Die Heizlastberechnung liefert die Grundlage für einen reibungslosen Heizungsbetrieb. Bei einer zu niedrigen Auslegung wird sie an kalten Tagen nicht richtig warm. Wird die Heizungsanlage hingegen zu groß ausgelegt, verschwendet sie unnötig viel Energie und treibt die Heizkosten in die Höhe. Vor einer Heizungssanierung ist die Berechnung der Heizlast deshalb unabdingbar. Wie die Berechnung funktioniert und welche Einflussfaktoren eine Rolle spielen.
Was ist die Heizlast?
Unter Heizlast versteht man die Menge an Wärmeenergie, die eine Heizung bereitstellen muss, um eine gewisse, vorher festgelegte Innentemperatur aufrecht zu erhalten. Die Heizlast wird in Kilowatt angegeben. Um die gewünschte Temperatur auch bei Kälte zu gewährleisten, ist es wichtig bei der Berechnung von der kältesten Außentemperatur in der Region auszugehen.
Grundlage der Heizlastberechung
Im Grunde bietet es sich an, zunächst den Wärmebedarf für jeden einzelnen Raum zu ermitteln und die einzelnen Bedarfe anschließend zu addieren. Das hat den Vorteil, dass man zunächst die passenden Heizkörper pro Raum auswählen und auf dieser Grundlage anschließend eine Heiztherme auswählen kann, der eine ausreichende Gesamtleistung zur Verfügung stellt.
Die Heizlastberechnung ist, zumindest für Neubauten, recht kompliziert. Dennoch können Sie sie, mit etwas Aufwand und Zeit, selbst durchführen, zum Beispiel, indem Sie die Heizlastberechnung online mithilfe eines vorkonfigurierten Rechners vornehmen. Solche Rechner können jedoch lediglich eine Orientierung liefern. Wer auf einen genauen Wert angewiesen ist, dem empfiehlt es sich auf die Expertise eines Heizungsinstallateurs zu setzen.
Beispiel:
Ein Mehrfamilienhaus (Effizienzhaus) mit 8 Personen und einer nutzbaren Heizfläche von 200m2 sowie einer Heizleistung von 20 W/m2 weist eine Heizlast von 4 kW auf
Methoden der Wärmebedarfsberechnung
Für Neubauten sollte eine Heizlastberechnung nach DIN EN 12831 und den dazu erhältlichen nationalen Beiblättern durchgeführt werden. Mit dieser Methode lassen sich sehr genaue Ergebnisse erzielen. Für Bestandsbauten, deren Energieverbrauch über längere zeit bereits bekannt ist, kann die Berechnung der Heizlast auch durch eine statistische Ermittlung erfolgen.
Heizlastberechnung mittels Statistik
Kennen Sie den Energieverbrauch Ihres Gebäudes über einen längeren Zeitraum hinweg, kann die Wärmebedarfsberechnung auch mit statistischen Mitteln erfolgen.
Dazu stellt man in einem Diagramm die monatliche Durchschnittstemperatur auf der x-Achse dar und den durchschnittlichen monatlichen Wärmebedarf auf der y-Achse. Letzteren ermitteln Sie, indem Sie zum Beispiel für jeden Monat den Heizwaermebedarf mehrerer Jahre addieren und daraus den Durchschnitt ermitteln. Dieser wird in Form eines Punktes im Diagramm eingetragen. Verfahren Sie so für jeden Monat.
Ziehen Sie durch die so entstehende Punktwolke eine Näherungsgerade. Der Punkt, in dem diese die y-Achse schneidet, gibt die Norm-Heizlast für Ihr Gebäude an. Zusätzlich lässt sich mit dieser Heizlastberechnung auch noch die Heizgrenze bestimmen, also der Zeitpunkt im Jahr, ab den Sie keine Heizung mehr benötigen.
Die DIN EN-Heizlastermittlung
Die Heizlastermittlung nach o.g. DIN EN sorgt dafür, dass die Berechnung von Heizlasten europaweit einheitlich geregelt ist. Sie dient sowohl zur Errechnung der Heizlast in einzelnen Räumen eines Gebäudes als auch zur Heizlastberechnung für das gesamte Gebäude. Es handelt dabei um eine Methode zur Errechnung der Norm-Heizlast. Die für die Berechnung notwendigen Werte sind aus den nationalen Beiblättern der Norm ersichtlich. Damit Sie die teils komplizierten Berechnungen nicht händisch durchführen müssen, können Sie dies Ihren Computer für sich erledigen lassen.
Tipp
Fachbetrieben haben für die Heizlastberechnung eigene Software – diese müssen Sie sich jedoch nicht kaufen. Denn mittlerweile ist eine DIN EN-konforme Heizlastberechnung auch online möglich. Diverse Online-Rechner sind zu diesem Zweck kostenlos verfügbar. Sie müssen dazu nur die entsprechenden Werte eintragen.
Einige der Daten können Sie selbst ermitteln, wie etwa die beheizte Grundfläche, die Anzahl der Geschosse und deren Höhe, ob es einen Keller gibt oder nicht sowie der Anteil der Fenster und Türen an der gesamten Fassadenfläche in Prozent. Andere Werte, wie etwa die Norm-Außentemperatur und -Innentemperatur sowie der U-Wert finden Sie entweder in Ihren Bauunterlagen oder in der DIN EN-Norm selbst. Dieser wird auch Wärmedurchgangskoeffizienten genannt und beschreibt den Energieverlust von Außenwänden, Fenstern und Geschossdecken. Nach dem Eintragen dieser Werte in den Online-Rechner führt dieser die Wärmebedarfsberechnung für Sie durch.