Ob Hinterlüftungsgitter oder die verschiedenen Formen der Vollsparrendämmung – Wir informieren Sie über die Möglichkeiten der Hinterlüftung. Erfahren Sie, wie Sie mit hinterlüfteten Wänden die Bildung von Feuchtigkeit reduzieren.
Hinterlüftung

Der allgemeine Zweck der Hinterlüftung

Die Hinterlüftung wird vor allem am Dach und an den Außenwänden installiert. Durch sie wird die Feuchtigkeit abtransportiert. Zwischen der wettergeschützten Außenschicht und der tragenden Konstruktion ist eine Lüftungsebene eingebaut.

Die Außenluft durchströmt diesen Bereich und transportiert die Feuchtigkeit nach außen. Damit die Belüftung langfristig funktioniert, ist es wichtig ausreichend große Lüftungsquerschnitte zu realisieren und den Strömungsverlauf ungehindert zu ermöglichen.

Einsparpotenziale realisieren

Durch die zusätzliche Schicht der Hinterlüftung, verbessert sich die Wärmedämmung des Hauses. So können Hausbesitzer durch die Installation einer Hinterlüftung Energie- und Heizkosten sparen. Denn jährlich entweichen bis zu 20 Prozent der Wärmeenergie durch ungedämmte Dächer.

Welche Vorteile bringen mir die Konstruktionen?

Dachräume unterliegen vielfach nicht der gleichen Nutzung wie ein Wohnraum. Der Dachraum ist ohne Beheizung einem wechselnden Klima ausgesetzt. Regen und Luftfeuchtigkeit dringen ein und Kondenswasser bildet sich.

Die Fassade ist gefährdet, da zwischen außen und innen ein Temperaturunterschied besteht. Eine hinterlüftete Holzfassade verhindert dies.

Der zentrale Vorteil

Besonders effizient erweist sich die Hinterlüftung gegen Feuchtigkeit:

  • feuchte Außenwände trocknen schneller ab
  • Feuchtigkeit wird kontinuierlich abtransportiert
  • Schaffung einer Sperre, die den kapillaren Feuchtigkeitstransport ins Mauerwerk verhindert

Feuchtigkeit reduzieren – Lüftungsgitter im Dachbereich einsetzen

Damit die Luft im Dachstuhl zirkulieren kann, sind Lüftungsgitter erforderlich. In der DIN 4108 Teil ist definiert, dass ein Lüftungswinkel oder ein Lüftungsgitter über einen Mindestlüftungsquerschnitt von 200 cm²/m verfügt. Die Lüftungsgitter bieten zudem Schutz gegen ungebetene tierische Eindringlinge, die sich gerne im Warmen einnisten. Die meisten Lüftungsgitter bestehen aus UV-beständigem Kunststoff oder Aluminium.

Der Aufbau der hinterlüfteten Fassade

Die hinterlüftete Holzfassade ist erforderlich, um Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk fernzuhalten. Die Bekleidung ist hierfür nicht direkt auf das Mauerwerk aufzubringen. Sie montieren eine Unterkonstruktion, welche die Bekleidung und die Wärmedämmung voneinander trennt.

Der Bereich der Dämmung umfasst alle Bauteile für den Brandschutz, den Wärmeschutz, den Schallschutz und den Feuchtigkeitsschutz. Die Bekleidung fungiert als Witterungsschutz. Zwischen beiden Bereichen wird ein Hinterlüftungsraum geschaffen, durch den sich der Feuchtigkeitshaushalt des Gebäudes regulieren kann.

Hinterlüftete Holzfassade im Detail

Sie können die Dämmung der Fassade mit Hilfe spezieller Dämmplatten realisieren. Die Platten bringen Sie zwischen horizontalen Profilhölzern oder auf Stoß direkt am Mauerwerk auf. Die eigentliche Fassade ist auf einer Konterlattung aus Tragprofilen befestigt. Sie ist vorgehängt. Die Bausubstanz wird durch eine schlagregendichte und hochbeanspruchbare Fassade gut geschützt.

Welches Material eignet sich?

Achten Sie bei der Auswahl darauf, vollständig getrocknetes Holz zu nutzen. Im modernen Bau wird vermehrt die Aluminium-Unterkonstruktion eingesetzt.

Sie kann in das Blitzschutzkonzept des Hauses eingeplant werden. Die genauen Berechnungen sind von einem zertifizierten Fachbetrieb vorzunehmen.

Die Unterkonstruktion fertigen Sie aus Edelstahl, Aluminium oder Holz an. Üblich sind auch Kombinationen aus den verschiedenen Materialien. Mit Hilfe der Unterkonstruktion gleichen Sie Bautoleranzen und Unebenheiten aus. Holz ist das klassische Material, welches für den Bau der Unterkonstruktion eingesetzt wird.

Als Alternative für die kurzfristige Feuchtigkeitsbekämpfung eignet sich auch ein Luftentfeuchter. Dieser ist jedoch elektrisch betrieben und somit langfristig kostenintensiver als eine hinterlüftete Fassade.

Die Vollsparrendämmung ohne Hinterlüftung

Bei einer Vollsparrendämmung mit Hinterlüftung sollten hinter der Dämmung bis zur Unterspannbahn rund drei Zentimeter Luft belassen werden. Die Luft kann dadurch auch hinter der Dämmung noch zirkulieren. Entscheiden Sie sich für die Variante ohne Hinterlüftung, bringen Sie die Unterspannbahn direkt auf der Dämmung auf. Die Sparrendicke ist dadurch geringer und Sie sparen Material ein.

Unser Tipp

Achten Sie bei der Form der Hinterlüftung im Dach darauf, dass die Funktionsfähigkeit der Folie über die gesamte Nutzungsdauer aufrechterhalten werden muss. Verklebt beispielsweise die Membran, kann Feuchtigkeit eindringen und Probleme entstehen.

Die Luftfeuchtigkeit sollte sowohl in Wohnräumen als auch im Dachraum 60 Prozent nicht überschreiten.