Für die Beheizung eines durchschnittlichen Einfamilienhauses fallen Kosten in Höhe von 1.800 bis 2.400 Euro an. Insgesamt machen die Heizkosten rund zwei Drittel der Haushaltskosten aus. Diese sieben Energiespartipps helfen, die nächste Heizkostenabrechnung zu senken und einen Beitrag zur Wärmewende zu leisten.
Tipp 1: Heizkörper entlüften
Mindestens einmal pro Jahr empfiehlt es sich, die Heizkörper zu entlüften. Mit der Zeit gelangt Luft in ein Heizungssystem. Keine Sorge: Das ist ganz normal und hat weder etwas mit dem Zustand noch mit der Qualität der Anlage zutun. Luft transportiert Wärme etwa dreimal schlechter als Wasser. Je mehr Luft in der Anlage, desto weniger effizient arbeitet sie. Deshalb ist es wichtig, die Heizung regelmäßig zu entlüften.
Und so funktioniert`s: An gängigen Heizkörpern befinden sich Entlüftungsschrauben. Mit Hilfe von kleinen Spezialschlüsseln (Kosten rund 1 Euro) lösen Sie Schraube und lassen die Luft ab. Sobald Sie kein Zischen mehr hören und Wasser austritt, schließen Sie die Schraube wieder. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Schritt für Schritt Anleitung zum Heizung Entlüften.
Tipp 2: Optimale Heizintervalle
Modernen Heizungen ermöglichen eine smarte Regulierung der Heizintervalle. Sie können in der Nacht die Heizung absenken, wodurch Sie Energiekosten sparen. Viele Heizungsanlagen verfügen über die sogenannte „Partytaste“. Sollten Sie einmal länger aufbleiben oder Gäste zu Besuch haben, verlängern Sie durch das Drücken dieser Taste die Heizungszeit und verhindern eine Nachtabsenkung. Unter dem Stichwort Smart Heating finden Sie heute viele Produkte zur intelligenten Heizungssteuerung. Apps regeln beispielsweise mittels Standorterkennung die Heizung nach unten, wenn Sie das Haus verlassen. Nähern Sie sich Ihrem Heim, wird die Raumtemperatur wieder auf die voreingestellte Wohlfühltemperatur hochgeregelt.
Tipp 3: Regelmäßige Wartung
Die Heizungswartung ist wichtig, um die Effizienz zu gewährleisten. Ihr Heizungsmonteur reinigt den Kessel, überprüft alle Dichtungen und füllt gegebenenfalls Heizungswasser nach. Die Wartungsintervalle betragen in der Regel 1 Jahr, entscheidend sind hierbei die genauen Angaben des jeweiligen Herstellers. Achtung: Häufig wird Schornsteinprüfung mit der Heizungswartung verwechselt. Im Gegensatz zur Kontrolle durch den Schornsteinfeger ist die Heizungswartung nicht verpflichtend und wird deshalb von vielen Eigentümern vergessen. Die Folge: Über Jahre nimmt die Effizienz der Heizung ab, die Heizkostenabrechnung steigt und die Anlage weist eine deutlich geringere Lebensdauer auf. Um dem vorzubeugen, macht ein Wartungsvertrag Sinn.
Tipp 4: Energieeinsparung durch Modernisierungsmaßnahmen
Moderne Heizgeräte verbrauchen wesentlich weniger Energie als ältere Modelle. Bereits der Einbau eines Brennwertkessels sorgt für Ersparnisse in Höhe von rund 10 bis 20 Prozent. Angenommen in einem Einfamilienhaus entstehen jährliche Heizkosten von 2.500 Euro. In diesem Fall reduzieren sich durch den neuen Heizkessel die Ausgaben um bis zu 500 Euro. Zwar handelt es sich im Vergleich zu den anderen hier genannten Energiespartipps um die zunächst teuerste Maßnahme, jedoch besteht hier auch der größte Hebel.
Tipp 5: Stoßlüften statt Dauerlüften
Richtiges Heizung und Lüften ist für das Raumklima wichtig. Gleichzeitig reduzieren Sie die Gefahr von Schimmelbildung. Allerdings geht wertvolle Heizungswärme verloren, solange das Fenster geöffnet ist. Im Winter sollten Sie daher auf die Gekippt-Stellung des Fensters verzichten und zum Stoßlüften übergehen. Um von der Energieeinsparung zu profitieren, ist es von Vorteil, für rund 5 bis 10 Minuten alle Fenster in der Wohnung zu öffnen. Frische Luft zieht rein und der Sauerstoffgehalt verbessert sich. Schließen Sie die Fenster wieder und heizen Sie normal weiter.
Tipp 6: Achten Sie auf einen ausreichenden Wasserdruck
Die Überprüfung des Drucks stellt sicher, dass die Heizung optimal arbeiten kann. Auf den meisten Systemen ist ein Manometer vorhanden, an welchem Sie den Druck ablesen können. Anhand der Betriebsunterlagen erfahren Sie, welcher Wertebereich eingehalten werden muss. Viele Anzeigen besitzen eine analoge Darstellung mit idealen (grünen) und gefährlichen (roten) Bereichen.
Tipp 7: Vermeiden von Kältebrücken
Über ein ungedämmtes Dach können bis zu 30 Prozent Heizungswärme ungenutzt entweichen. Schlecht isolierte Fenster und Türen erhöhen den Wärmeverlust. Bereits mit einfachen Mitteln können Sie dieser Entwicklung entgegenwirken: Überprüfen Sie die Fenster auf beschädigte Dichtungen und tauschen Sie diese gegebenenfalls aus.
Sollte unter der Haustüre ein Schlitz vorhanden sein, dann sind die klassischen Tier-Rollen eine gute Möglichkeit, die Wärme im Haus zu halten. Es handelt sich um längliche Stoff-Tiere, welche den Schlitz verdecken. Maximale Verbesserung der Dämmung wird durch bauliche Maßnahmen, beispielsweise eine Fassadendämmung oder ein Aufsparrendämmung erreicht.
Mit ein wenig Know How und kleinen Verhaltensänderungen lassen sich mit den hier genannten Energiespartipps die Heizkosten deutlich senken. Weitere Maßnahmen und deren Kosten haben wir in unserem Artikel zum Heizkosten Sparen zusammegefasst.