Wärmedämmung einer HauswandEin gut isoliertes Haus gilt als energiesparend und eine Wärmedämmung somit als gute Investition in das Eigenheim. Doch die eine Wärmedämmung ist nicht gleich der anderen. Unterschieden wird zwischen organisch und anorganisch. Auch bezüglich der Preise gibt es starke Differenzen. Es stellt sich die Frage – lohnt sich die Dämmung wirklich? Oder liegt die zukünftige Einsparung unter den Kosten der Sanierung?

Wie funktioniert die Wärmedämmung?

Jeden Winter kostet Sie das monatliche Heizen einen bestimmten Betrag. Egal wie hoch die Heiznebenkosten ausfallen: Sie möchten für das was sie zahlen auch den besten Nutzen erhalten. In vielen Häusern, vor allem in Altbauten, kommt es über Bauteile und Stoffe in einem gewissen Grad zu einer Wärmeableitung. Die kostspielig erzeugte Wärme geht verloren. Um dies zu verhindern greifen immer mehr Eigenheimbesitzer zur Wärmeisolierung.

Für die Isolierung werden Stoffe genutzt, die ein schlechter Wärmeleiter sind, also vor allem leichte Stoffe mit geringer Dichte. In den meisten Fällen beruht eine Wärmedämmung auf der schlechten Wärmeleitfähigkeit von Luft – genauer gesagt von ruhender Luft. Die Dämmstoffe müssen daher luftdicht umhüllt sein und bestenfalls lückenlos verpackt. Somit dringt keine Wärme aus oder ein. Aus diesem Grund ist die Wärmedämmung nicht nur sinnvoll für den Winter, sondern auch für den Sommer. Während im Winter keine Wärme hinaus strömt, dringt im Sommer keine Wärme ein. Sie profitieren also doppelt von einer Isolierung Ihres Hauses.

Welche Dämmstoffarten gibt es?

Zur Klassifizierung von Dämmstoffen unterteilt man grob in organische und anorganische Dämmstoffe. Organische Dämmstoffe bestehen aus Kohlenstoffverbindungen und sind aus synthetischen oder natürlichen, nachwachsenden Rohstoffen erzeugt. Beispiele für natürliche Rohstoffe sind hierbei Flachs und Kork, während bei synthetischen Materialien oft zu Polystyrol gegriffen wird. Als Anorganische Dämmstoffe bezeichnet man Nicht-Kohlenstoffverbindungen. Auch sie bestehen aus synthetischem oder natürlichem Rohmaterial. Um auch hierfür Beispiele zu nennen sind die synthetischen Materialien meist Mineralfasern oder Schaumglas, während bei natürlichen anorganischen Dämmstoffen oft zu Gesteinen wie Perliten gegriffen wird.

Die Kosten einer Fassadendämmung

Wie teuer die nachträgliche Dämmung des Hauses tatsächlich ist, hängt natürlich von dem gewählten Material ab. Außerdem spielt der Ist-Zustand des Hauses eine große Rolle. Je nach notwendiger Dämmstärke können die Preise für eine energetische Sanierung stark variieren. Weitere Unterschiede gibt es, je nach Firma, bezüglich der Arbeitskosten. Beachten Sie, dass laut Energiesparverordnung (EnEv 2014) ein maximaler U-Wert von 0,24 W/(m²K) eingehalten werden muss.
Der U-Wert bezeichnet den Wärmeverlust von innen nach, bezogen auf 1 m² und pro Stunde bei einem Temperaturunterschied von 1° K (Kelvin).
Zur Erfüllung der Anforderungen der EnEv, muss die Dämmung mindestens zwölf Zentimeter dick sein. Um Ihnen einen groben Überblick zu geben, haben wir die Kosten einer Dämmung mit dem weit verbreiteten Dämmstoff Polystyrol aufgelistet. Die Werte beziehen sich auf ein durchschnittliches und unsaniertes Einfamilienhaus mit einem U-Wert von 1,0 W/(m²K).

Dämmstärke

Preis

12 Zentimeter Ca. 13.800€
16 Zentimeter Ca. 14.600€
20 Zentimeter Ca. 15.300€
24 Zentimeter Ca. 16.000€

Lohnt sich die Wärmedämmung wirklich?

Ob sich die Dämmung der Fassade wirklich für Sie lohnt, kommt auf den momentanen Wärmeverlust an. Ist dieser nur geringfügig, so ist von einer kompletten Sanierung des Hauses abzuraten. Sollten Sie allerdings ein älteres Haus besitzen, in dem der Wärmeverlust ein hohes Maß beträgt, so können Sie durch eine Wärmedämmung über viele Jahre Einsparungen erzielen. In diesem Zusammenhang lohnt sich dann auch eine Wärmeschutzverglasung.

Für eine Fassadendämmung können Sie Anspruch auf eine Förderung der KfW nehmen. Allerdings darf die Außenwand nach der Dämmung einen U-Wert von maximal nur 0,20 W/(m²K) aufweisen.

Viele weitere interessante Informationen finden Sie auch im Ratgeber „Bauphysikalische Prinzipien, Maßnahmen und Kennwerte einer Wärmedämmung“ von energie-experten.org.