Wenn die Heizung blubbert und nicht mehr richtig warm wird, ist dies zunächst kein Grund zur Beunruhigung. Denn dieses Problem lässt sich mit dem Entlüften der Heizung meist ganz einfach beheben. Wer richtig entlüftet, spart zudem 15 Prozent der Heizkosten und erhöht die Lebensdauer der Heizungsanlage.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Das Entlüften der Heizung beseitigt Luft im System, die den Wasserkreislauf behindert und Heizprobleme verursacht. Dies senkt die Heizkosten um bis zu 15% und verlängert die Lebensdauer der Anlage. Benötigt werden ein Entlüftungsschlüssel, Tuch und Auffanggefäß.
- Die Schritte umfassen das Ausschalten der Heizung, Öffnen des Entlüftungsventils mit einem Entlüftungsschlüssel, Entweichen der Luft und Schließen des Ventils, sobald Wasser austritt. Abschließend den Druck des Heizsystems prüfen und die Heizung wieder einschalten.
- Regelmäßiges Entlüften verhindert das Gluckern und optimiert die Heizleistung. Tipp: Die Heizung sollte auch bei Abwesenheit auf einer konstanten Stufe, z.B. Stufe drei, betrieben werden, um Energie zu sparen und Temperaturschwankungen zu vermeiden.
Heizung entlüften Schritt für Schritt
Die Entlüftung der Heizkörper können Betroffene dabei durchaus selbst vornehmen. Das einzige dazu benötigte Werkzeug ist ein Entlüftungsschlüssel.
Benötigte Materialien
- Entlüftungsschlüssel (manchmal auch als Heizkörperschlüssel bezeichnet)
- Tuch oder Lappen
- Auffanggefäß für tropfendes Wasser (optional)
Schritte zum Entlüften der Heizung
- Heizung und Umwälzpumpe ausschalten: Bevor Sie mit dem Entlüften beginnen, schalten Sie die Heizung und die Umwälzpumpe aus. Dies minimiert den Wasserfluss und den Druck im System während des Entlüftungsprozesses.
- Heizkörper identifizieren: Überprüfen Sie alle Heizkörper auf kalte Stellen, insbesondere oben am Heizkörper, da dies darauf hinweist, dass Luft im System ist.
- Entlüftungsschlüssel verwenden: Platzieren Sie ein Tuch oder ein Auffanggefäß unter das Entlüftungsventil, das sich meist oben an einer Seite des Heizkörpers befindet. Setzen Sie den Entlüftungsschlüssel am Ventil an.
- Ventil öffnen: Drehen Sie den Schlüssel vorsichtig gegen den Uhrzeigersinn, bis Sie ein Zischen hören – das ist die Luft, die entweicht. Halten Sie das Ventil nur so lange offen, bis Wasser anstelle von Luft austritt.
- Ventil schließen: Sobald Wasser beginnt, kontinuierlich auszutreten, drehen Sie den Schlüssel schnell im Uhrzeigersinn, um das Ventil zu schließen.
Überprüfen und wiederholen: Gehen Sie alle Heizkörper durch und wiederholen Sie den Vorgang bei Bedarf. - Heizungsdruck überprüfen: Nachdem Sie alle Heizkörper entlüftet haben, überprüfen Sie den Wasserdruck im Heizsystem. Fügen Sie bei Bedarf Wasser hinzu, um den korrekten Druck wiederherzustellen.
- Heizung und Umwälzpumpe wieder einschalten: Schalten Sie die Heizung und die Umwälzpumpe wieder ein. Überprüfen Sie die Heizkörper auf gleichmäßige Erwärmung und stellen Sie sicher, dass keine Geräusche mehr vorhanden sind.
Heizung ohne Schlüssel entlüften
Kein Entlüftungsschlüssel parat? Dann lässt sich das Heizkörperventil auch mit einer Rohrzange öffnen. Hierbei gilt es jedoch, äußerst vorsichtig vorzugehen, um das Ventil nicht zu beschädigen.
