwertige Wärmepumpe büßt maßgeblich in ihrer Effizienz ein, wenn die weiteren Komponenten, mit denen die Anlage interagiert, nicht zu ihr passen oder die gesamte Anlage nicht zum Dämmstandard des Hauses passt. Wärmepumpen sind relativ sensibel im Betrieb und können daher maßgeblich an Effizienz gewinnen oder selbige verlieren, wenn der gesamte Heizkreislauf nicht optimiert wurde.
Vor dem Kauf gründlich durchrechnen!
Erwerben Sie eine Anlage gebraucht, sparen Sie zunächst erst einmal Geld, denn die Gebrauchtanlage ist immer günstiger als eine unbenutzte Anlage im Neuzustand. Sie sollten aber bedenken, dass das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) keine gebrauchten Anlagen oder solche mit wesentlich gebrauchten Teilen/Komponenten fördert. Während Sie also beim Anschaffungspreis direkt sparen, verlieren Sie simultan die Förderung, die Sie bei einer Neuanlage dem Kaufpreis gegenrechnen würden. Daher sollten Sie vor der Anschaffung kalkulieren, ob Sie mit einer Neuanlage inklusive Förderung nicht doch günstiger kommen, als mit einer Gebrauchtanlage ohne Förderung, bei der Sie mitunter in den nächsten Jahren auch noch verschlissene Bauteile ersetzen müssten.