Wärmedämmung ist ein zentraler Aspekt des modernen Bauens und Sanierens. Eine Gebäudeisolierung sorgt dafür, den Energieverbrauch eines Gebäudes zu reduzieren und das Raumklima zu verbessern. Durch eine effektive Wärmedämmung wird verhindert, dass Wärme unkontrolliert durch Wände, Dächer und Böden entweicht. Dies führt nicht nur zu einer angenehmeren Wohnatmosphäre, sondern senkt auch die Heizkosten erheblich und trägt zum Umweltschutz bei. Die Wahl des richtigen Dämmmaterials und der passenden Dämmtechnik spielt eine entscheidende Rolle, um den Energiebedarf eines Gebäudes nachhaltig zu senken und es gleichzeitig vor Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung zu schützen. Die Dämmung leistet somit nicht nur ein Beitrag zur Energieeffizienz, sondern stellt auch eine Investition in den langfristigen Werterhalt eines Gebäudes dar.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Wärmedämmung reduziert den Energieverbrauch eines Gebäudes, senkt Heizkosten und verbessert das Raumklima, indem sie Wärmeverluste verhindert und das Gebäude vor Feuchtigkeit schützt.
- Es gibt verschiedene Dämmstoffe und Dämmmethoden, wie Fassadendämmung, Dachdämmung, Kellerdeckendämmung und Perimeterdämmung, die je nach Gebäudebereich und Anforderungen eingesetzt werden.
- Die Kosten für Dämmmaßnahmen variieren stark je nach Methode und Material, liegen jedoch meist zwischen 30 und 200 Euro pro Quadratmeter, abhängig von der Art der Dämmung und den baulichen Gegebenheiten.
Wie funktioniert die Wärmedämmung?
Für die Isolierung werden Stoffe genutzt, die ein schlechter Wärmeleiter sind, also vor allem leichte Stoffe mit geringer Dichte. In den meisten Fällen beruht eine Wärmedämmung auf der schlechten Wärmeleitfähigkeit von Luft – genauer gesagt von ruhender Luft. Die Dämmstoffe müssen daher luftdicht umhüllt sein und bestenfalls lückenlos verpackt. Somit dringt keine Wärme aus oder ein. Aus diesem Grund ist die Wärmedämmung nicht nur sinnvoll für den Winter, sondern auch für den Sommer. Während im Winter keine Wärme hinaus strömt, dringt im Sommer keine Wärme ein. Sie profitieren also doppelt von einer Isolierung Ihres Hauses.
Welche Dämmstoffarten gibt es?
Zur Klassifizierung von Dämmstoffen unterteilt man grob in organische und anorganische Dämmstoffe. Organische Dämmstoffe bestehen aus Kohlenstoffverbindungen und sind aus synthetischen oder natürlichen, nachwachsenden Rohstoffen erzeugt. Beispiele für natürliche Rohstoffe sind hierbei Flachs und Kork, während bei synthetischen Materialien oft zu Polystyrol gegriffen wird. Als Anorganische Dämmstoffe bezeichnet man Nicht-Kohlenstoffverbindungen. Auch sie bestehen aus synthetischem oder natürlichem Rohmaterial. Um auch hierfür Beispiele zu nennen sind die synthetischen Materialien meist Mineralfasern oder Schaumglas, während bei natürlichen anorganischen Dämmstoffen oft zu Gesteinen wie Perliten gegriffen wird.
Arten von Isolierungen
Es gibt verschiedene Arten von Wärmedämmungen, die je nach Gebäudebereich und baulichen Anforderungen eingesetzt werden:
Fassadendämmung
- Vollwärmeschutz (WDVS): Hierbei wird ein Dämmstoff direkt auf die Außenwand aufgebracht und anschließend verputzt. Dies ist die häufigste Form der Fassadendämmung.
- Vorhangfassade: Eine Dämmschicht wird hinter einer vorgehängten Fassade angebracht. Diese Methode ist besonders effektiv bei Altbausanierungen.