Warum die Heizung regelmäßig entlüftet werden muss?
Die Luft innerhalb des Heizkörpers sorgt dafür, dass die Heizung gluckert. Sie verhindert, dass das Heizwasser ordnungsgemäß zirkulieren kann. Denn Ihre Heizung kann ohne einen gleichmäßig verteilten Wasserhaushalt nicht richtig funktionieren. Da dies nicht im Sinne vieler Mieter und Bauherren ist, sollten Sie regelmäßig Ihre Heizung entlüften. Wer weiß wie es geht wird feststellen, dass dies mit einigen Handgriffen schnell passiert ist und sich zum idealen Tipp für das Energie sparen entpuppt. Der Schrecken bei der Heizkostenabrechnung gehören damit der Vergangenheit an.
Die Vorbereitung
Damit Sie Erfolg haben sollten folgende Hilfsmittel besorgt werden:
Zu allererst benötigen Sie einen Entlüftungsschlüssel, den Sie im Baumarkt erwerben können. Auch ein Behälter und ein Lappen erweisen sich von Vorteil: Denn das Entlüften der Heizung wird in der Regel von schmutzigem Heizwasser begleitet, das sich mit der Zeit im Heizkörper ansammelt und aus dem Entlüftungsventil austritt sobald der Druck entweicht.
Tipp: Gut informierte Bauherren stellen die Umwälzpumpe eine Stunde vor dem Entlüftungsvorgang ab, damit sich die stauende Luft möglichst weit oben im Heizkörper ansammelt. Bleibt diese eingeschaltet, wird die Luft im Heizkörper verwirbelt, wodurch ein einwandfreies Heizung entlüften erschwert wird.
Wie Sie Ihre Heizung entlüften
Beginnen Sie mit den Heizkörpern im Erdgeschoss und arbeiten Sie sich im weiteren Verlauf Zimmer für Zimmer weiter nach oben vor. Bei jedem Heizkörper drehen Sie nun zunächst das Heizkörperthermostat vollständig auf.
Die Frage: Wo die Heizung zu entlüften ist, kann mit dem Heizkörperventil beantwortet werden. Halten Sie den Behälter unter das Ventil, das sich vom Thermostat ausgehend auf der gegenüberliegenden Seite Ihrer Heizung befindet. Legen Sie im Anschluss mit dem Entlüftungsschlüssel Hand an. Setzen Sie dieses an die Vorrichtung des Ventils und drehen sie gegen den Uhrzeigersinn. Eine langsame Vorgehensweise ist dabei ratsam. Im Normalfall verursacht die entweichende Luft ein kurzes Zischen. Sobald ein anhaltender Wasserstrahl austritt, schließen Sie das Ventil wieder.
Heizung wie einstellen und anbringen?
Haben Sie sich auch schon einmal gefragt, warum die Heizung unter dem Fenster steht? – Um zu vermeiden, dass kalte schwere Luft zu Boden sinkt. Dadurch entsteht ein Luftstrom der die berühmten kalten Füße verursacht. Mithilfe der Auswärtsströmung warmer Luft aus dem Heizkörper wird dem entgegen gewirkt.
Hinsichtlich der Heizungseinstellung sollten Sie darauf achten, dass das Thermostat nicht ständig hoch und herunter gedreht wird. Selbst im Falle Ihrer Abwesenheit ist die Heizung nicht auszustellen. Vielmehr ist das Thermostat Tag und Nacht auf der gleichen Stufe einzustellen. Dabei ist die Reglerstufe drei zu empfehlen.
Heizkosten beanspruchen ca. 30 Prozent Ihrer Nebenkostenrechnung. Daher ist auch die Nachrüstung mit elektronischen Thermostaten eine Überlegung wert. Damit können die Ein- und Ausschaltzeiten der Heizung optimal und bedarfsgerecht eingestellt werden: Es wird lediglich jener Anteil Wärme bereitgestellt, der benötigt wird.