Viele Bauherren, Mieter oder Hauseigentümer beschäftigt die Frage, warum ihre Heizkörper im Haus unterschiedliche Heizleistungen erbringen. So lässt sich häufig beobachten, dass Heizungen im Erdgeschoss –sofern die Wärmequelle im Keller steht – sehr warm werden. Heizkörper im Obergeschoss spenden jedoch auch bei voll aufgedrehten Thermostaten keine oder nur wenig Raumwärme. Doch woran liegt das eigentlich?

 

Zunächst wird erst einmal selber fleißig versucht die Heizungs- Umwälzpumpenleistung zu erhöhen oder Vorlauftemperaturen zu verändern. Die daraus entstehende überaus hohe Energieverschwendung und die lauten Strömungsgeräusche im Heizkörper zeigen, dass weiterhin Unstimmigkeiten im Heizungssystem vorherrschen.

Wird hingegen ein hydraulischer Abgleich durchgeführt, können Bauherren, Immobilienbesitzer und Mieter zusätzlich Energie sparen und Ihren Geldbeutel langfristig schonen.

Die Vorteile im Überblick

  • Energieeinsparung: Nach der richtigen Einstellung der Druckverhältnisse, arbeitet die Heizung deutlich effizienter und ermöglicht Energieeinsparungen von 5 bis 20 Prozent.
  • Heizkostenreduktion: Aufgrund der steigenden Energieeffizienz Ihrer Anlage sinken die Heizkosten, sodass Immobilieneigentümer und Mieter bares Geld sparen.
  • steigender Wohnkomfort: Fehlfunktionen der Heizung werden aufgedeckt. Dies verhindert störende Strömungsgeräusche am Heizkörper und führt zu einheitlichen und gleichmäßigen Temperaturen in allen Räumlichkeiten.
  • Förderung: Ein hydraulicher Abgleich ist die zwingende Voraussetzung, um Zuschüsse und Kredite vom BAFA und der KfW zu erhalten.

Mit den richtigen Widerständen zum Erfolg

Ein hydraulischer Abgleich verbessert das Strömungsverhalten des in den Rohren vorhandenen Wassers. Warum dieses Verfahren so überaus wichtig ist, erfahren Sie hier:

Fakt ist: Das in den Heizrohren fließende Wasser wählt grundsätzlich den Weg des geringsten Widerstandes. Es präferiert demzufolge jene Routen in Ihrem Heizungssystem, die ein möglichst schnelles Zurückfließen zum Heizkessel ermöglichen. Deshalb fließt auch in dicken kleinen Rohren deutlich mehr Wasser als innerhalb der langen schmalen Rohre. So haben Heizkörper, die sich nah an der Umwälzpumpe befinden Vorteile. Denn sie beanspruchen bereits den Großteil des zur Verfügung stehenden Wasserdrucks. Aufgrund der ungleichen Druckverteilung sind weiter entfernte Heizungen im Nachteil und werden im Vergleich zu den näher an der Heizungspumpe liegenden Heizkörpern unterversorgt. Dies führt zu den bereits genannten Unanehmlichkeiten.

Was ein hydraulischer Abgleich ist

Ein hydraulischer Abgleich gewährleistet, dass der im Heizsystem insgesamt zur Verfügung stehende Wasserdruck auf alle Heizkörper gleichmäßig verteilt wird.  Auf diesem Wege kann jede Heizung die gewünschte Nennleistung erbringen und energiebewusst zu ihrer Hochform auflaufen.

hydraulischer abgleich

Hydraulischer Abgleich – Was wird dabei gemacht

Bauherren können den hydraulischen Abgleich selber machen. Wer jedoch eine möglichst genaue Anpassung wünscht, sollte einen Heizungsinstallateur beauftragen. Dieser misst im ersten Schritt den individuellen Wärmebedarf jedes Raumes. Dabei orientiert er sich zunächst an den Außenflächen. Im Anschluss werden die Heizungs- und Ventilarten sowie dessen Anzahl einer fachmännischen Überprüfung unterzogen. Am Ende der Berechnung erhalten Heizungskunden eine Bestätigung über die Durchführung des hydraulischen Abgleichs.

Perfekte Heizleistung? – alles eine Frage der richtigen Einstellung

Für die eben genannten Vorgehensweisen kommt die Software für den hydraulischen Abgleich zum Einsatz. Mit ihrer Hilfe lassen sich auf schnellem Wege alle optimalen Einstellungswerte berechnen. Die daraus gewonnenen Berechnungswerte können auch mit speziell entwickelten Apps für den hydraulischen Abgleich schnell und einfach per E-Mail an den Computer geschickt und von dort weiterverarbeitet werden.

Auf Basis der zuvor ermittelten Werte, passt der Heizungsfachmann die am Heizkörper befestigten voreinstellbaren Thermostate optimal an. So erfolgt eine bewusstere Regulierung und bedarfsgerechtere Einstellung der Wasserdurchflussmenge und damit des Volumenstrom des Wassers im Heizungssystem.

Welche Kosten ein hydraulischer Abgleich verursacht, hängt sowohl von der Anzahl der Heizkörper, als auch der Art der Ventile ab. Für ein Einfamilienhaus können Sie mit Beträgen zwischen 350 Euro und 550 Euro rechnen, wenn Sie einen Fachmann beauftragen.

Tipp

Wichtig für diejenigen, die den hydraulischen Abgleich selber machen wollen: Zur Bewilligung von Fördergeldern durch das BAFA und die KfW muss ein Formular vorgelegt werden. Aus diesem muss hervorgehen, dass der Fachmann einen hydraulischen Abgleich Ihrer Heizungsanlage vorgenommen hat.