Dachdämmung
- Zwischensparrendämmung: Der Dämmstoff wird zwischen die Dachsparren eingebracht, eine gängige Methode bei Neubauten.
- Aufsparrendämmung: Die Dämmung wird auf den Dachsparren angebracht, was eine durchgehende Dämmfläche ohne Wärmebrücken schafft.
Untersparrendämmung: Eine zusätzliche Dämmschicht wird unterhalb der Dachsparren angebracht, oft als Ergänzung zur Zwischensparrendämmung.
Keller- und Deckendämmung
- Kellerdeckendämmung: Wird von unten an der Kellerdecke angebracht, um den Wärmeverlust aus den Wohnräumen in den ungeheizten Keller zu minimieren.
Bodendämmung: Eine Dämmschicht wird unter dem Estrich oder der Bodenplatte angebracht, was besonders bei Neubauten oder umfassenden Renovierungen sinnvoll ist. - Innendämmung: Innenwanddämmung: Wird verwendet, wenn eine Außendämmung nicht möglich ist, etwa bei denkmalgeschützten Gebäuden. Hierbei wird die Dämmung von innen an die Wände angebracht.
Perimeterdämmung
- Perimeterdämmung: Wird im erdberührten Bereich, also an Kellerwänden und Bodenplatten, eingesetzt. Diese Dämmung ist besonders widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit und Druck.
Dämmung von Hohlräumen: - Kerndämmung: Wird bei zweischaligem Mauerwerk eingesetzt, indem der Hohlraum zwischen den Mauerschalen mit Dämmmaterial gefüllt wird.
Die Kosten einer Fassadendämmung
Die Kosten für die Dämmung eines Hauses können stark variieren, abhängig von der Art der Dämmung, dem verwendeten Material, der Gebäudestruktur und der Region. Hier sind einige allgemeine Richtwerte:
Fassadendämmung
- Fassadendämmung (WDVS): Die Kosten liegen in der Regel zwischen 100 und 150 Euro pro Quadratmeter. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit einer Fassade von etwa 150 Quadratmetern können die Gesamtkosten zwischen 15.000 und 22.500 Euro betragen.
Dachdämmung
- Zwischensparrendämmung: Etwa 50 bis 100 Euro pro Quadratmeter.
- Aufsparrendämmung: Teurer, mit Kosten zwischen 120 und 200 Euro pro Quadratmeter, da diese Methode aufwendiger ist.
- Untersparrendämmung: Kostet ungefähr 30 bis 60 Euro pro Quadratmeter.
Kellerdeckendämmung
Hier liegen die Kosten etwa zwischen 30 und 50 Euro pro Quadratmeter. Bei einer durchschnittlichen Kellerdecke von 100 Quadratmetern können die Gesamtkosten zwischen 3.000 und 5.000 Euro betragen.
Innendämmung
Diese Methode kostet in der Regel zwischen 50 und 100 Euro pro Quadratmeter. Für eine Innenwanddämmung eines Hauses mit 100 Quadratmetern Wohnfläche könnten die Kosten zwischen 5.000 und 10.000 Euro liegen.
Perimeterdämmung
Die Kosten für diese spezielle Dämmung, die im erdberührten Bereich angebracht wird, liegen meist zwischen 80 und 150 Euro pro Quadratmeter.
Lohnt sich die Dämmung meiner Immobilie?
Ob sich die Dämmung der Fassade wirklich für Sie lohnt, kommt auf den momentanen Wärmeverlust an. Ist dieser nur geringfügig, so ist von einer kompletten Sanierung des Hauses abzuraten. Sollten Sie allerdings ein älteres Haus besitzen, in dem der Wärmeverlust ein hohes Maß beträgt, so können Sie durch eine Wärmedämmung über viele Jahre Einsparungen erzielen. In diesem Zusammenhang lohnt sich dann auch eine Wärmeschutzverglasung.