Wartung HeizungTrotz der großen Auswahl an Heiztechnologien heizen noch ein knappes Drittel der Haushalte in Deutschland (2019) mit Öl. Die Technik hat sich rapide entwickelt. Daher lassen sich trotz des relativ schmutzigen Brennstoffs die strengen Umweltvorgaben der Bundesimmissionsschutzverordnung (BlmSchV) und der Energieeinsparverordnung (EnEV) erfüllen. Ihre Pflicht ist es, einen modernen Brenner zu betreiben. Wie oft Instandhaltung und Wartung anfallen, beantwortet sich aus. Wenn die Abgaswerte den Anforderungen nicht mehr genügen, muss die Heizung stillgelegt werden. Die regelmäßige Wartung einer Ölheizung erhält nicht nur Effektivität und Funktionsfähigkeit. Sie schützt zusätzlich vor dem Urteil des Schornsteinfegers, das die Ölheizung in diesem Zustand nicht weiterbetrieben werden darf.

Was der Installateur beim Wartungstermin macht

Im ersten Schritt prüft der Fachmann oder Installateur den Istzustand der Funktionsfähigkeit. In Sichtprüfungen begutachtet und misst er technische Bauteile, den Druck der Anlage, Verrußen, Vor- und Rücklauftemperatur, Anschlüsse, Leitungen, Tank, Filter und Düsen jeder Art. Im Protokoll erfasst er in diesem Stadium, welche Eingriffe im zweiten Schritt, der eigentlichen Wartung, erforderlich werden. Da Öl relativ hohe Verbrennungsrückstände in allen direkt berührten Bauteilen erzeugt, stehen üblicherweise umfangreiche Reinigungsarbeiten an. Bedingt lassen sich einzelne Arbeiten selber machen, aber ohne Sachkunde ist es schwer, alle Schmutzablagerungen zu finden und zu erreichen. Im Zuge der Reinigung von Brenner und Leitungen ersetzt der Experte gegebenenfalls Düsen, Sensoren und Ventile. Durchschnittlich sollten Sie von zwei Arbeitsstunden ausgehen, was die Kosten in einem moderaten Rahmen hält.

Gesetzliche Vorschriften lassen Spielraum

Eine explizite und präzise Regelung, wie oft die Wartung einer Ölheizung Pflicht ist, gibt es nicht. Das ist allerdings auch nicht notwendig, da sich bei zu langen Zeitintervallen die Heizanlage automatisch disqualifiziert. In vielen Ratgebern stoßen Sie Formulierung, der Brenner oder die Heizung müssen jährlich gewartet werden. Das steht so in keinem Gesetzestext und keiner Vorschrift. Das Argument besteht aus dem Folgern der Annahme, dass eine seltener gewartete Ölheizung den gesetzlich geforderte Abgaswerten nicht mehr entspricht. Es ist durchaus erlaubt, einen eigenen Rhythmus festzulegen oder anlassbezogene Wartungen durchzuführen. Folgende Indikatoren bieten diese Anlässe:

  • Der Ölverbrauch steigt an
  • Die Heizleistung lässt trotz entlüfteter Leitungen nach
  • Geräte, Leitungen und Installationen entwickeln Geräusche

Eigenleistung einbringen

Eigenleistung beim Unterhalten einer Ölheizung beschränkt sich nicht auf direkte Eingriffe in der Technik. Lassen Sie sich folgende Handgriffe vom Installateur erklären, um Sie selbstständig ausführen zu können:

  • Entlüften der Heizkörper
  • Druckkontrolle am Manometer (am Ausgleichsgefäß)
  • Akustische Klopfkontrolle des Ausgleichsgefäßes
  • Vor Auffüllen des leeren Öltanks Reinigungsbedarf einschätzen
  • Je nach Anlage- und Brennertyp Reinigung des Brennraums

Wenn Sie diese Arbeiten selber machen, nehmen Sie dem Installateur Arbeit ab. Das senkt die Kosten und kann zusätzliche Energieersparnis bewirken. Wie oft Sie selber „Hand anlegen“, entscheiden Sie. Empfehlenswert ist ein Überbrückungstermin zwischen den regulären jährlichen Wartungsterminen und das Vorbereiten vor dem Haupttermin. Die Überbrückung entfaltet ihre optimale Wirkung in der ausgehenden Heizperiode zwischen Februar und April.

Moderate Kosten und Spareffekt

Angesichts der „harten“ Arbeit der Ölheizung sechs bis acht Monate im Jahr kostet eine Wartung nicht viel. Eine normale Ölheizung im Einfamilienhaus ist in bis zu zwei Stunden wieder optimiert und sauber. Übersehen Sie neben der Betriebssicherheit und Funktionstüchtigkeit nicht das Sparpotenzial. Eine optimal eingestellte und effizient arbeitende Heizung kostet Sie permanent weniger Brennstoff. Experten gehen alleine durch die Reinigung und dem sauberen Zustand von bis zu drei Prozent jährlich geminderten Ölverbrauch aus. Die Arbeitszeit schlägt mit bis zu 200 Euro zu Buche, zuzüglich den Kosten für Ersatzteile.